Oberösterreichs Spitäler arbeiten bei Intensivbetten zusammen
LINZ. In Oberösterreich wurden am Dienstag zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus bekannt. Erstmals in der Geschichte des Oberösterreichischen Gesundheitswesens werden die Spitalsträger des Landes ihre Intensivbetten künftig gemeinsam managen.
Daran sind sowohl das Kepler Universitätsklinikum als auch die Regionalkliniken der Oö. Gesundheitsholding sowie alle Ordensspitäler beteiligt. Das soll gewährleisten, dass die medizinische Infrastruktur in der Corona-Krise bestmöglich genutzt wird, teilte das Land am Dienstag mit.
Nach derzeitigen Schätzungen brauchen zwei bis fünf Prozent der Corona-Patienten intensivmedizinische Maßnahmen wie etwa eine künstliche Beatmung oder eine Nierenersatztherapie. Aktuell liegen in Oberösterreich 27 der 1.303 bestätigten Corona-Fälle auf einer Intensivstation. Insgesamt ist von den 250 Intensivbetten in Oberösterreich derzeit etwa die Hälfte belegt. Die Kapazität kann laut Land bei Bedarf stufenweise auf zunächst 270, dann 358 und schließlich sogar 420 Intensivbetten ausgebaut werden.
Man müsse mit steigenden Zahlen an mit Covid-19 erkrankten Personen ebenso wie mit schwereren Krankheitsverläufen rechnen, so Landeshauptmann Thomas Stelzer und Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP). Daher sei es nötig über Träger- und Regionsgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. "Eine ideale Abstimmung zwischen allen Krankenhäusern ist ein wichtiges Instrument, um den vor uns liegenden Herausforderungen bestmöglich begegnen zu können."
Die organisatorische Abwicklung der Pläne liegt bei der OÖ. Gesundheitsholding. Der Vorstand der Universitätsklinik für Intensivmedizin am Kepler Klinikum, Jens Meier, wird die Koordination der Intensivbetten leiten. Sollten Betten knapp werden, können die Patienten über die Spitäler des Landes verteilt werden. Das Rote Kreuz unterstützt die Krankenhäuser bei der Verlegung zwischen den einzelnen Standorten.
Weitere Todesfälle
Unterdessen sind in Oberösterreich zwei weitere Todesfälle bekannt geworden. Am Kepler Universitätsklinikum starb am Montag ein 69-jähriger Patient an Covid-19. Der Mann litt bereits an schwersten Vorerkrankungen und befand sich stationär im Klinikum.
Auch aus dem Krankenhaus Braunau wurde ein Todesfall gemeldet. Eine 85-jährige Patientin, die laut Ärzten an "einigen Vorerkrankungen" litt, starb an den Folgen von Covid-19. Die Patientin war seit dem am 27. März stationär im Spital behandelt worden.
Mit Stand Dienstag, 18 Uhr, lagen in Oberösterreich insgesamt 1612 positive Testergebnisse vor, die meisten davon in den Bezirken Urfahr-Umgebung (225) und Perg (222). In der Stadt Linz gab es 207 bestätigte Covid-19-Infektionen, im Bezirk Linz-Land 144 und im Bezirk Steyr-Land 111.
Wettervorschau: "Der Winter gibt ein kurzes Gastspiel"
Gefälschte Abnehmspritzen: Zwei Unternehmer in Steyr vor Gericht
Mühlviertler (55) beim Tauchen nach Golfbällen in Feldkirchen ertrunken
Erster Belastungstest für die Donautalbrücke: Das war die Situation im Frühverkehr
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.