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Für fast 40 Prozent der Mühlviertler ist Wohnen eine finanzielle Belastung

Von Christian Diabl, 24. Juni 2024, 16:10 Uhr
Wohnbau Köttstorferstraße Gallneukirchen
Hier in Gallneukirchen werden ab Herbst 110 Wohnungen errichtet. Bild: OÖN/Diabl

GALLNEUKIRCHEN. Eine neue Umfrage der SPÖ OÖ zeigt die Brisanz des Themas leistbares Wohnen, präsentiert wurde sie in Gallneukirchen, wo der Bürgermeister im Vorjahr einen Grundstückspreisdeckel beschlossen hat.

Für den Gallneukirchner SP-Bürgermeister Sepp Wall-Strasser ist das Thema nicht neu. Schon 2016 hat er als Vizebürgermeister und Leiter eine Arbeitsgruppe gemeinsam mit der JKU eine Befragung unter den Gallneukirchner durchgeführt. Das Ergebnis: Hier zu wohnen hat eine hohe Lebensqualität, ist aber zu teuer. Seither ist die Lage nicht besser geworden, wie eine aktuelle Umfrage des Ifes-Instituts im Auftrag des SPÖ-Landtagsklubs für das Mühlviertel ergeben hat. 

Mehr zum Thema: Wohneigentum - Viele Junge mit wenig Zuversicht

Wohnen wichtiger als Klima, Arbeit und Asyl

Beinahe jeder dritte befragte Mühlviertler (31 Prozent) gibt Wohnen  und Lebenserhaltungskosten als das wichtigste Thema an, um das sich die Landesregierung kümmern sollte. Erst danach kommen Klimakrise und Umweltschutz (20 Prozent), Arbeit und Löhne (11 Prozent) und Asyl und Migration (10 Prozent). 

Sepp Wall-Strasser und Sabine Engleitner-Neu
Sepp Wall-Strasser und Sabine Engleitner-Neu. Bild: SPÖ Landtagsklub

39 Prozent der Befragten empfinden die Wohnkosten insgesamt als belastend. Im Detail sind die Kreditkosten mit 61 Prozent weit voran, gefolgt von der Miete (37 Prozent), den Energiekosten (36 Prozent) und den Betriebskosten (32 Prozent). 

Kleine Haushalte stärker betroffen

Im Detail gibt es große Unterschiede. Am stärksten sind kleinere Haushalte von den hohen Wohnkosten betroffen. Während 25 Prozent jener, die über ein "gutes Auskommen mit dem Einkommen" verfügen, ihre Wohnkosten als belastend empfinden, sind es bei Menschen mit einem schlechten Auskommen 60 Prozent. Mieter sind mit 44 Prozent stärker belastet als Eigentümer mit 36 Prozent, von denen wiederum jene mit Kreditrückzahlungen viel stärker betroffen sind als die anderen.

Kritik an Bund und Land 

78 Prozent der Befragten ist der Meinung, dass man sich mit dem Arbeitseinkommen in Oberösterreich kein Eigenheim mehr leisten kann. 85 Prozent unterstützen die Forderung nach einer Wohnbauoffensive für leistbares Wohnen, 54 Prozent die Einführung einer Erbschaftssteuer. "Wohnen muss leistbar sein. Es ist ein Grundbedürfnis und soll das Leben erleichtern und nicht finanziell über Gebühr belasten", sagt Wall-Strasser. Gemeinsam mit der SPÖ-Klubvorsitzenden im Landtag Sabine Engleitner-Neu kritisiert Wall-Strasser die "verfehlte Wohnbaupolitik" des Bundes und das "laxe Handeln" der schwarzblauen Landesregierung. Die SPÖ fordert ein höheres Wohnbaubudget, eine Verdoppelung der Darlehenshöhe für private Eigenheime sowie der Zuschläge für Kinder und ökologisches Bauen und eine Aufwertung der Wohnbeihilfe. "Als Sofortmaßnahme soll die Mietzinsobergrenze bei der Wohnbeihilfe gestrichen werden", sagt Engleitner-Neu. Die Wohnbeihilfe sei ein Recht und kein politischer Gnadenakt.

Gallneukirchner Modell

Wall-Strasser fordert zudem eine Lockerung der Kriterien für gemeinnützigen Wohnbau, es sei etwa nciht einzusehen, warum ein Balkon nur acht Quadratmeter groß sein darf. "Wer guten Wohnraum schafft, vermeidet Konflikte", so Wall-Strasser, der für sein "Gallneukirchner Modell" österreichweite Bekanntheit erlangt hat. Wer in Gallneukirchen eine neue Widmung möchte, muss acht Kriterien erfüllen, außerdem gibt es eine Widmung nur mit einem Optionenvertrag mit der Gemeinde, der einen Höchstpreis für den Verkauf des Grundstücks vorsieht. 

Mehr zum Thema: Gallneukirchner Preisdeckel entfacht Debatte um Grundstückspreise neu

110 Wohnungen in der Köttstorferstraße

Das nächste größere Bauprojekt in Gallneukirchen setzt die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft "Lebensräume" um. Geplant sind 110 Wohnungen in der Köttstorferstraße, gebaut wird drei- und viergeschoßig in drei Etappen. Die Bauverhandlung war bereits, im Herbst könnte es losgehen.  

 

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Autor
Christian Diabl
Christian Diabl
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3  Kommentare
3  Kommentare
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teja (5.965 Kommentare)
am 26.06.2024 17:31

Alles viel zu billig nur was etwas kostet ist auch was wert.

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gaukel50 (1.974 Kommentare)
am 24.06.2024 21:35

jede "Statistik" ist Auslegungssache und basiert auf die Formulierung der Fragestellung, um das gewünschte Ergebnis des Auftragsgebers möglichst zu erreichen.

Beispiel:
1. wollen sie 32 h arbeiten und trotzdem den vollen Gehalt erhalten - Ja
2. wollen sie 38,5 h arbeiten mit dem derzeitigen Gehalt - nein
ergo: die Mehrheit ist für Frage 1

Schlussfolgerung: JEDE politische Umfrage ist für die Würscht :-)

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rudolfa.j. (3.698 Kommentare)
am 24.06.2024 16:16

Wohnen ist nicht nur im Mühlviertel teuer

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