Nordstern-Projektwerber toben: "Es ist traurig, wo wir gelandet sind"
BAD LEONFELDEN. "Wieder einmal schaffen wir es, ein Projekt abzuwürgen", zeigt sich Peter Möllinger vor der Bürgerbefragung in Bad Leonfelden wenig zuversichtlich. Es sei einfach nur mehr traurig, wie man politisch in der Gemeinde agiere: "Das Projekt erfüllt grundsätzlich alle Voraussetzungen. Hätte die Behörde von vorneherein Bedenken geäußert, hätten wir es ja gar nicht mehr weiterverfolgt", sagt er. Jetzt schaffe man politisch künstlich Probleme, um Stimmung gegen das Langlaufzentrum zu machen.
"Im Grunde will ja das Land Oberösterreich eine adäquate Sportstätte für den Langlauf", sagt Möllinger: "Jetzt hätte man einen funktionierenden Verein und eine eigene GmbH, die mit viel Engagement das Projekt umsetzen, und es wird nur torpediert." Frustriert sei er deswegen nicht: "Mir ist es eigentlich schon wurscht. Wenn es nichts wird, habe ich wieder mehr Zeit für den Sport und die Firma."
Dennoch bleibt Möllinger mit der Nordstern GmbH vorerst auf den Kosten sitzen – von der geleisteten ehrenamtlichen Arbeitszeit ganz zu schweigen: "Eigentlich leisten wir Entwicklungshilfe für Bad Leonfelden. Wir zahlen da ordentlich ein." Er spricht von den Kosten für ein Pistengerät von mehr als 90.000 Euro und an die 100.000 Euro an Planungskosten, die schon zu Buche stünden. Mit Kritik an der Gemeinde Bad Leonfelden spart er nicht: "Das Land fördert 87 Prozent, und die Gemeinde sieht sich nicht in der Lage, den Rest aufzustellen, obwohl auch der ÖSV seine Unterstützung zugesagt hat. Das verstehe ich nicht", sagt er und kritisiert: "Der Bürgermeister hätte schon vor drei Jahren sagen sollen, dass man sich das nicht leisten kann oder nicht leisten will."
Sollte die Bürgerbefragung gegen eine Umwidmung ausgehen, sei das ein Knackpunkt für das gesamte Vorhaben: "Auch wenn wir uns alles selbst bezahlen würden, wäre dann nichts mehr möglich." Irgendwo sei der Wurm drinnen und das schon ewig, spricht er auch gescheiterte Projekte in Hellmonsödt, Sonnberg oder Oberaigen an. "Würde man zwei Kilometer weiter in Lipno vier Millionen Euro investieren, beginnen die morgen zu bauen", ist Möllinger überzeugt.