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Nach Absturz am Schafberg: "Wenn das dein Hund ist, denkst du gleich anders"

Von Gabriel Egger, 03. Jänner 2024, 16:09 Uhr
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Hündin "Gaia" (l.) wird von Bergrettern aus St. Gilgen gerettet.

ST. WOLFGANG/MONDSEE. Hündin „Gaia“ stürzte auf dem Schafberg 70 Meter über eine Felswand. Die Feuerwehr Mondsee rückte zur Rettung aus- und musste sich dafür auch erklären.

Christian Stoxreiter ist über Nacht zum Helden geworden. Zumindest für jene, deren Herz für Tiere schlägt. Andere wiederum sehen das, was der Leiter des Sonderdienstes Drohnen vom Abschnittsfeuerwehrkommando Mondsee und seine Kameraden am Dienstag getan haben, als „großes Theater nur wegen eines Hundes“. Fest steht: Stoxreiter und seine Kollegen haben ein Leben gerettet. Gemeinsam mit den Bergrettern aus St. Gilgen holten sie Border Collie „Gaia“ nach einer Nacht im Steilgelände zurück auf sicheren Boden.


Die emotionale Geschichte beginnt am Neujahrstag: Eine tschechische Familie – Vater, Mutter und ihre dreijährige Tochter – hat Silvester im Salzkammergut verbracht und will im neuen Jahr gleich hoch hinaus. Mit der Bahn fahren die drei am Nachmittag zur Schafbergalm, dort nimmt die Tochter Familienhündin „Gaia“ an die Leine. Doch „Gaia“ ist schnell abgelenkt: Einige Gämsen haben sich in 1400 Metern Seehöhe versammelt, tapsen gemeinsam durch den Schnee und präsentieren sich den vielen Touristen bereitwillig als Fotomotiv.

Übungen machten sich bezahlt

Die Hündin ist aufgeregt, reißt sich von der Leine los, jagt den Gämsen hinterher– und stürzt über eine Felswand. Obwohl ihr Fall 70 Meter tief ist, überlebt sie ihn: Die Familie hört ihren Hund noch bellen. Die Suche auf eigene Faust verläuft ergebnislos, am nächsten Morgen rücken Bergretter aus St. Gilgen samt Hundeführern aus. Mit dabei ist auch das Abschnittsfeuerwehrkommando Mondsee und deren Sonderdienst Drohnen.

"Wenn das dein Hund ist, denkst du gleich anders"
Über diese Felswand stürzte die Hündin rund 70 Meter ab.

„Wir haben den Dienst erst im März vergangenen Jahres gegründet und uns mit den Bergrettern in Mondsee und St. Gilgen zu gemeinsamen Übungen getroffen. Das hat sich ausgezahlt“, sagt Leiter Stoxreiter. Von Winkl fahren die Feuerwehrleute auf der Forststraße so weit wie möglich bergwärts und starten von dort den ersten Suchflug: „Ich muss ehrlich sagen, wir haben uns nicht darauf eingestellt, einen lebenden Hund zu finden“, sagt Stoxreiter.

Doch die Bergretter, die für die Suche in das steile und lawinengefährdete Gelände aufsteigen, entdecken Hundespuren. „Sie gingen teilweise nach oben, teilweise nach unten. Wir haben sie mit den Drohnen abgeflogen und plötzlich den Kopf der Hündin entdeckt, den sie neugierig aus einem Gebüsch gestreckt hat“, sagt der Mondseer Feuerwehrmann.

Nur leichte Verletzungen

Gaia“ reagiert panisch auf die Bergretter, schnappt nach ihnen, lässt sich aber von einem Suchhund, der mitaufgestiegen ist, schnell beruhigen. Mit Verletzungen an der linken vorderen Pfote und am Auge kann sie – einmal in den Armen der Bergretter, einmal selbstständig – den Abstieg antreten. „Wenn du die Freude des Mädchens siehst, weil ihr Hund plötzlich doch zurück ist, erübrigen sich alle weiteren Fragen“, so Stoxreiter.

"Wenn das dein Hund ist, denkst du gleich anders"
Die junge Familie aus Tschechien konnte ihr Glück kaum fassen: Ihre Hündin hatte Absturz und Nacht überlebt.


Auch jene nach der Rechnung, die nach Einsätzen immer wieder gestellt wird. „Zum Hundesuchen rücken wir normal nicht aus. Aber das war eine Tierrettung. Wir kommen auch, wenn ein Kalb in eine Jauchegrube fällt. Das wird nicht verrechnet.“ Es sei kein Mensch gewesen, der derartig aufwendig gerettet wurde, aber: „Wenn das dein eigener Hund ist, denkst du anders. Da bist du sicher auch wahnsinnig dankbar“, sagt Stoxreiter. Der Sonderdienst Drohnen der Mondseer hatte seit März 2023 bereits 14 Einsätze: Drei Menschen konnten gefunden werden – und jetzt auch ein Hund.

