Diözese sperrt das Maximilianhaus in Puchheim zu
ATTNANG-PUCHHEIM. "Gewaltfreie Kommunikation", "Spaziergänge für mein Herzanliegen", "Sommerkino im Schlosshof": Die katholische Bildungseinrichtung Maximilianhaus in Attnang-Puchheim ist seit 31 Jahren eine Säule des Kultur- und Bildungsangebots im Bezirk Vöcklabruck. Jetzt sperrt die Diözese Linz die Einrichtung im Schloss Puchheim zu. Es ist eine jener schmerzlichen Sparmaßnahmen, zu denen sich Bischof Manfred Scheuer angesichts des Mitgliederschwunds der katholischen Kirche gezwungen sieht, wie er am Dienstag bekannt gab. Die Diözese mit ihren 1170 Beschäftigten habe einen Einsparbedarf von 17 Millionen Euro.
Nur einen Tag vor Scheuers Pressekonferenz waren die sechs betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Maximilianhauses informiert worden, allen voran Wilhelm Seufer-Wasserthal, der engagierte Leiter der Bildungseinrichtung. Die Nachricht kam für das Team völlig überraschend.
Zukunft der Betroffenen offen
Wann genau das Maximilianhaus geschlossen wird, ist noch offen. "Der Zeitpunkt wird mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort besprochen", sagt Barbara Eckerstorfer, Sprecherin der Diözese Linz, auf OÖN-Anfrage. Offen ist auch die berufliche Zukunft der sechs Betroffenen. Bischof Scheuer betonte am Dienstag, "dass es auch berufliche Veränderungsmöglichkeiten innerhalb der Kirche gibt und dass wir Qualifizierungsmöglichkeiten mit entsprechender Beratung anbieten". Innerhalb der Diözese sei eine Jobbörse eingerichtet worden, in der interne Bewerbungen Vorrang erhalten würden.
Für die Räumlichkeiten, die in der Puchheimer Schlossanlage nun frei werden, sucht die Diözese Linz nach Möglichkeiten für eine "kirchliche Nachnutzung", wie es heißt.
In Attnang-Puchheim selbst ist die Enttäuschung über den Verlust des Maximilianhauses verständlicherweise groß. "Das ist eine schlimme Sache für die Erwachsenenbildung und die Kultur im gesamten Bezirk Vöcklabruck", sagt Bürgermeister Peter Groiß (SPÖ). Das Stadtoberhaupt ist aber auch enttäuscht vom Kommunikationsstil der Kirche. "Wir mussten aus den Medien von der geplanten Schließung erfahren", sagt er. "Ich würde mir schon erwarten, dass man vor so einem einschneidenden Schritt den Kontakt zur Stadtgemeinde vor Ort sucht."