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Ein Haus ganz in Gelb: "Aprilscherz ist es keiner"

07. April 2021, 11:19 Uhr
Ein Haus ganz in Gelb: "Aprilscherz ist es keiner"
Rund 90 Liter Farbe hat Leopold Hackl-Lehner für den aufsehenerregenden Anstrich gebraucht. Bild: Volker Weihbold

GALLNEUKIRCHEN. Für sein neuestes Kunstprojekt hat Leopold Hackl-Lehner in Gallneukirchen ein altes Gebäude vollständig eingefärbt.

Es ist ein Anblick, der viele Gallneukirchner in den vergangenen Tagen zum Spazierengehen motiviert hat: So viele Blicke wie jetzt hat das alte Haus in der Reichenauer Straße schon lange nicht mehr auf sich gezogen.Was daran liegt, dass es seit kurzem nicht mehr zu übersehen ist. Der Grund? Es ist gelb, und zwar von Kopf bis Fuß, vom Schornstein bis zu den Fensterscheiben. Und liefert damit Diskussionsstoff. Denn Aprilscherz, wie manche zunächst meinten, ist es keiner, auch wenn das Gebäude am 1. April eingefärbt wurde. Vielmehr ist es das neueste Kunstprojekt von Leopold Hackl-Lehner, der sich mit seinen Installationen auch schon dem Thema Fake News gewidmet hat.

Das gelbe Haus soll als Kulisse für einen Videodreh zum Projekt "Spazierengehen" dienen, im Hausinneren setzt sich Hackl-Lehner kritisch mit verschiedenen Themen auseinander: von Spazierengehen in Zeiten von Corona, allen voran mit Blick auf Demonstrationen und Querdenker, bis hin zum Krieg und der Situation von Flüchtlingen in Griechenland. Dafür hat er einige Installationen angefertigt, unter anderem mit aufgeklebten Buchstaben und Puppen.

Für kommende Woche ist der Dreh angesetzt, mit seiner Kunst zu politisch relevanten Themen will Hackl-Lehner zum Nachdenken anregen, wie er sagt. "Mit Bildern kann man das Schockierende besser darstellen als nur mit Sprache." Dass das Haus für dieses Projekt eine markante Farbe braucht, war ihm von Anfang an klar, geht es in dem Film doch auch um das Verschwimmen der Grenze zwischen Realität und Fiktion. Dass es gelb geworden ist, ist übrigens ein Zufall, erzählt Hackl-Lehner, der den Malerbetrieb "da Gallinger" betreibt. Wäre die übrig gebliebene Farbe aus dem Lager eine andere gewesen, hätte es auch rot oder grün werden können.

Leopold Hackl-Lehner
Leopold Hackl-Lehner Bild: Volker Weihbold

"Wichtig, zu diskutieren"

Dass die Menschen schon vor dem Drehstart über die Aktion reden, findet der Künstler gut: "Es ist wichtig, über diese Themen zu diskutieren." Gerade, so sein Tenor, in Zeiten von Corona und geschlossener Gastronomie.

Für die Ewigkeit ist das gelbe Haus aber nicht gemacht: Am 3. Mai wird es abgerissen und an seiner statt ein neues Wohnhaus errichtet. Hackl-Lehner freut es, dass er den jetzigen Besitzer zuvor noch für das Projekt begeistern konnte. Auch deshalb, weil es zur Geschichte des Hauses passt, wie er findet: Bevor es leerstand, diente es zunächst als Alterswohnsitz der Diakonissen, danach waren dort eine Zeit lang Flüchtlinge untergebracht. (jp)

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22  Kommentare
22  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
susisorgenvoll (17.113 Kommentare)
am 08.04.2021 13:36

Ich glaub`, das wäre was für mich! Ich bewerb` mich als Assistentin für einen von diesen Klecksi- oder Schüttkünstlern! Da kann man seine Aggressionen los werden und so richtig "rumgatschen" *gggg* Da kann man sich dann wieder wie ein Kind aufführen *ggg* und produziert KUNST *ggg*

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abo123 (366 Kommentare)
am 08.04.2021 09:24

sonst hätte er die Farbe teuer entsorgen müssen

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hochhaus (1.821 Kommentare)
am 07.04.2021 22:44

Wenn das Kunst ist, bin ich sehr gerne Banause!

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Gugelbua (33.202 Kommentare)
am 07.04.2021 17:27

hoffe es war BIO-Farbe 😁

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magicroy (2.858 Kommentare)
am 07.04.2021 15:37

Es ist was es ist: ein Kunstobjekt. Wird eh bald abgerissen.

Bei mir in der Nähe steht ein Einfamilienhaus, dessen Besitzer allen Ernstes meinte es komplett schwarz anstreichen zu müssen. Da bekommt man fast Depressionen nur vom Hinsehen.

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RainerHackenberg (1.992 Kommentare)
am 08.04.2021 13:35

wo befindet sich das "Schwarze Haus"? Möchte ich mir gerne ansehen.

