Keine Videoaufzeichnung wegen Wartung: Bankräuber weiterhin flüchtig
LINZ. Bereits zum dritten Mal binnen sieben Jahren wurde die VKB-Filiale in der Zeppelinstraße im Linzer Stadtteil Kleinmünchen am vergangenen Mittwoch überfallen. Der Täter ist nach wie vor flüchtig, die Fahndung läuft weiter.
Die Suche nach dem Unbekannten dürfte sich auch deshalb als schwierig erweisen, da es nur eine sehr dürftige Personenbeschreibung von dem Mann gibt: Es ist lediglich bekannt, dass er eine schwarze Haube, weiße Turnschuhe sowie eine FFP2-Schutzmaske trug.
Hintergrund für die eher dürftigen Angaben sei, dass in der Bankfiliale gerade eine technische Umstellung durchgeführt werde, sagte gestern Matthias Hiesböck von der Abteilung Raub im Landeskriminalamt. "Im Zuge dessen wird derzeit auch die Videoüberwachung gewartet. Sie war während des Überfalls nicht aktiv, daher gibt es von der Tat keine Aufzeichnungen", sagt er.
Täter kam wieder
Auch von jenem Täter, der die Filiale im Jahr 2017 überfallen hat, fehlt nach wie vor jede Spur. Nur sechs Wochen nachdem der Mann damals am 12. Juni die Bank ausgeraubt hatte und mit rund 10.000 Euro Beute geflüchtet war, kam er erneut wieder. Doch beim zweiten Mal kam er nicht zum Zug, sagt Hiesböck. Denn der Bankmitarbeiter erkannte den Täter, der im selben Aufzug wie damals erschienen war (er trug dieselbe Sommerkleidung und Tasche sowie erneut einen Schal vor Mund und Nase) rechtzeitig wieder und verschloss noch vor dessen Eintreten die Foyertür. Der Mann konnte wieder unerkannt flüchten. Dass er nun erneut zugeschlagen haben könnte, glaubt Hiesböck nicht: "Die jeweiligen Personenbeschreibungen und Vorgehensweisen passen definitiv nicht zusammen", sagt er. Denn während der erste Täter korpulent und "über 50 Jahre alt" gewesen sein soll und die Angestellten mit einer Pistole bedrohte, wurde der letzte als schlank und 1,80 Meter groß beschrieben. Und als Waffe zückte dieser nun ein Messer.
Banküberfälle in Oberösterreich - ein Überblick
Der jüngste Überfall auf die VKB-Filiale im Linzer Stadtteil Kleinmünchen ist heuer der zweite Bankraub in Oberösterreich: Am 30. September wurde die Sparkasse in Linz-Harbach von zwei jungen Männern überfallen, die kurz danach gefasst werden konnten.
Im Vergleich zu früher ist die Zahl der Überfälle generell stark rückläufig: Vor 20 Jahren waren es durchschnittlich noch zwischen zehn und 15 pro Jahr. Diese Zahl hat sich im Laufe der Zeit mehr als gedrittelt, wie die Polizei-Statistik zeigt:
2018: 6 Banküberfälle, davon sind 2 noch ungeklärt)
2019: 4 (2 davon ungeklärt)
2020: 5 (1 ungeklärt)
2021: 5 (1 ungeklärt)
2022: 2 (beide geklärt)
2023: 1 (geklärt)
2024: 2 (1 ungeklärt)
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