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Historische Sitzung des Lenzinger Gemeinderats

Von Edmund Brandner, 20. September 2024, 00:04 Uhr
Historische Sitzung des Lenzinger Gemeinderats
Diese Mandatare ebneten einstimmig den Weg für die Stadterhebung Lenzings.

LENZING. Am 1. April 1939 wurde rund um das damals gerade entstehende Zellwollewerk die Gemeinde Lenzing gegründet. Sie bestand aus der ehemaligen Gemeinde Oberachmann und erhielt noch Gebiete von Timelkam, Seewalchen und Schörfling dazu. Damit entstand die bis heute jüngste Gemeinde Oberösterreichs. Und schon bald – vermutlich noch heuer – dürfte Lenzing die jüngste Stadtgemeinde werden. Den entsprechenden Antrag bei der Landesregierung verabschiedete der Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig.

Drei Kriterien müssen erfüllt sein, damit eine Gemeinde zur Stadt erhoben werden kann:

Sie muss mindestens 4500 Einwohner haben (Lenzing hat 5240).

Sie muss über eine wirtschaftliche Bedeutung verfügen.

Sie muss kulturelle Bedeutung haben.

"Keiner zweifelt daran, dass wir alle diese Kriterien erfüllen", sagt Bürgermeister Rudolf Vogtenhuber (SPÖ), von dem der Vorschlag zur Stadterhebung stammt. Lenzings Aufstieg zur vierten Stadt im Bezirk (neben Vöcklabruck, Attnang-Puchheim und Schwanenstadt) dürfte das historische Vermächtnis seiner Amtszeit werden. "Der Zeitpunkt ist günstig", sagt Vogtenhuber. "Vor 85 Jahren entstand unsere Gemeinde und vor 40 Jahren wurde Lenzing zur Marktgemeinde erhoben." Wobei nicht sicher ist, ob sich die Verkettung der runden Jahreszahlen ausgeht. Für die letzte Stadterhebung (Stadl-Paura) brauchte die Landesregierung drei bis vier Monate. Deshalb ist es möglich, dass Lenzings Aufstieg zur Stadt erst im nächsten Jahr über die Bühne geht.

Auch ein neuer Ortsname

In der Bevölkerung selbst geht bereits das Gerücht um, die Gemeindepolitiker würden nach der Stadterhebung mehr Geld verdienen. Das stimmt allerdings nicht – und kostet Vogtenhuber einen Lacher. Die Gehälter von Bürgermeistern und die Vergütungen von Mandataren bemessen sich ausschließlich nach der Einwohnerzahl. Alles, was sich in Lenzing effektiv verändert, sind ein paar Bezeichnungen: Die sieben Gemeindevorstände dürfen sich künftig Stadträte nennen und aus dem Gemeindeamt wird ein Stadtamt. Hilfreich könnte Lenzings Prestigegewinn allenfalls im Wettbewerb um Betriebsansiedlungen sein.

Der Gemeinderat fasste übrigens noch einen zweiten historischen Beschluss: Die Stadt wird künftig nicht mehr Lenzing, sondern "Lenzing an der Ager" heißen. "Die Ager fließt mitten durch unsere Gemeinde, jeder Lenzinger ist in irgendeiner Weise mit ihr verbunden", begründet der Bürgermeister diesen Schritt.

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner

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