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susisorgenvoll (17.113 Kommentare)
am 07.04.2021 15:24

Bei dieser Schmierage in Neongelb haut es einem wirklich die Augen raus!

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Klettermaxe (10.765 Kommentare)
am 07.04.2021 14:30

Gegen den blauen Himmel sieht es sogar ganz gut aus,
aber im Nebel oder Regen weniger.

Wenigstens sind Fassade und Holz damit etwas geschützt.

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GunterKoeberl-Marthyn (18.190 Kommentare)
am 07.04.2021 13:17

Das Kunstwerk ist ein wenig zu spät, denn mit den "Flüchtlingen" hätte es gelebt, ihre Geschichten, der Grund warum sie ihre Heimat verlassen mussten, warum Abbruchhäuser als Quartier das Paradies für diese Menschen bedeutet, der internationale Dialog mit Übersetzungen, das hätte genau zu dieser wunderbaren "Kunst" gepasst, aber der Zug ist leider abgefahren. Übrig bleibt das leere, leblose Abbruchhaus, deren Farbe und Arbeit ein noch weiter bestehendes Haus eventuell dringender benötigt hätte!

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Gugelbua (33.202 Kommentare)
am 07.04.2021 12:33

das erinnert mich als in Linz einer sein Haus mit greller lila Farbe anstrich😁

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2good4U (20.210 Kommentare)
am 07.04.2021 12:27

Wundert mich nicht dass die Farbe übrig geblieben ist.

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fesi (715 Kommentare)
am 07.04.2021 10:44

Ich mach jetzt auch ein Bild vom Haufen den mein Hund abgesetzt hat und sage es ist Kunst.

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Gugelbua (33.202 Kommentare)
am 07.04.2021 12:37

Kunst ist auch: etwas zu machen das andere schockiert, zum Nachdenken bringt,
alles zu hinterfragen was angeblich „normal“ ist😁
Im weiteren gehören da auch unsere Politkünstler dazu,
sie schocken uns fast täglich😁😁😁

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Fensterputzer (5.270 Kommentare)
am 07.04.2021 12:44

Auch wenn's "Kunst" ist darfst den auch nicht liegenlassen. Nimm für deine "Kunst" ein Sackerl, da ist sie gut aufgehoben. 🚯

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susisorgenvoll (17.113 Kommentare)
am 07.04.2021 15:27

@Fesi: Auch wenn du es nicht glaubst: Es gab einen "Künstler", der hat tatsächlich eine "Kotstreckmaschine erdacht"! Im Ernst!! Ich glaube, er war Kärntner, oder das "Kunstwerk" gab es in Kärnten.

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snooker (4.476 Kommentare)
am 07.04.2021 10:43

Gratuliere - Hr. "Künstler" !

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jamei (25.570 Kommentare)
am 07.04.2021 09:46

Herr Hackl-Lehner

Sie meinen: "Wichtig, zu diskutieren"

Daher meine Frage: Was bitte ist daran Kunst ein Haus Einzufärben?
(so nebenbei, macht mein Maler auch wenn ich es so will)

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meisteral (13.158 Kommentare)
am 07.04.2021 12:25

Sie müssen das gesamtheitlich sehen, in Einklang mit Klangschalentönen und kosmischer Aura.
Das Gelb auszusuchen war ein monatelanger Prozess von Selbstfindung bei Verinnerlichung ganzheitlicher Lebensansätze im veganen Muster. Gleichzeitig mit Zen-Budhistischen Meditationen hat schlussendlich der Medizinmann und Indianer Waterloo diese Farbkarte aus einem Haufen Opferreisig gezogen, natürlich beim 3. Vollmond im Dreieck hüpfend unter einer blühenden Forsithie.
Erst dann wird einem die gigantische Tragweite des „Anhiaselns“ eines Abbruchhauses klar

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clem1212 (743 Kommentare)
am 07.04.2021 13:12

Einfach köstlich👍Genial beschrieben 🤣🤣🤣

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meisteral (13.158 Kommentare)
am 07.04.2021 13:24

Danke, bin 👨‍🎨

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jamei (25.570 Kommentare)
am 07.04.2021 16:34

MEISTERAL (8.008 Kommentare)
vor 4 Stunden

Danke für die Ausführliche Erklärung und unter diesen von Ihnen geschilderten Gesichtspunkten ist es mir jetzt auch klar --> DAS ist KUNST.......
(vor Jahrzehnten hieß es manchmal, es ist Kunst in einem Runden Zimmer in die Ecke zu machen...gg)

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.556 Kommentare)
am 07.04.2021 00:46

Dennoch irgendwie schade, dass die Farbe nicht "nachhaltiger" für ein Gebäude genutzt wurde, dessen schäbigen Anblick man noch länger ertragen muss.

Erinnert mich aber irgendwie an den Linz09-Bellevuepark mit seinem gelben Bierkistenhaus!

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