Mann erschoss Gattin, auch Tochter tot aufgefunden

PERG. In einem Einfamilienhaus in einer kleinen Siedlung in Perg sind am Freitag zu Mittag drei Leichen entdeckt worden: der 82-jährige Hausbesitzer, seine 75-jährige Ehefrau und die Tochter (57). Die Polizei vermutete zunächst anhand der Spurenlage, dass der Pensionist seine Gattin erschossen hatte und sich daraufhin selbst das Leben genommen hatte.

Unter welchen Umständen die geistig stark beeinträchtigte, pflegebedürftige Tochter gestorben war, war gestern unklar. Sie wurde im Keller des Haus gefunden und wies keine Schussverletzungen auf. Sie könnte in den Keller gelaufen und dabei gestürzt sein. Die Todesursache müsse erst durch die Obduktion geklärt werden, betonte ein Sprecher der oberösterreichischen Landespolizeidirektion gestern auf Anfrage der OÖN. Die Staatsanwaltschaft hat die Gerichtsmedizin beauftragt, bei allen drei Toten Untersuchungen durchzuführen. Auch der Todeszeitpunkt stand gestern nicht fest. Der Verwesungszustand der Leichen wies aber darauf hin, dass die Familienangehörigen schon einige Zeit nicht mehr am Leben waren. Zuletzt nachweislich Kontakt hatten Außenstehende mit der Familie am 25. August. Am Freitag wollte eine Bekannte, die sich Sorgen machte, dem Paar einen Besuch abstatten. Weil niemand öffnete, wurde die Feuerwehr geholt, um die Haustür aufzumachen.

Das betagte Paar wurde im Schlafzimmer tot aufgefunden. Die mutmaßliche Schusswaffe sei dort sichergestellt worden, informierte die Polizei. Ob diese Waffe legal in Besitz war, stand gestern ebenso wenig fest wie das Motiv für die Tat. Klar war nur relativ rasch, dass keine vierte Person in die drei Todesfälle verwickelt sein dürfte. Das Landeskriminalamt habe übernommen und ermittle in dem Fall auf Hochtouren, hieß es gestern.