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In Enns steht die größte Verpackungssortieranlage Österreichs

Von nachrichten.at/apa, 10. Juli 2024, 09:45 Uhr
Gut ein Jahr nach dem Spatenstich im März 2023 läuft im Ennshafen in Enns (Bezirk Linz-Land) bereits der Probetrieb von Europas modernster Sortieranlage für Leichtverpackungen TriPlast. Bild: (APA/TRIPLAST GMBH)

ENNS. Weniger als eineinhalb Jahre nach dem Spatenstich im März 2023 läuft die laut Unternehmensangaben modernste Kunststoff-Sortieranlage Europas in Enns (Bezirk Linz-Land) mittlerweile im Vollbetrieb.

In der 65-Millionen-Euro-Anlage namens TriPlast, die das Mollner Familienunternehmen Bernegger, die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) und die Grüne Punkt Holding aus Deutschland als Joint Venture errichtet haben, können pro Jahr 100.000 Tonnen Leichtverpackungen sortiert werden.

Beim Kunststoffrecycling in Österreich ist derzeit noch Luft nach oben: Aktuell kommt von den rund eine Million Tonnen Kunststoffabfällen, die pro Jahr in Österreich anfallen, nur ein Viertel in den Recyclingprozess. Die EU-Vorgaben sehen vor, dass die Recyclingrate bei Kunststoffverpackungen bis 2030 aber auf 55 Prozent gesteigert werden muss. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es laut ARA-Geschäftsführer Martin Prieler notwendig, dass 80 Prozent aller Verpackungen gesammelt, daraus wiederum 80 Prozent aussortiert und dann im Recycling eine Ausbeute von 80 Prozent erreicht werden - derzeit liegen diese drei Werte bei 58, 58, und 78 Prozent. Rund 20 Prozent der heute gesammelten Verpackungen aus Kunststoff und Metall unterliegen ab 2025 der Einwegpfand-Regelung. Auch diese werden weiter die Sortieranlage durchlaufen.

Bildergalerie: Einblicke in die größte Verpackungssortieranlage Österreichs

Einblicke in die größte Verpackungssortieranlage Österreichs
(Foto: Barbara Gindl (APA)) Bild 1/9
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14.000 Quadratmeter große Halle

In der knapp 14.000 Quadratmeter großen Halle wird Verpackungsmüll aus dem gelben Sack und der gelben Tonne getrennt. Im Schnitt beträgt der Kunststoffanteil im gelben Sack/der gelben Tonne rund 70 Prozent, 10 Prozent sind Metalle, rund 14 Prozent Fehlwürfe und der Rest Getränkeverbund-Kartons, erfährt man bei TriPlast. Im sogenannten Input-Bereich werden die gelben Säcke entladen, aufgerissen und auf Förderbänder verteilt, die über 2,5 Kilometer und 6 Stockwerke durch die Anlage führen.

Mit einem Trommelsieb wird das Material nach Größe vorsortiert, bevor Folien mit dem Windsichter - einer Art Gebläse - abgesaugt bzw. die Abfälle mit Hilfe von 38 Nahinfrarot-Sensorgeräten in unterschiedliche Kunststoffarten und Farben weiter getrennt werden. Metall wird durch Magnete herausgefiltert. 57 Sortieraggregate durchläuft der Kunststoffmüll. Die Verpackungen werden aufbereitet und zu Rezyklat weiterverarbeitet. Dieses kann dann für die Herstellung neuer Verpackungen oder anderer Produkte eingesetzt werden, etwa für Shampoo-Flaschen, Kanister, Folien oder Bauteile für die Automobil- und Elektroindustrie.

20 Tonnen pro Stunde schafft die Anlage

20 Tonnen pro Stunde schafft die Anlage, die Jahreskapazität von TriPlast liegt damit bei 100.000 Tonnen Kunststoff- und Metallverpackungen, was laut Geschäftsführer Kurt Bernegger die Hälfte der österreichischen Sortierkapazität für Leichtverpackungen abdecke. 24 verschiedene Abfallfraktionen kann TriPlast erkennen, analysieren und sortenrein trennen und so als Rohstoff zurückgewinnen. Ab kommenden Jahr wird mit 60 Mitarbeitenden ein Umsatz von 15 bis 20 Millionen Euro erwartet. Der Standort am Ennshafen erlaubt eine trimodale Anbindung - Lieferungen und Abtransporte sind via Lkw, Schiene und Schiff möglich.

Global liegt die Recyclingrate von Verpackungen aus Kunststoff bei 14 Prozent. Seit den 1950er-Jahren wurden weltweit rund 8 Milliarden Tonnen Kunststoff hergestellt. Drei Viertel davon landeten bereits im Müll, 9 Prozent des Abfalls wurden recycelt. Da im Recyclingprozess auch Material ausgeschieden wird und es zu Qualitätsverlusten kommt ("Downcycling"), ist die Ausbeute deutlich magerer als etwa bei Aluminium, das ohne Qualitätsverlust wiedereinsetzbar ist. Wie die österreichische Umweltberatung auf ihrer Website vorrechnet, blieben selbst beim Erreichen des ehrgeizigen 55-Prozent-Ziels von einer Tonne Primärkunststoff nach zehn Nutzungszyklen nur 2,5 Kilogramm des Ausgangsmaterials übrig. Daher komme im Kunststoffbereich vor allem der Abfallvermeidung große Bedeutung zu.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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wilderigel (357 Kommentare)
am 10.07.2024 18:42

Ich schmeiße Kunststoff Teil (keine Verpackung) in den Restmüll.
Ein freundlicher Nachbar fischt den wieder raus, und tut ihn in die gelbe Tonne.

Wahhh.

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MarkusLischka (5 Kommentare)
am 10.07.2024 13:08

Hoffentlich weniger durch Schienennetz. Denn die S1 ist seit Jahren nicht mehr pünktlich wegen dem Güterverkehr. Öbb muss da endlich mal handeln um eine Lösung zu finden sonst fahren viele mit Bus

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