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Höchster Wert seit 15 Jahren: Österreich droht heuer Rekord-Pleitenjahr

Von nachrichten.at/apa, 15. Juli 2024, 09:22 Uhr
Insolvenz gedruckt auf einem Holzstempel
(Symbolbild) Bild: colourbox (Symbolfoto)

WIEN. In den ersten sechs Monaten wurden 2.098 Firmeninsolvenzen eröffnet.

Das sind um 35,8 Prozent mehr als im Vorjahr und der höchste Wert seit 15 Jahren, teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV Europa) am Montag in einer Aussendung mit. Die Passiva haben sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 11,5 Milliarden Euro sogar verneunfacht. Dabei war 2023 bereits von Großpleiten im Handel und der Immobilienbranche geprägt. Für 2024 prognostiziert der AKV rund 7.000 Insolvenzen.

Der Großteil der Passiva entfiel im ersten Halbjahr auf Insolvenzen rund um den Signa-Gründer Rene Benko, dessen Privatstiftung und Signa-Gesellschaften. Wobei hier bisher nur ein Bruchteil der Forderungen anerkannt wurde. Und die Pleite der Österreich-Tochter des US-Elektroautobauers Fisker steuerte rund 1,5 Milliarden Euro zu den Passiva bei. Allerdings stehen auch in dem Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung die anerkannten Passiva noch nicht fest.

Abweisungen besorgniserregend

Obwohl die Zahl der Insolvenzen massiv gestiegen ist, blieb die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze mit 9.411 Beschäftigten konstant.

Aber auch die Zahl der Verfahrensabweisungen legte mit 1.311 Fällen um 16,74 Prozent zu. Für den AKV sind die Abweisungen besorgniserregend: "Diese Entwicklung zeigt weiterhin, dass bei zahlreichen, durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen am Leben erhaltenen Unternehmen nicht einmal freies Vermögen von 4.000 Euro vorhanden ist, um die Kosten für ein formelles Insolvenzverfahren aufbringen zu können", teilten die Kreditschützer weiter mit. Insgesamt stiegen somit die Firmeninsolvenzen um 27,53 Prozent.

Konsum- und Investitionszurückhaltung

Die Gründe für die hohe Anzahl von Firmenpleiten: Konsum- und Investitionszurückhaltung machten vielen Unternehmen zu schaffen. Hohe Zinsen und eine fehlende Kreditnachfrage belasteten den Neubau. Dementsprechend war der Handel mit 529 Insolvenzen, gefolgt vom Bau (493) und der Gastronomie mit 356 Anmeldungen von der aktuellen wirtschaftlichen Situation betroffen.

Positiv zu beurteilen ist laut AKV, dass der Anteil der Eigenanträge wieder zugenommen hat. Einige Jahre hindurch stieg der Anteil der Gläubigeranträge, nunmehr sei eine gegenteilige Entwicklung festzustellen, teilte der AKV weiters mit. Der Anteil der Eigenanträge stieg von 34,62 Prozent im Jahr 2022 auf nunmehr 44,33 Prozent.

Allerdings gab es bei den eröffneten Verfahren große regionale Unterschiede. So stieg die Zahl der Insolvenzfälle in Vorarlberg um 110,34 Prozent, in Oberösterreich um 60,81 Prozent, im Burgenland um 60,78 Prozent und etwa in Wien um 43,02 Prozent.

1577 Firmeninsolvenzen beendet

Im ersten Halbjahr wurden aber 1.577 Firmeninsolvenzen beendet. In 28,79 Prozent der Fälle wurde ein Sanierungsplan abgeschlossen, in 6,53 Prozent wurde ein Zahlungsplan vereinbart. Bei rund einem Drittel der Verfahren wurden Entschuldungsvorschläge angenommen. Und 27,46 Prozent der Insolvenzen endeten für die Gläubiger mit einem Totalausfall.

Da die Prognosen des Wirtschaftsforums (Wifo) und des Instituts für höhere Studien (IHS) heuer nur ein BIP-Wachstum von 0,2 Prozent prognostizierten, rechnet der AKV heuer mit 7.000 Insolvenzen.

Erfreulicher sieht es bei den Privatinsolvenzen aus: Es wurden mit 4.600 Verfahren um 1,25 Prozent mehr eröffnet als im Vorjahreszeitraum. Dafür ist aber die Zahl der abgewiesenen Anträge um 0,91 Prozent auf 434 Fälle gesunken. Somit gab es im Halbjahr mit 5.034 Verfahren nur einen Anstieg um rund ein Prozent.

