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Überflutung im Innviertel: Siedlung in Mauerkirchen evakuiert

Von Eva Hoffmann, Magdalena Lagetar und Marina Mayrböck, 17. September 2024, 08:48 Uhr
Überflutung im Innviertel: Siedlung in Mauerkirchen evakuiert
Der Brunnbach, ein Seitenbach der Mattig, führte schließlich so viel Wasser, dass die Bewohner nicht mehr in ihren Häusern bleiben konnten. Bild: Manfred Fesl

MAUERKIRCHEN. In der Nacht auf Dienstag trat der Brunnbach in Mauerkirchen (Bezirk Braunau) über die Ufer. Etwa 20 Häuser mussten evakuiert werden.

Es war erneut eine herausfordernde Nacht für die Feuerwehr Mauerkirchen - und besonders auch für die Anrainer einer Siedlung in der Mauerkirchner Ortschaft Mitterbrunning. Die andauernden Regenfälle in der Nacht ließen die Wasserpegel der regionalen Gewässer weiter ansteigen, die Gefahr von Überflutungen stieg minütlich. Die Freiwillige Feuerwehr versorgte die Anrainer in der Gemeinde mit Sandsäcken, um ihre Häuser zu schützen. Gegen Mitternacht, nachdem die damit errichteten Barrieren mehrmals erhöht worden waren, reichte das in der Mitterbrunninger Siedlung allerdings nicht mehr aus. Der Brunnbach, ein Seitenbach der Mattig, führte schließlich so viel Wasser, dass die Bewohner nicht mehr in ihren Häusern bleiben konnten.

Etwa 20 Gebäude mussten von der Feuerwehr teils mit Booten evakuiert werden. Die mehr als 60 Geretteten wurden in einer Notunterkunft im Veranstaltungszentrum versorgt, bevor viele von ihnen einstweilen bei Verwandten unterkamen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

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Kein neuralgischer Punkt für extremes Hochwasser

Dass der Brunnbach über die Ufer tritt, kommt zwar nicht überraschend, als neuralgischer Punkt für ein derart extremes Hochwasser gilt er allerdings nicht. Grund dafür sei unter anderem, dass das Rückhaltebecken Sonnleiten in der Nachbargemeinde Helpfau-Uttendorf, das dazu dient, die Hochwasserspitzen des Brunnbaches zu entschärfen, die Wassermengen nicht mehr fassen konnte, so Bernhard Buchecker, Kommandant der Feuerwehr Mauerkirchen am Dienstagmorgen im Gespräch mit den OÖNachrichten: "Das Becken ist für eine große Menge ausgelegt, irgendwann hat die Kapazität bei derart viel Wasser aber einfach nicht mehr ausgereicht." Der Brunnbach war nicht mehr entsprechend entlastet, der Pegel stieg an. "Wir haben die ganze Nacht über eine Lücke geschlossen, an anderer Stelle ist eine neue aufgegangen. Das Wasser sucht sich immer wieder einen Weg." 

Bildergalerie: Überflutung im Innviertel: Siedlung in Mauerkirchen evakuiert

Überflutung im Innviertel: Siedlung in Mauerkirchen evakuiert
(Foto: Daniel Scharinger) Bild 1/28
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Gebiet am Vormittag mit Drohne überflogen

Während Dienstagfrüh die Schäden noch nicht abgeschätzt werden konnten, war die Stimmung bei den Einsatzkräften kurz nach Mittag zuversichtlicher. Am Vormittag war das Gebiet mit einer Drohne überflogen worden, um das Ausmaß der Wassermassen einschätzen zu können. Der Pegel war stark gesunken, die Aufräum- und Pumparbeiten in vollen Gange. "So schnell wie das Wasser gekommen ist, ist es jetzt in Teilen bereits wieder zurückgegangen", so Buchecker. Derzeit ist die Feuerwehr in Absprache mit dem technischen und behördlichen Einsatzstab mit etwa 70 Mann im Einsatz, die Feuerwehr Moosbach steht den Mauerkirchner Kollegen zur Seite. Buchecker: "Momentan haben wir stellenweise noch einen See. Daran arbeiten wir jetzt. Danach wird es darum gehen, die Schlammmassen zu beseitigen."

Rückhaltebecken in Lengau drohen überzulaufen

In Lengau wird weiterhin gezittert. Der Regen habe zwar aufgehört, aber die größten Rückhaltebecken der Region sind voll. Das Rückhaltebecken West, das 1,2 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen hat, droht überzulaufen. Maßnahmen, die das verhindern sollen, wurden bereits getroffen. „Es wird strategisch Wasser über den Bach abgelassen“, sagt Bürgermeister Erich Rippl.

Artikelbilder
Hochwasser im Bezirk Braunau, Staudamm und Rückhaltebecken in Lengau Bild: Manfred Fesl

Auch die zwei anderen Rüchaltebecken in Lengau – das Becken Ost (780.000 Kubikmeter Fassungsvermögen) und das Becken Lengau (1 Million Liter Fassungsvermögen) sind voll. „In Lengau hat die Feuerwehr mit Sandsäcken und anderen Schutzmaßnahmen die Häuser geschützt, passiert ist derzeit nichts“, sagt Rippl. Er lobt die Einsatzkräfte, allen voran die Feuerwehren, die unermüdlich im Einsatz sind. „Es sieht so aus, als würde sich die Lage am Vormittag entspannen, wir sind also noch mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Rippl. 