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Autor
Gabriel Egger
Redakteur Oberösterreich
Gabriel Egger
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13  Kommentare
13  Kommentare
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fischerfel (776 Kommentare)
am 15.01.2024 16:13

Super und..... Es gibt so viele Unmenschen, ich schäme mich für süße Brutalos

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ide (1 Kommentare)
am 04.01.2024 20:12

Gratuliere zu dieser außergewöhnlichen
Bergung! Und ein großes Dankeschön im Namen des geretteten Hundes 🐕 einfach genial dass ihr dran geblieben seid und den Hund geborgen habt!

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fischerfel (776 Kommentare)
am 04.01.2024 09:04

Bravo Herr Stoxreiter! ja ich bin Hunde Besitzer und ich wäre euch ein Leben lang dankbar, wäre es mein Hund. Ich bin mir ihm auch in den Bergen unterwegs...... Hoffe aber dass ich euch nicht brauche, aber wer weiß. Danke danke danke

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( Kommentare)
am 04.01.2024 13:45

Ist deiner auch so lose angeleint, oder etwa gar nicht, wie man auf den Bergen regelmässig sieht?
An steilen Engstellen jedes mal der Horror, wenn einem die nicht an der straffen Leine geführten Vierbeiner von hinten dreinlaufen.

grrrr

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GunterKoeberl-Marthyn (18.185 Kommentare)
am 03.01.2024 19:01

Die glückliche Familie im Bild, da braucht man keine weiteren Worte mehr! Es sind Gäste aus Tschechien, sie sind mit der Zahnradbahn hinauf gefahren und dann haben sich die Ereignisse überschlagen! Ich bedanke mich bei der Bergrettung für diesen Einsatz, denn ein Hund ist ein Familienmitglied! Im Salzkammergut ist eben die Menschlichkeit und die liebe zu den Tieren eben noch gegeben und da kann man sich ein Beispiel nehmen, ein echte "Europa Kulturhauptstadt 2024 Aktion" wo man später sogar einen Film drehen wird! Chapeau!

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2020Hallo (4.801 Kommentare)
am 04.01.2024 06:48

Gestern stand wieder so ein Tourist aus dem Ostblock mit einer sehr schweren Karre im Halten und Parken Verbot über Nacht - wird der belangt ?

Über die Feiertage stand er fast mehr auf dem Fahrstreifen als am Parkplatz Ergebnis…..

Denke nicht, als Einheimischer solltest das versuchen, hast einen Zahlschein oben……..

Vor dem Gesetz sollten ALLE gleich sein, nicht nur die Inländer belangt werden, auch so ist es, es kann nicht sein Hauptsache Touristen kommen ( wohnen meist in Ferienwohnungen - Preise steigen und nehmen Jungen Einheimischen günstige Mietwohnungen weg die wissen nicht mehr wo sie Wohnen sollen ziehen weg!!🙈)

Hauptsache Gäste sind glücklich Inländer die dauerhaft hier wohnen etwa egal?
Italien zeigt es vor - dort schon mal Strafe bezahlt ? Die wird auch nachgereicht! Ist mir noch nicht passiert - aber einige hier im Lande schon! 🤷‍♀️

Mal NACHDENKEN zu den Touristen! Ist nicht alles!

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Bergretter (2.344 Kommentare)
am 03.01.2024 16:46

Da werden ihn die Tschechen halt nicht angeleint haben. Jetzt müssen wir nicht nur unsere Nachbarn aus den Bergen retten sondern auch noch ihre Hunde. Bitte fette Rechnung schicken.

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LASimon (15.004 Kommentare)
am 03.01.2024 17:05

Haben Sie den Artikel auch gelesen?

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2020Hallo (4.801 Kommentare)
am 03.01.2024 18:08

Warens nicht fähig a Hunderl an der Leine zu halten? 🙈🙈🙈

Dann gehört ja was überlegt, denn wann ist der nächste Todesfall - weil wieder sich einer „losriss“ und jemand zerbissen wird ! Am Gürtel oder Hosenbund anhängen!

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Orlando2312 (22.884 Kommentare)
am 03.01.2024 20:16

Sie haben auch nur ein einzige Thema, wie die anderen Hundehasser auch.

Googeln Sie mal das OÖ Hundegesetz und dann teilen Sie uns bitte mit, wo Leinenpflicht herrscht und wo nicht.

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2020Hallo (4.801 Kommentare)
am 04.01.2024 06:38

Wenn ich wo Fremd bin egal ob Tschech oder Österreicher anleinen - welcher Hausbesitzer möchte dass in seinem Garten oder Wald - Wiese außerhalb des Ortsgebietes ein Hund herumspringt? Es gehört nicht alles den Bundesforsten - schon mal überlegt?🙈🙈👎

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fischerfel (776 Kommentare)
am 15.01.2024 16:18

Naja Wenn hier irgendwer glaubt dass ausgerechnet anleinen was verhindert hat einfach keine Ahnung und red deppert daher. Jaja die Hunde hasser! Interessant allerdings wenn die dann mit einem Hirn Tumor oder Schlaganfall daliegen und ein Therapiehund kommt...... Dann werden sie auf einmal weinerlich und wunderlich, oder ein Suchhund die Tochter oder den Enkel findet.

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fischerfel (776 Kommentare)
am 15.01.2024 16:19

Übrigens da wird dann auch keine fette Rechnung gestellt, ihr Wappler

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