SPAR-Konzern plant die Errichtung einer neuen Filiale in Zell am Moos
ZELL AM MOOS. Die Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern: Das Autohaus Sesser in Zell am Moos könnte schon demnächst seine Pforten schließen. Angeblich hat der Handelskonzern SPAR, der in einem benachbarten Gebäude eingemietet ist, Interesse an einem Kauf des Autohauses und der umgebenden Flächen. Der Gemeinderat hat in der jüngsten Sitzung bereits einstimmig einen Antrag auf die entsprechende Umwidmung des Areals beschlossen.
Vor Jahren hatte SPAR geplant, gegenüber dem derzeitigen Standort an der B154 ein neues Objekt zu errichtet, was jedoch vom Gemeinderat abgelehnt worden war. Aus Sicht der Ortspolitik war die Zufahrt nicht optimal. Ganz anders ist die Situation beim Autohaus Sesser. Dort müsste zudem nicht so viel Grünland versiegelt werden, weil das Grundstück ohnehin bereits verbaut ist.
SPAR ist noch zurückhaltend
Dass sich der Handelskonzern in dieser frühen Phase der Überlegungen mit Aussagen noch zurückhält, ist nachvollziehbar. Auf OÖN-Anfrage antwortet das SPAR-Management nur: "Es ist richtig, dass wir bei unserem Standort in Zell am Moos mehrere Optionen prüfen, wir sind inmitten bzw. noch ganz am Anfang der Entwicklungsplanung, und es sind seitens SPAR einige Punkte nach wie vor unklar und offen, sodass wir aus heutiger Sicht keine fundierte, seriöse Aussage hierzu übermitteln können; es ist ein sehr komplexer Projektstand, der im Moment keine fixe Entscheidungsfindung ermöglicht."
Das Autohaus Sesser ist ein Unternehmen mit jahrzehntelanger Tradition, das sich aus kleinsten Anfängen mit Schlosserei, kleiner Tankstelle und der Produktion von Mischmaschinen entwickelte. Das heutige Firmengebäude an der B154 wurde Anfang der Sechzigerjahre errichtet. Neben der Reparatur von Autos hatte Sesser auch eine Vertretung für Fahrzeuge der deutschen Marke NSU. Als diese Automarke (damals schon unter dem Dach von Audi) aus dem Programm genommen wurde, wechselte der Autohändler zu Mazda. Ende der Achtzigerjahre ging Firmenchef Alois Sesser in Pension, und sein Sohn Wolfgang übernahm. Heute ist dessen Sohn Wolfgang Besitzer. Er führt das Unternehmen als freie Werkstatt mit Gebrauchtwagenhandel – aber ohne Bindung an eine bestimmte Automarke.