Knoblinger baut Firmenstandort in Ried weiter aus
RIED. Schüttgutanlagen-Betrieb schafft zusätzliche Büro- und Produktionsflächen
"Wir bauen Fabriken. Bei uns in der Produktion sieht das noch kompakt aus, aber wenn wir bei den Kunden draußen sind, gehen die Einzelteile sprichwörtlich auf wie Popcorn. Am Ende steht quasi eine ganze Fabrik da. Daher ist es wichtig, dass die Mitarbeiter rausfahren, um sich selber diese Dimensionen anzusehen", sagte Jürgen Zuser, Geschäftsführer des Rieder Schüttgutanlagen-Spezialisten Knoblinger, gestern bei einem Medientermin.
130 Mitarbeiter beschäftigt das Familienunternehmen von Alfred und Erich Knoblinger, den Besitzern und geschäftsführenden Gesellschaftern. Einen Großteil des Umsatzes macht die Firma, die ausschließlich in Ried produziert, mit der Herstellung von Förderanlagen für die Sparte Holzpellets, zudem fertigt man verschiedene Anlagen für die Stahlindustrie. "Wir haben für unsere Kunden eine Gesamtkapazität von circa 15.000 Tonnen Holzpellets am Tag geschaffen", sagte Zuser.
Exportquote: 80 Prozent
Die Anlagen des Rieder Unternehmens stehen in der ganzen Welt. "Sogar in Vietnam, China und Bangladesch", sagte Alfred Knoblinger. Bis zu den EU-Sanktionen habe man in Russland einen nicht unwesentlichen Umsatzanteil erwirtschaftet. "Das ist uns komplett weggebrochen. Wir waren gerade dabei, uns in Russland einen Namen zu machen. Zwei Tage vor Inkrafttreten der Sanktionsmaßnahmen haben wir alle noch ausstehenden Aufträge dort erfüllt", sagte Zuser. Die Auftragslage bis Ende des Jahres sei ausgezeichnet. Positiv hätten sich die "Corona-Investitionsprämien" ausgewirkt. "Dadurch wurden in Österreich starke Anreize geschaffen, um zu investieren. Davon haben wir profitiert", sagte der Knoblinger-Geschäftsführer. So habe man den Rückgang der Exportquote von 90 auf 80 Prozent mehr als nur gut abfedern können.
In den vergangenen 15 Monaten habe man 30 neue Mitarbeiter eingestellt. "Wir haben auch derzeit 15 offene Stellen. Jeder, der sich engagiert einbringt, hat bei uns tolle Karrierechancen", sagte Zuser, der selber eine Lehre als Maschinenschlosser absolvierte. "Lehrlinge sind für unser Unternehmen die Zukunft. Unsere Verantwortung ist, dass die jungen Mitarbeiter etwas lernen. Wenn sie mitziehen, dann unterstützen wir sie mit voller Kraft", sagte Zuser.
Man biete flexible Arbeitszeitmodelle für alle Mitarbeiter an, um so eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen, ein breites Angebot für Weiterbildung sei Teil der Firmenphilosophie.
Weitere Investitionen geplant
Zuletzt investierte das 1964 gegründete Unternehmen sieben Millionen Euro in den Ausbau. Auf die Frage, welche weiteren Investitionen kurz- und mittelfristig geplant seien, antworteten Jürgen Zuser und Alfred Knoblinger: "Es gibt einen aktuellen Einreichplan für 30 weitere Büroarbeitsplätze und eine weitere Produktionsfläche von rund 1800 Quadratmetern."
Dafür werde man aller Voraussicht nach zwischen zwei und zweieinhalb Millionen Euro in die Hand nehmen, um den Vertrieb weiter ausbauen und verstärken zu können. Zudem lege man großen Wert darauf, die Digitalisierung voranzutreiben.