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"Innviertler Drogenring": Mehrjährige Haftstrafen

Von Thomas Streif, 16. Jänner 2025, 20:34 Uhr
"Innviertler Drogenring": Mehrjährige Haftstrafen
Gestern mussten sich die drei Innviertler im Schwurgerichtssaal vor einem Schöffensenat verantworten. (Streif)

INNVIERTEL. Urteile nicht rechtskräftig, Anführer soll auch in Verbindung zum Raubüberfall auf die Familie von Josef Fill stehen.

"Ich habe mich mit den falschen Leuten abgegeben, Drogen konsumiert und bin falsch abgebogen", sagte der 30-Jährige am Ende des dritten und letzten Verhandlungstages am Donnerstag im Landesgericht Ried. Der Innviertler, der als Kopf eines Innviertler Drogenrings gilt, musste sich mit einem weiteren "Führungsmitglied" (25) und einem 32-jährigen dritten Mitangeklagten unter anderem wegen des Verbrechens des Suchtgifthandels verantworten. Der Strafrahmen: zwischen einem und 15 Jahren Haft. Bereits im Sommer 2024 wurden weitere Mitglieder des Drogenrings zu unbedingten Haftstrafen verurteilt.

Die Verhandlung dauerte nicht mehr lange. Nach der kurzen Befragung von zwei Zeugen durch den vorsitzenden Richter des Schöffensenats, Andreas Rumplmayr, hielten Staatsanwältin Petra Stranzinger und die Verteidiger der drei Beschuldigten ihre Schlussplädoyers.

Umfangreiche Ermittlungen

"Mit der Verhaftung der Angeklagten am 28. Dezember 2023 ist der Polizei ein sehr wichtiger Schlag gegen die organisierte Suchtgiftkriminalität im Raum Innviertel gelungen", sagte Stranzinger. Die Mitglieder des Drogenrings wurden vor der Verhaftung über Monate observiert, die Telefone abgehört. Der Straßenverkaufswert der Drogen dürfte mehr als eine Million Euro betragen haben. Die beiden Führungspersonen hatten vor der Festnahme ihren Hauptwohnsitz in Basel, von wo aus der Drogenhandel nach Österreich organisiert worden sein dürfte. Der Hauptangeklagte soll als "General" bezeichnet worden sein. Wie berichtet, gründeten die Männer eine Scheinfirma, in Basel hatte der Drogenring ein Büro. "Dort wurde aber ausschließlich gefeiert und geschlafen", sagte Stranzinger.

Laut Anklage transportierten die Innviertler unter der Führung des 30-Jährigen bis zu fünf Kilogramm Kokain und bis zu 50 Kilogramm Cannabis sowie Cannabisharz von der Schweiz nach Österreich, um es dort mit der Hilfe von "Läufern" zu verkaufen. Die Polizei konnte bisher mehr als 100 Abnehmer ausforschen. "Ich werde mir nie wieder etwas zuschulden kommen lassen", sagte der Kopf der Drogenbande, bevor sich die Schöffen zur Urteilsverkündung zurückzogen. "Ich hätte lieber Kfz-Mechaniker bleiben sollen. Leider bin ich auf die schiefe Bahn geraten. Meine Eltern unterstützen mich, ich möchte wieder meinen Beitrag für die Gesellschaft leisten", sagte der 25-jährige Komplize, bevor sich der Schöffensenat zur Beratung zurückzog.

Gefängnisstrafen verhängt

Alle drei Angeklagten erhielten unbedingte Freiheitsstrafen. Der 30-jährige Anführer des Drogenrings muss fünf Jahre und zwei Monate ins Gefängnis, der 25-jährige "stellvertretende Drogenboss" wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Der Mittäter kam mit zweieinhalb Jahren davon. Von einer kriminellen Vereinigung ging Rumplmayr nicht aus. "Wir wissen nicht genau, was in der Schweiz wirklich los war. Für eine kriminelle Vereinigung fehlen uns stichhaltige Anhaltspunkte", sagte Rumplmayr.

Mittäterschaft bei Raubüberfall?

Für den 30-Jährigen ist eine gerichtliche Verurteilung im Landesgericht Ried übrigens kein neues Szenario, ganz im Gegenteil: Erst Anfang September 2024 wurde er in einem aufsehenerregenden Prozess zu vier Jahren unbedingter Haft verurteilt. Dieses Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig, daher spielte es in der gestrigen Verhandlung keine Rolle.

Der Innviertler soll als Bestimmungstäter für den Überfall auf die Familie von Unternehmer und Ex-Landesrat Josef Fill im Sommer 2023 agiert haben. "Es handelt sich um schwerste Kriminalität", sagte der Richter damals bei der Begründung des nicht rechtskräftigen Urteils, hier geht es zum Bericht. Sollte der Richterspruch rechtskräftig werden, dann würde sich die Haftstrafe für den 30-Jährigen auf insgesamt neun Jahre und zwei Monate erhöhen.

 

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif

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