Die Vöcklabrucker Stadtbibliothek trotzt der negativen PISA-Studie
VÖCKLABRUCK. Während die PISA-Studie mit bedenklichen Zahlen übers Lesen aufschreckt, schwimmt die Stadtbibliothek gegen den Trend: 2010 besuchten 23.500 Menschen die Bücherei, 3442 Leser entlehnten 36.514 Medien.
Laut OECD-Studie „PISA 2009“ sind 28 Prozent der österreichischen Jugendlichen Lese-Risikoschüler. In 25 Prozent der Haushalte gibt es weniger als 20 Bücher. „Die PISA-Studie regt mich nicht wahnsinnig auf, weil sie über weite Teile nicht objektiv sein kann“, schränkt Bürgermeister Herbert Brunsteiner (VP) ein, „aber sie sagt doch einiges aus.“ Den negativen Lese-Trends trotzt die Stadt mit ihrer Bücherei: „Hier stehen jedem Bücher zu günstigen Preisen zur Verfügung.“
Der Bibliotheksbetrieb kostet 93.000 Euro, den Abgang von 71.700 Euro berappt die Stadt. „Das soll es uns wert sein, wenn Kinder besser lesen können, wenn sie mehr erfahren und einen größeren Horizont bekommen“, erläutert der Bürgermeister.
Unter dem Motto „Das Lesen feiern“ begeht die Stadtbibliothek heuer das 10-Jahr-Jubiläum der Neueröffnung. Die Bibliothek solle ein Treffpunkt und ein lebendiger Ort sein, wünscht sich die Leiterin Elke Groß. Dazu wird es heuer neben einem Tag der offenen Tür wieder mehrere Veranstaltungen geben, die die Menschen in die Bücherei locken sollen.
In Vöcklabruck sind etwa 16 Prozent der Bevölkerung als Leser in der Stadtbibliothek eingeschrieben. Im Österreich-Schnitt sind nur zehn Prozent in den Büchereien als Kunden registriert. Zum Vergleich: In Skandinavien sind rund 60 Prozent der Menschen Stammkunden in den Bibliotheken. „Dort hat das Buch aber auch einen viel höheren Stellenwert als bei uns“, berichtet Bibliothekarin Groß.
Die Auswahl in der Bibliothek ist groß. 16.749 Medien stehen zur Verfügung. Die Entlehnung eines Buches für zwei Wochen kostet für Kinder 0,30 Euro und für Erwachsene 0,70 Euro. Die Stadtbibliothek in der Hinterstadt ist am Montag, Mittwoch und Freitag von 8 bis 18.30 Uhr geöffnet.