In Burgenland, Oberösterreich Kärnten und Vorarlberg mussten diesmal weniger Personen Insolvenz anmelden, in den anderen Bundesländern war ein Anstieg zu verzeichnen. Gesunken ist die durchschnittliche Verschuldung von 136.200 auf 117.300. Allerdings steigt die Durchschnittsverschuldung mit dem Alter und ist eindeutig geschlechtsspezifisch, teilte der AKV weiters mit: Während Frauen im Schnitt auf 85.200 Miese kommen, sind es bei Männern 137.500 Euro.

Thomas Berghuber

Schuldnerberatung-Chef
Der Chef der Schuldnerberatung Oberösterreich, Thomas Berghuber, über Durchschnittsschulden, Privatkonkurse, Zinsen von 22 Prozent und warum in Österreich Schulden nach wie vor ein Tabuthema sind.
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25  Kommentare
25  Kommentare
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tituspullo (1.997 Kommentare)
am 15.07.2024 14:00

Bananenrepublik mit Alpenblick! Wundert mich nicht. Wenn alle korrupt bis im Knochenmark sind, dann sollte man sich nicht wundern. Hier spreche ich in erster Reihe die Politik, 🤮🤮🤮

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Automobil (3.349 Kommentare)
am 15.07.2024 13:55

Nach und nach wirkt sich die fatale Politik der Grünen, die die ÖVP widerstandslos mitgetragen hat, sehr negativ auf unsere Wirtschaft und somit auf unser Leben aus

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Schlaubi01 (2.131 Kommentare)
am 15.07.2024 13:33

Cotona ist schuld
Die Grünen sind schuld
Putin ist schuld
Der Mond ist schuld

Frei Marktwirtschaft ist ja so super

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vinzenz2015 (49.355 Kommentare)
am 15.07.2024 12:32

Dabohex

Ihrem posting fehlt die Bodenhaftung!!
Fakt ist,
dass Putin nicht verhandeln , sondern DIKTIEREN will!

Nicht jede Pleite hat die Sanktionen als Ursache!

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Till_Eulenspiegel (21 Kommentare)
am 15.07.2024 13:05

So ein Blödsinn - von Ihnen wird nur „Stuss“ gepostet

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dachbodenhexe (6.070 Kommentare)
am 15.07.2024 12:07

Ja die Russlandsanktionen erweisen sich als Bumerrang.

Aber die EU hat ja nur den Fokus auf die Waffenindustrie mit deren Hilfe sie sich wieder einen Aufschwung erwartet. Einen Aufschwung wie wir ihn aus der Geschichte kennen, als die meisten Städt zerstört waren viele Menschen den Tod fanden und es nicht mehr weiter nach unten gehen konnte, dan kam der Aufschwung.

Ich hoffe dass vorher bei den meisten Menschen die Vernunft durchkommt und wir ein derartiges Szenario für alle Male zu den Akten legen dürfen.

Die EU- Politiker werden dies allerdings auf schärfste ablehnen, denn die wollen leider den Krieg!

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vinzenz2015 (49.355 Kommentare)
am 15.07.2024 12:26

Den Krieg will einzig und von Anfang an der vorvorgestrige Nationalist Putin!!!

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tradiwaberl (16.055 Kommentare)
am 15.07.2024 12:41

Ihre Kritik ist ja wohl gegen Putin gerichtet.
Weil er ist der einzige, der diesen Krieg begonnen hat, der ihn will und der ihn auf der Stelle beenden könnte!!
Ihn gewähren lassen ist jedenfalls keine Option. Das sollten wir (und auch sie) mittlerweile aus der Geschichte gelernt haben.

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linzerleser (3.745 Kommentare)
am 15.07.2024 11:37

PKein Wunder Preisexplosion überall!!!
Wäre vielleicht doch endlich einmal angebracht wenn sich echte EU Diplomaten um Friedensverhandlungen bemühen würden anstatt weiterhin mit Waffen Lieferungen den Krieg weiter anzuheizen oder?

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vinzenz2015 (49.355 Kommentare)
am 15.07.2024 12:28

Orban wird gemeinsam nit Kickl die Friedensverhandlungen zu Stande bringen???
Das Verhandlungsgeschwafel der Kicklblauen ist zynisch illusionär und demagogisch!!

