Warum musste Andreas Kletzl sterben? Eltern hoffen auf Hinweise über TV
MATTIGHOFEN/MALLORCA. Im August 2012 stürzte der damals 17-jährige Andreas Kletzl aus Mattighofen auf Mallorca vom Balkon eines Hotels. Für die spanischen Behörden war der Fall rasch klar, sie gehen von einem Unfall aus. Andreas Familie glaubt nicht an die Version, zu viel spricht dagegen.
Seit mehr als zehn Jahren suchen Eltern und Geschwister nach Gewissheit, am Freitag wird der mysteriöse Fall beim Staffelfinale von „Ungelöst – Cold Case Austria“ auf ATV behandelt.
Es war im Sommer 2012, in der Metalltechnikfirma der Kletzls herrschte seit Monaten Hochbetrieb. Die Brüder Andreas und Phillip sowie ein Freund und Mitarbeiter arbeiteten fleißig, machten Überstunden. Der Vater wollte sie für ihren Einsatz mit ein paar erholsamen Urlaubstagen in Spanien belohnen. Die drei Burschen flogen am 16. August von Salzburg nach Palma, Andreas ist von diesem Urlaub nicht mehr zurückgekehrt.
Andreas und Freund Daniel gingen am Tag der Ankunft noch in ein Lokal, lernten einen Deutschen kennen, der die zwei überredete, mit in den „Bierkönig“ zu gehen. Als die Burschen diesen verlassen wollten, verloren sie sich auf dem Weg zum Ausgang in der Menschenmasse. Ihr Hotel ist nahegelegen, alle haben ein Einzelzimmer – dass Andreas nicht nachkommt, fällt nicht auf.
Polizei geht von Unfall aus
Am nächsten Tag liegt Andreas tot im Hinterhof des Nachbarhotels. Die spanische Polizei geht davon aus, dass Andreas versucht hat, aus dem fünften Stock des Hotels in den Pool zu springen, jedoch auf Betonboden aufkam. Für die Eltern sprach von Anfang an vieles gegen den „Todessprung ohne Fremdverschulden“, sie sammelten unzählige Hinweise, die der Theorie der Beamten entgegenstehen. So etwa werden einzelne Kleidungsstücke wie seine Kappe auf verschiedenen Stockwerken gefunden, Andreas hatte kaum Alkohol im Blut, der Pool befindet sich ums Eck und laut Gutachten sei ein Sturz wie angenommen vom Fallwinkel her unmöglich.
Die Ermittlungen sind schwierig, die österreichischen Behörden sind für den Todesfall im Ausland nicht zuständig. „Ich kann Andreas nicht lebendig machen, aber aufklären. Wenn niemand was machen kann, dann muss ich als Mutter etwas machen …, weil irgendetwas nicht stimmt und weil Andras die Wahrheit verdient hat“, sagte Mutter Hannelore Kletzl 2020 im OÖN-Gespräch. Durch die Sendung erhofft sie sich neue Hinweise: „Ich sage ja nicht, dass der Andreas ermordet worden ist, ich möchte einfach nur Gewissheit haben, dass es nicht so war, und da gibt es einfach so viele Fragen.“
Hinweise nimmt die Polizei unter folgender Telefonnummer entgegen: 059 133. Hinweise können auch unter ATV.at/ungeloest abgegeben werden oder an der nächsten Polizeidienststelle. „Ungelöst - Cold Case Austria“ am Freitag, 17. Februar, um 20.15 Uhr auf der kostenlosen Streaming-App ZAPPN & bei ATV
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