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Das 69 Jahre alte SOS-Kinderdorf in Altmünster wurde komplett neu gebaut

Von Edmund Brandner, 23. September 2024, 00:04 Uhr
Das 69 Jahre alte SOS-Kinderdorf in Altmünster wurde komplett neu gebaut
Die elf neuen Gebäude wurden in Vollholzbauweise errichtet, die Kinder wurden in die Detailplanung eingebunden.

ALTMüNSTER. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde am Freitag die Fertigstellung des neuen SOS-Kinderdorfs in Altmünster gefeiert. 18,2 Millionen Euro nahm die Hilfsorganisation in die Hand. Je ein Drittel davon wurde aus Rücklagen, durch Spenden und von der öffentlichen Hand finanziert.

Ökologisch mustergültig

Nach 69 Jahren war das alte Kinderdorf, das bereits 1200 Kindern den Weg in die Selbstständigkeit ebnete, bereits deutlich in die Jahre gekommen. Umso moderner steht das neue Dorf jetzt da. In zwei Bauetappen wurden alle zwölf alten Häuser abgerissen und durch elf neue ersetzt. Dabei legte SOS-Kinderdorf großen Wert auf Nachhaltigkeit. Die Häuser bestehen aus Massivholz, die Dächer sind begrünt, die Ölheizung wurde durch eine Pelletsheizung ersetzt, eine große Photovoltaikanlage produziert Strom, der in einem Salzwasserspeicher gespeichert werden kann. "Klimaschutz ist Kinderschutz", sagt Gerhard Pohl, der Leiter von SOS-Kinderdorf in Oberösterreich.

"Die große Herausforderung war für uns, dass alle Arbeiten bei laufendem Kinderdorfbetrieb durchgeführt wurden", erklärt Philipp Hüttl vom Generalbauunternehmen LibertydotHome. Weil die Kinder von den Bauarbeiten fasziniert waren, wurde ihnen auf dem Dach eines Baucontainers eine eigene Terrasse zum Beobachten eingerichtet. "Ich bin sicher, wir haben den einen oder anderen Berufswunsch geweckt", sagt Hüttl. Bei der Detailplanung – etwa was die Gestaltung der Zimmer betrifft – wurden die Kinder eingebunden.

Derzeit sind 88 Kinder im Dorf untergebracht. Sie werden von 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. Im Kinderdorf sind nicht nur klassische SOS-Kinderdorf-Familien untergebracht. Es gibt auch eine sozialpädagogische Wohngruppe, Eltern-Kind-Wohnen und als neues Angebot Schüler-Wohnen, bei dem Acht- bis 14-Jährige von Sonntagabend bis Freitagnachmittag betreut werden. Weiters bietet SOS-Kinderdorf individuelle Hilfsangebote an, beispielsweise traumapädagogische Betreuung.

"Einrichtungen wie das SOS-Kinderdorf leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Prävention und sind wichtige und verlässliche Partner für den bestmöglichen Kinderschutz in Oberösterreich", sagte der für Kinder- und Jugendhilfe verantwortliche Landesrat Michael Lindner (SPÖ) beim Fest zur Neueröffnung des Kinderdorfs am Freitag.

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner

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