Modeunternehmer starb in Südafrika am Coronavirus
UNTERWEIßENBACH / JOHANNESBURG. Markus Egger aus dem Mühlviertel verstarb mit nur 52 Jahren. Im März hatte er mit einem Video auf sich aufmerksam gemacht.
Der weit über das Mühlviertel hinaus bekannte Modeunternehmer Markus Egger ist nach einer Infektion mit dem Coronavirus in Südafrika verstorben. Der 52-Jährige hatte die Feiertage mit seiner Frau Simone in seinem dortigen Haus verbracht. Der Geschäftsmann aus Unterweißenbach (Bezirk Freistadt) hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.
Das Modehaus Egger wurde 1884 gegründet und verkaufte ursprünglich neben Textilien auch Lebensmittel. 1996 übernahm es Markus Egger mit seiner Frau in vierter Generation. "Für den Erfolg gibt es oft viele Gründe. Wir denken, dass die Beziehung zum Kunden einer der wichtigsten ist", so die Philosophie des Unternehmers. Doch gerade dieser Kundenkontakt ging mit dem ersten Lockdown verloren. Vergangenen März hat Egger deshalb in seiner Not mit einer 15-minütigen Videobotschaft auf YouTube auf sich aufmerksam gemacht. Er wollte damit die schwierige Lage der Modebranche aufzeigen, sagte Egger im April in einem Gespräch mit den OÖNachrichten. Denn der Modehandel kämpfe ums "nackte Überleben. Die Grundlage, Umsätze zu machen, ist uns genommen worden." Es waren sehr persönliche Gedanken, die der 52-Jährige in dem Video öffentlich teilte. Doch der Hilferuf von Egger wurde erhört. Denn Finanzminister Gernot Blümel meldete sich telefonisch bei dem Unternehmer und sicherte ihm Hilfe zu, und auch 500 lobende E-Mails erreichten ihn als Reaktion.
Der plötzliche Tod des Firmenchefs, dessen Modeunternehmen drei Standorte mit rund 30 Mitarbeitern führt, ist für seine Familie ein großer Schock. Die Angehörigen wollten gestern angesichts der Ereignisse noch keine offizielle Stellungnahme abgeben. Dem Vernehmen nach sollen sich aber seine Kinder nach Südafrika aufgemacht haben, um ihre Mutter zu unterstützen.
Das Außenministerium bestätigt auf OÖNachrichten-Anfrage, dass es einen Todesfall eines österreichischen Staatsbürgers in Südafrika gegeben hat. "Die österreichische Botschaft unterstützt die Witwe vor Ort", sagt eine Sprecherin. Es gehe dabei um Themen wie Heimtransport und Behördengänge. Konkret gibt es aber keine Auskunft des Ministeriums zur Person bzw. Todesursache.
Landeverbot in Österreich
Die Rückreise ist eine Herausforderung, da für Flüge aus Südafrika derzeit ein Landeverbot in Österreich gilt – wegen der dort kürzlich entdeckten Virus-Mutation. Das Coronavirus grassiert in Südafrika massiv. Laut Statistiken steht das Land im Süden des Kontinents für rund 40 Prozent der Corona-Todesfälle in Afrika. Ob Egger von der südafrikanischen Virus-Mutation betroffen war, ist unklar.
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