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Schwanenstadt ersucht um eine Nordumfahrung

Von Edmund Brandner, 20. Februar 2024, 00:04 Uhr
Schwanenstadt ersucht um eine Nordumfahrung
Die Kreuzung am Stadtturm ist seit Jahren neuralgisch.

SCHWANENSTADT. Die Idee zum Bau einer Nordspanne in Schwanenstadt und Oberndorf entstand bereits im Jahr 2000. Demnach soll die B135 in Oberndorf schnurstracks unter der beim Bahnhof siebenspurigen Westbahn durch- und entlang des Schwanenstädter Freibades zur B1 geführt werden. Die gefährliche Kreuzung beim Stadtturm wäre dann entschärft und Anrainer in der Salzburger Straße vom Verkehr entlastet.

Das Projekt ist seit jeher umstritten. Die Schwanenstädter SPÖ hätte lieber eine großräumigere Umfahrung oder eine Trasse auf Oberndorfer Gemeindegebiet gesehen – was dort wiederum auf wenig Gegenliebe stieß. Der Schwanenstädter Raumordnungsausschuss hielt deshalb die Trasse für die Nordspanne frei und verankerte sie auch im Flächenwidmungsplan.

Nachdem im Dezember der Gemeinderat von Oberndorf offiziell bei der Landesregierung den Wunsch nach der Nordspanne anmeldete, folgte in seiner jüngsten Sitzung auch der Schwanenstädter Gemeinderat nach. Vorausgegangen war dem eine Verkehrsanalyse und -prognose durch das Welser Institut Traffility. Dieses geht davon aus, dass sich bis 2040 rund 11.000 Fahrzeuge pro Tag auf der B135 durch die Stadt wälzen werden. Spätestens dann bräuchte es zur Entlastung die Nordspanne – für die sich auch die Traffility-Experten aussprechen.

Im Gemeinderat wurde das Projekt mit der Mehrheit von ÖVP und FPÖ auf den Weg gebracht. PUM und SPÖ stimmten geschlossen dagegen (obwohl es auch in ihren Fraktionen Befürworter geben soll). "Wir sollten nicht weitere Straßen bauen, sondern Öffis und sanften Verkehr fördern", sagt PUM-Stadtrat Karl Vesely. "Oberösterreich hat schon genug Straßenkilometer. Außerdem würden von den 11.000 Fahrzeugen auch mit Nordspanne trotzdem noch 6000 durchs Zentrum fahren."

Bürgerinitiative kündigt sich an

Bürgermeisterin Doris Staudinger (ÖVP) ist dagegen überzeugt davon, dass die Nordspanne die beste Lösung sei. "Wir müssen der Realität ins Auge sehen", sagt sie. "Darauf zu hoffen, dass die Verkehrsprognosen nicht stimmen, wäre unverantwortlich."

In einem nächsten Schritt wird die Landesregierung die Trasse verordnen. Danach kommt die Nordspanne auf die Liste der Straßenbauvorhaben des Landes. "Es dürfte noch 15 bis 20 Jahre dauern, bis gebaut wird", sagt die Bürgermeisterin. "Es braucht dazu auch noch die Zustimmung der ÖBB."

Die Diskussionen dürften vorerst noch nicht abreißen: Der ehemalige SPÖ-Stadtrat Gerhard Igelsböck kündigt bereits eine Bürgerinitiative gegen das Projekt an. Er hätte sich die Prüfung anderer Trassenvarianten gewünscht.

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner
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