JKU-Corona-Update: Mediziner sieht "Schuss vor den Bug"
Über die aktuelle Covid-Situation in Oberösterreich diskutierten der Mediziner Bernd Lamprecht, JKU-Rektor Meinhard Lukas und Vizerektor Stefan Koch.
Wie berichtet, schließen wegen des aktuellen Anstiegs der Corona-Infektionen Schulen und Kindergärten in fünf oberösterreichischen Bezirken. Wie sich die Lage in Oberösterreich im Moment darstellt, welche Folgen das für die Johannes Kepler Universität Linz hat und wie man nun am besten reagiert, diskutierten in einem neuen Corona-Update Rektor Meinhard Lukas, Covid-Spezialist, Primar und Vize-Studiendekan Bernd Lamprecht und Vizerektor Stefan Koch.
Shutdown ist "Schuss vor den Bug"
Für den Linzer Lungenspezialisten Bernd Lamprecht ist der Covid-19-Ausbruch in und um Linz, der die Landesregierung am Mittwoch zu einem teilweisen Shutdown von fünf Bezirken Oberösterreichs bewegte, "als Schuss vor den Bug zu verstehen". Es zeige sich, wie rasch Fallzahlen beim Nicht-Einhalten von Präventionsmaßnahmen wieder steigen können. Die aktuelle Lage sei "zumindest sehr ernst zu nehmen".
Der Covid-19-Spezialist und Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Linzer Uniklinikum appellierte in einem von der Universität Linz veranstalteten Online-Gespräch dafür, die Abstandsregeln weiter einzuhalten und den Mund-Nasen-Schutz konsequent dort zu tragen, wo mehrere Menschen auf engerem Raum zusammen sind. Der Anstieg an Coronavirus-Infektionen in Linz der vergangenen Tage sei "tatsächlich einer der stärksten, den wir beobachtet haben". Eine solche Situation könne man nicht dauerhaft tolerieren, sagte Lamprecht. Derartige regionale Zuwächse über längere Zeiträume hinweg könne auch das Gesundheitssystem nicht stemmen.
Nach den Lockerungen habe man Anfang Juni noch vom gewissenhaften Einhalten der Maßnahmen zur sozialen Distanzierung in den Wochen davor profitiert. Wenn sich jetzt Menschen weniger daran halten und vor allem längere Veranstaltungen mit vielen Leuten in engen, geschlossenen Räumen abgehalten werden, sei der Verbreitung Tür und Tor geöffnet, wenn sogenannte "Superspreader" anwesend sind. Neben dem Schutz für andere und in gewissem Ausmaß für einen selbst wirke das Tragen von Masken auch als Erinnerung zum Einhalten der Maßnahmen. Diese psychologische Komponente "täte uns zur Zeit gut", so der Mediziner, der das Tragen von MNS-Masken in geschlossenen Räumen als "duldbar" bezeichnete.
Die Chancen, dass man mit den nun in Oberösterreich gesetzten Maßnahmen der Situation wieder Herr wird, bezeichnete Lamprecht als "durchaus gut". Es müsse gelingen, hier nun "rechtzeitig Tempo herauszunehmen", um auch eine "Vollbremsung" im Sinne eines erneuten, umfassenderen Lockdowns zu vermeiden. Meide man weiter größere Veranstaltungen und halte die Präventionsmaßnahmen ein "kommen wir auch sicher über den Sommer", sagte der Arzt.
Für den Rektor der Uni Linz, Meinhard Lukas, ist die nunmehrige Fall-Häufung im oberösterreichischen Zentralraum auch ein Anzeichen dafür, dass viele Menschen die Situation in letzter Zeit "locker genommen" hätten. Nun gelte es, "rasch konsequent zu reagieren", um dann auch wieder rasch lockern zu können. Man müsse auch vielfach den Hausverstand wieder einzuschalten, denn die Verbreitungswege des Virus seien hinlänglich bekannt.
An der Uni Linz reagiert man auf die geänderten Umstände nun, indem man den in Ausnahmefällen wieder anfahrenden Präsenzprüfungsbetrieb wieder einschränkt, wie Vizerektor Stefan Koch erklärte. Man werde vereinzelt auch Prüfungen verschieben müssen und sei diesbezüglich mit den Studentenvertretern in Kontakt.
Der Livestream zum Nachschauen:
Wenn man sich ansieht, dass gerade mal 16 Personen von 231 positiv getesteten hospitalisiert sind, merkt man deutlich wie harmlos das Virus ist. Übrigens sind in Österreich aktuell kaum Erkrankte auf den Intensivstationen. Wir werden so gut wie möglich mit dem Virus leben müssen. Es kann in den nächsten Monaten immer wieder mal vorkommen, dass Fallzahlen kurzfristig rasch ansteigen. Dies ist m.E. aber nicht tragisch, sofern es größtenteils milde Verläufe gibt.
Nicht jeder der positiv getestet und infiziert ist , ist erkrankt. Man kann natürlich trotzdem jemanden anstecken. Dies ist jedoch bei anderen Viruserkrankungen auch so.... nur werden diese gar nicht mehr beachtet und es existieren die anderen 1000 Viren, die auch Erkrankungen bei Menschen auslösen anscheinend nicht mehr....
getestet, positiv ≠ krank ....... PANIK
Kein Wort, warum gerade Schulen und Kindergärten geschlossen werden sollten.
Warum nicht Gasthäuser, Geschäfte, Fitnesscenter etc.?
Würde ganz klar sagen, dass eine Schule oder ein Kindergarten einer Volkswirtschaft nicht dieselben (wenn überhaupst) monetären Werte bringt wie ein Gasthaus, ein Geschäft oder ein Fitnesscenter. Deshalb ist das ein ziemlich logischer erster Schritt wie ich finde.