Hallstatts versunkene Salzstollen virtuell erkunden
HALLSTATT. In den Salzwelten können Besucher künftig mit Virtual-Reality-Spezialbrillen in die Vergangenheit reisen.
Seit rund 7000 Jahren wird in Hallstatt Salz abgebaut. Die hallstattzeitlichen Abbauhallen waren rund 300 Meter lang und 30 Meter breit. Zwei katastrophale Murenabgänge und der Bergdruck haben diese größten bisher nachgewiesenen prähistorischen Bergwerke zwar wieder geschlossen. Mit zahlreichen Forschungsstollen sind die Archäologen des Naturhistorischen Museums Wien, die seit 60 Jahren in Hallstatt graben, aber weit in die einstige Welt unter Tage eingetaucht.
Und dank moderner Technik können sie die alten Stollen und Hallen jetzt der Öffentlichkeit zugänglich machen. Möglich macht es Virtual Reality (VR): rekonstruierte Realität aus dem Rechner. Mithilfe spezieller Brillen können sich Freizeit-Höhlenforscher künftig durch eine täuschend echt nachempfundene Bergwerkswelt bewegen. Und das, ohne den richtigen Berg betreten zu müssen. Das für 400.000 Euro entwickelte System wird Samstag und Sonntag im Rahmen der Veranstaltung "Archäologie am Berg" in der Alten Schmiede in Hallstatt präsentiert.
Das neue VR-Angebot wird künftig in den Salzwelten der Salinen Austria AG zur Verfügung stehen. Letztere könnten heuer erstmals die 400.000-Besucher-Marke knacken, sagt Geschäftsführer Kurt Reiter. Angesichts des Touristenandrangs brauche es nicht nur Angebote für die Masse, sondern auch hochwertige Angebote wie virtuelle Spaziergänge in die Schächte und Abbauhallen der vergangenen Jahrtausende.