Anti Atom Komitee kämpft gegen Endlager und gekürzte Förderungen
FREISTADT. Der Widerstand gegen ein grenznahes Atommüll-Endlager hat für Verein oberste Priorität.
Die Lagerung von Abfällen aus Atomkraftwerken ist weltweit ein ungelöstes Problem. Bis dato gibt es noch kein einziges Endlager. Offenbar weiß niemand so recht, wohin mit den bis heute produzierten 350.000 Tonnen radioaktiven Materials. Immerhin müsste der Abfall für mindestens 80.000 Jahre vergraben werden.
Dass ausgerechnet in Tschechien Pläne für ein solches Lager gewälzt werden, ruft den entschiedenen Widerstand des in Freistadt ansässigen Anti Atom Komitees hervor. "Die Lagerung von Atommüll für tausende Jahre ist keine technische, sondern eine ethische Frage. Wir wollen verhindern, dass hochradioaktiver Atommüll vor unserer Haustüre unwiederbringlich vergraben wird", sagt Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee (AAK). Mehr als 10.000 Unterschriften hat das AAK in den vergangenen Monaten gegen das Projekt gesammelt. 400 Gemeinden haben auf AAK-Initiative eine entsprechende Petition verabschiedet. Mit Hilfe dieser Unterstützungen will das AAK nun auch den Druck auf die Bundesregierung verstärken, in diese Richtung aktiv zu werden.
Besonders viel Rückhalt genießt das AAK im Raum Freistadt. Öffentlich hinter die Aktion stellte sich zuletzt auch FP-Bezirksobmann LAbg. Peter Handlos: "Wir sind alle zurecht stolz auf die gute wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk. Das alles kann aber zunichtegemacht werden, sollte es zu einem schweren Unfall in einem grenznahen AKW oder bei der Einlagerung von Atommüll kommen." Die Arbeit der Anti-Atom-Vereine sei vorbildlich und verdiene jegliche Unterstützung.
Gekürzte Förderungen
Kritik äußert Handlos in diesem Zusammenhang an dem von Rudi Anschober geführten Umweltressort des Landes Oberösterreich: "Es ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar, dass gerade im Anti-Atom-Bereich Förderungen gekürzt wurden. Damit werden Vereine wie das Anti Atom Komitee in ihrer Existenz gefährdet." So könne das AAK kaum noch AKW-kritische Veranstaltungen besuchen, geschweige denn selbst welche organisieren.
Diese Kritik weist Landesrat Anschober zurück. Das AAK erhalte seit Jahren mit Abstand den größten Teil der für atomkritische Vereine zugedachten Förderungen – schwankend zwischen 28 und 31 Prozent. Aktuell werden zehn Vereine gefördert – sieben in Tschechien, drei in Oberösterreich. Der Förderwunsch des AAK für 2018 sei bei 91.900 Euro gelegen. Genehmigt wurden 82.500 Euro. Anschober verweist darauf, dass man sich verstärkt in der Willensbildung in Tschechien und der EU engagieren müsse, da dort die entscheidenden Weichenstellungen über Ausbau der Atomenergie und Atomendlager getroffen werden: "Oberösterreich ist das einzige Bundesland mit derartigen Förderungen und das einzige Bundesland, das europaweit Antreiber für den Atomausstieg ist." Dafür werde man weiter eintreten.
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