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tradiwaberl (16.055 Kommentare)
am 15.07.2024 12:42

Die Waffen heizen nicht den Krieg an.
Die Waffen halten den Aggressor auf und verhindern, dass er einen Genozid an Millionen Ukrainern anrichten kann.

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Gabriel_ (4.423 Kommentare)
am 15.07.2024 20:02

@tradi: "...Die Waffen halten den Aggressor auf..."

Ja, das sieht man seit 2 Jahren, wie wunderbar dies funktioniert 🤦🏼‍♂️

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Fafnir (552 Kommentare)
am 15.07.2024 10:37

Man kann auch anders sagen, vielleicht sollte nicht jeder der eine Einlage tätigen kann eine GmbH gründen dürfen!

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betterthantherest (38.406 Kommentare)
am 15.07.2024 10:44

naja ...
aktuell erwischt es ziemlich viele Firmen die mehrere Jahrzehnte erfolgreich waren.

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u25 (5.536 Kommentare)
am 15.07.2024 10:08

Wundert sich da jemand wirklich ?

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tradiwaberl (16.055 Kommentare)
am 15.07.2024 10:00

Da sind aber definitiv auch sehr viele CoronaFörderungAbgreifGmbHs dabei.
Die Maßlose Überförderung dieser Zeit muss ja auch wo hin geflossen sein...

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amha (12.974 Kommentare)
am 15.07.2024 09:59

Kurze Erklärung zu den Abweisungen: erkennt ein Geschäftsführer die Zahlungsunfähigkeit bzw. Überschuldung seines Unternehmens, muss er binnen 60 Tagen Insolvenz anmelden, um strafrechtlich (und damit mit Privathaftungen) aus dem Schneider zu sein. Der gewiefte Profikonkursant meldet dann selbst Insolvenz an, bezahlt jedoch den vom Gericht vorgeschriebenen Kostenvorschuss nicht. Das Verfahren wird "mangels Kostendeckung abgewiesen" und der Pleitier arbeitet munter weiter, und schädigt vor allem die Gläubiger munter weiter.

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spoe (16.154 Kommentare)
am 15.07.2024 11:33

Völlig richtig, denn Verfahrensabweisung bedeutet, dass niemand mehr genauer in die Buchhaltung und Vermögensverhältnisse und Altlasten des insolventen Unternehmens hineinschaut und viele Vermögensgegenstände leicht in private Hände oder Nachfolgeunternehmen verlagert werden können.

Die Gläubiger können dann ihr Recht nicht durchsetzen und schauen durch die Finger.

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Augustin65 (2.826 Kommentare)
am 15.07.2024 09:41

Das Beste aus beiden Welten....

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betterthantherest (38.406 Kommentare)
am 15.07.2024 09:35

Energiekostenexplosion.
Bürokratiewahnsinn auf Rekordniveau.

Das ist das Resultat von 4 1/2 Jahren SCHWARZ-GRÜN.

Im September danke sagen:
bei der ÖVP
bei den GRÜNEN.

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amha (12.974 Kommentare)
am 15.07.2024 11:23

...und dann? Dann hoffen Sie, dass der Kickl mit seinem Eierbärenverein das Land aus der Krise führt? Entweder endlos naiv, oder ideologisch verblendet!

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betterthantherest (38.406 Kommentare)
am 15.07.2024 11:38

amha

Weder die ÖVP, noch weniger die GRÜNEN können es.
Das haben sie jetzt mehr als 4 Jahre lang bewiesen.

Mit ÖVP und GRÜNEN gibt es nur ein weiterso.
Ein Weiterso führt Österreich noch mehr in den Abgrund.

Also müssen andere Kräfte ihre Chance erhalten.
So einfach ist das.

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amha (12.974 Kommentare)
am 15.07.2024 12:55

So gemeint, sind wir d´accord! Andere Kräfte wie ÖVP, SPÖ, Neos in einer schlagkräftigen Dreierkoalition. Mir dünkt jedoch, Sie meinten andere andere Kräfte...

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betterthantherest (38.406 Kommentare)
am 15.07.2024 13:46

eine wie auch immer geartete Ampel ist das Letzte, das Österreich weiterhilft.

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amha (12.974 Kommentare)
am 15.07.2024 13:55

Wird jedoch die einzige Möglichkeit sein, abseits einer Minderheitsregierung zu agieren.

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