Thomas Bernhards heimlicher Abschied aus Gmunden
GMUNDEN. Halbbruder und Erbe Peter Fabjan übersiedelte das Thomas-Bernhard-Archiv in aller Stille nach Wien.
13 Jahre lang ruhte das schriftliche Vermächtnis von Thomas Bernhard in der Villa Stonborough am Rande des Gmundner Toscanaparks. Briefe, Notizen, Manuskripte, Bücher und Fotos – vor allem aber 20.000 Originaldokumente des Schriftstellers. Das Ganze ist nicht nur ein Schatz für Literaturwissenschafter. Der Nachlass bildet auch eine Basis für die kritisch-historische Gesamtausgabe des Werkes von Thomas Bernhard, die seit Jahren Band für Band herausgegeben wird.
Das Land Oberösterreich hatte lange gekämpft, um das Bernhard-Archiv in Gmunden anzusiedeln. Es unterstützte das Projekt finanziell und stellte auch das Gebäude kostenlos zur Verfügung. Doch Peter Fabjan, der Halbbruder und Erbe von Thomas Bernhard dürfte mit der Verwertung des Nachlasses nicht immer zufrieden gewesen sein. Bereits im Vorjahr trennte er sich vom langjährigen Leiter Thomas Huber. Anlass war damals die geplante Digitalisierung. Jetzt gab es eine anwaltliche Auseinandersetzung mit dem Land Oberösterreich, die Fabjan zum "freiwilligen Rückzug" samt Übersiedelung des Archivs nach Wien bewog.
Lange Gesichter in der Region
In Oberösterreich zieht man nun lange Gesichter. VP-Landeshauptmann Josef Pühringer teilte gestern mit, er bedaure die "einvernehmliche Trennung". In Gmunden meldete sich SP-Vizebürgermeister Christian Dickinger zu Wort. "Es ist wirklich bedauerlich, dass dieser Literaturschatz mit hohem Lokalkolorit Gmunden entzogen wurde", so Dickinger.
Thomas Bernhard ließ sich 1965 in der Traunseeregion nieder, als er die Einnahmen aus seinem Erstlingsroman "Frost" dazu verwendete, sich in Ohlsdorf einen Bauernhof zu kaufen. Der verschlossene Schriftsteller war lange Jahre Stammgast im Gmundner Rathaus-Café. Berühmt wurde ein Leserbrief von ihm in der Salzkammergut-Zeitung, in dem er sich für den Erhalt der Gmundner Straßenbahn einsetzte. "Mit der Erhaltung der Straßenbahn und ihrer Weiterführung bis zum Rathausplatz wäre Gmunden nicht nur seiner Zeit gemäß, sondern dazu auch noch weit voraus", schrieb er 1989 kurz vor seinem Tod. (ebra)
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kann man auch nicht ernst nehmen als Journalist. Der kommt wie sein Kollege Brandner aus den Niederungen der Provinz nie heraus - kommt nie auf Niveau von Schirmacher & Co.
Wäre ich Fabian gewesen, hätte ich dieses Bernhard Archiv schon längst nach Wien abgegeben. Diese lethargische Regiion ist für so ein Event nicht würdig!
bei mir dank zu langem Aufenthalt in Gmunden.
Herr Brandner der Textmacher, der Staßenbahntextmacher. Überall Straßenbahnmacher. Wo man hin sieht Straßenbahntextmacher. Man befindet sich im Land der Straßenbahnmacher. Man befindet sich im Land der Textmacher.
Herr Brandner flicht Straßenbahntext in Bernhardtext.
Herr Brandner freut sich über den Straßenbahntext mit Bernhardtext.
Niedertracht
der Pressefreiheit ist gekommen!
da kann man ja fast von Glück reden, dass Herr Bernhard das Projekt des Zuges durch die Altstadt von Gmunden nicht mehr miterleben muss.....