SHV Schärding eröffnete in Taufkirchen drittes Vitales Wohnen
TAUFKIRCHEN AN DER PRAM. Die innovative Betreuungsform des Sozialhilfeverbands (SHV) Schärding findet nun auch in Taufkirchen an der Pram einen Platz.
"Zu Hause ist, wo dein Herz ist": Das Motto des Vitalen Wohnens (ViWo) wurde am Tag der feierlichen Eröffnung der neuen Einrichtung in Taufkirchen an der Pram von Leiterin Sabine Schwarzgruber nicht nur mehrmals betont, sondern war auch unter den eingeladenen Gästen, freiwilligen Helfern, aber vor allem bei den anwesenden Bewohnern am vergangenen Donnerstag deutlich zu spüren. "Die Bewohner fühlen sich bei uns wie daheim", sagte Sabine Schwarzgruber.
Das ViWo ist eine neue, innovative Betreuungsform. Das spezielle Wohnangebot richtet sich an betreuungsbedürftige Personen, die nicht mehr alleine wohnen können, aber auch noch keine Betreuung in einem Pflegeheim benötigen. Das Fachpersonal des Sozialhilfeverbands (SHV) ist für die Betreuung tagsüber verantwortlich. In den Nachtstunden übernehmen freiwillige Mitarbeiter des Roten Kreuzes – die "Helfer der Nacht" – die Rufbereitschaft. "Wir stehen im Bereich der Pflege vor Herausforderungen – finanziell und personell", sagte Bezirkshauptmann und SHV-Obmann Florian Kolmhofer. Diesen Herausforderungen müsse man sich stellen und gleichzeitig Lösungen finden, die umsetzbar und bedarfsgerecht seien. Mit dem ViWo sei das gelungen, so Kolmhofer. In Taufkirchen entstand nach den Einrichtungen in St. Marienkirchen bei Schärding und Schärding der bereits dritte ViWo-Standort im Bezirk. Zehn der insgesamt 17 Wohneinheiten sind mittlerweile vergeben.
Mut und Innovation
Ebenfalls zu Gast war Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP). Die ältere Generation, die das Land in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut habe, müsse sich auf ihre Nachkommen verlassen können. Demnach sei es wichtig, an Lösungen zur bedarfsgerechten Betreuung zu arbeiten. "Das Innviertel, und insbesondere in diesem Fall der Bezirk Schärding, sind nicht nur in der Wirtschaft Erfinder und Forscher, sondern auch im sozialen Bereich", sagte Hattmannsdorfer. Mit der Idee des Vitalen Wohnens habe man "Pioniergeist" bewiesen, so der Soziallandesrat. In dieselbe Kerbe schlug auch der Taufkirchner Bürgermeister Paul Freund (VP). Aufgrund der demografischen Entwicklung hin zu einer älteren Gesellschaft brauche es Innovation und Alternativen. Um das Projekt des Vitalen Wohnens nach Taufkirchen zu holen, habe es viele Gespräche und Anlaufversuche gebraucht. "Nach der Beschlussfassung im Jahr 2015 ist doch eine relativ lange Zeit vergangen. Wir sind in der Gemeinde aber drangeblieben und sind glücklich darüber, dieses Betreuungsangebot gemeinsam mit dem Sozialhilfeverband geschaffen zu haben", sagte Freund. Im April dieses Jahres sind schließlich die ersten Bewohner in das neue Gebäude eingezogen. Die Linzer Wohnungsgenossenschaft "Familie", die das Grundstück für das ViWo bereits 2008 erworben hatte, stellt als Bauträgerin die altersgerechten Mietwohnungen zur Verfügung.
"Es ist ein tolles Haus mit tollen Wohnungen entstanden", meint ViWo-Leiterin Schwarzgruber. "Für solche Vorhaben braucht es Mut, und den hatten wir." Das Herz und somit Leben in das neue Gebäude bringen nun ab sofort die Bewohnerinnen und Bewohnern, gemeinsam mit ihren zahlreichen Betreuern.
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