Dieser Artikel wurde um 12:58 Uhr aktualisiert.

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Autorin
Eva Hoffmann
Redakteurin
Eva Hoffmann
Autorin
Magdalena Lagetar
Redaktion Innviertel
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Autorin
Marina Mayrböck
Redaktion Innviertel
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18  Kommentare
18  Kommentare
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fischersfritz (1.677 Kommentare)
vor 18 Minuten

eine neue Siedlung im Risikogebiet? Die Kompetenz der Bürgermeister ist grenzenlos, vielleicht auch dumm oder gierig.

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dachbodenhexe (5.904 Kommentare)
vor 31 Minuten

Es darf einem schon zu denken geben, warum in einem Überschwemmungsgebiet eine neue Siedlung gebaut wird.

Möglicherweise sind die Grundstücke dort sehr preisgünstig und damit wird die mögliche Überschwemmung einfach "ausgeblendet" ?

Ich würde mir auf jeden Fall die Geschichte eines Grundstückes genauer ansehen, bevor ich dort ein Haus bauen würde.

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Muenchner1972 (857 Kommentare)
vor 40 Minuten

Hoffentlich haben die meisten Neubauhäuser keine Keller. Man braucht keinen Keller um gut zu leben!

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dobisam (1.082 Kommentare)
vor 44 Minuten

Ich finde es lustig, dass sich viele, welche sich über Wohnhäuser in Überschwemmungsgebieten aufregen, oft selbst in Gegenden wohnen, die in ehemaligen Überschwemmungsgebieten liegen, in deren Nachbarschaft extrem regulierte Flüsse sind oder ursprüngliche Bäche und Flüsse gleich ganz umgeleitet wurden. Lustig ist eigentlich das falsche Wort, Scheinheiligkeit wäre der richtige Ausdruck.
Auch sollte man die dortigen Gegebenheiten kennen um Kritik zu üben.

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betterthantherest (36.376 Kommentare)
vor 31 Minuten

kluge Menschen machen die Augen bei der Standortwahl rechtzeitig auf und überlegen die Eventualitäten.

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honkey (13.927 Kommentare)
vor 5 Minuten

"Ich finde es lustig, dass sich viele, welche sich über Wohnhäuser in Überschwemmungsgebieten aufregen, oft selbst in Gegenden wohnen, die in ehemaligen Überschwemmungsgebieten liegen, ....."

Aha, und das weißt du woher?

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Automobil (2.808 Kommentare)
vor einer Stunde

Bei vielen überschwemmten Häusern in der unmittelbaren Nähe von Bächen und Flüssen fragt man sich ernsthaft: Was machen die dort???

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betterthantherest (36.376 Kommentare)
vor einer Stunde

gute Frage.

Wenn man sich diverse Lageerkundungsvideos von Niederösterreich ansieht, dann sind auch dort sehr viele Neubausiedlungen untergegangen.

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betterthantherest (36.376 Kommentare)
vor 3 Stunden

Wegen solcher Neubausiedlungen im Hochwassergebiet sollen dann alle Häuslbesitzer Österreichs per Pflichtversicherung zahlen?

Sorry, so kanns nicht gehen.

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laskpedro (3.789 Kommentare)
vor 3 Stunden

wer genehmigt bitte immer noch bauten in gebieten die überflutet werden können .. wie in goldwörth da hat man auch gewusst irgendwann kommt das wasser .. heute oder in hundert jahren ein witz

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angerba (2.048 Kommentare)
vor 3 Stunden

Neue Häuser im Hochwassergebiet.......

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betterthantherest (36.376 Kommentare)
vor 3 Stunden

richtig - genau das dachte ich mir auch.

dieser interessanten Frage wird sich das Land OÖ stellen müssen.

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laskpedro (3.789 Kommentare)
vor 3 Stunden

eher die bürgermeister die das anrichten

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (28.544 Kommentare)
vor 3 Stunden

Das Land muss aber Umwidmungen genehmigen/ablehnen.

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betterthantherest (36.376 Kommentare)
vor 3 Stunden

laskpedro

jede Umwidmung muss durch das Land genehmigt werden.

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betterthantherest (36.376 Kommentare)
vor 4 Stunden

Sieht nach ziemlich neuen Häusern aus.

Bleibt die Frage:
Wie kommen die in ein Hochwassergebiet?

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Caesar-in (4.101 Kommentare)
vor 3 Stunden

Weil die "Wissenschaft" sie dort als sicher begutachtet hat. Man kann vieles berechnen, aber die Natur halt nicht.

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dachbodenhexe (5.904 Kommentare)
vor 36 Minuten

@Caesar-in das waren ganz bestimmt von der Regierung ausgewiesenen "Experten" wie wird sie auch schon von anderen Fehlentscheidungen kennen.

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