Sein Ziel ist nicht nur der Gipfel
GRÜNAU IM ALMTAL. Max Berger plant den Abflug: Der Grünauer will als erster Mensch mit einem Gleitschirm vom 8611 Meter hohen K2 segeln.
Die Liste ist überschaubar. Der Seewalchner Willi Bauer hat es geschafft und auch Gerlinde Kaltenbrunner blickte aus 8611 Metern Höhe auf die Hochflächen von Pakistan und China. Alfred Imitzer aus Spital am Pyhrn erreichte 1986 zwar den Gipfel des K2, kam aber nicht mehr lebend zurück.
Heute bricht Max Berger zum zweithöchsten Berg der Welt auf. Vom beschaulichen Almtal aus, wo er in Grünau, unter den Nordwänden des Toten Gebirges, sein Basislager aufgeschlagen hat.
Der 50-Jährige will der vierte Oberösterreicher werden, der nach wochenlangen Entbehrungen zwischen Fels und senkrechten Eisabbrüchen zum Gipfel klettert. Doch dort ist sein Ziel noch nicht erreicht. Das große Abenteuer beginnt für ihn erst, wenn sich alle anderen Bergsteiger bereit für den Abstieg machen.
Denn Max Berger will fliegen. Eigentlich will er gleiten. Mehr als 3500 Meter tief, zurück ins Basislager.
In 30 Minuten zurück ins Tal
Der Grünauer wäre der erste Mensch, dem ein Gleitschirmflug vom K2, der als schwierigster aller 14 Achttausender gilt, gelingt. Statt in zwei Tagen, hätte Berger in nur 30 Minuten wieder sicheren Boden unter den Füßen. Und auch schwer tragen müsste er nicht: Gurt und Gleitschirm wiegen nicht mehr als ein Kilo.
Doch dafür muss alles passen. Die körperliche Verfassung Bergers, der ohne künstlichen Sauerstoff über die "Abruzzi-Route" aufsteigen will. Und vor allem das Wetter. Der Wind muss nicht nur aus der richtigen Richtung wehen, er darf auch nicht zu stark sein. "Zehn bis 20 km/h maximal", sagt Berger. Und das an einem der unwirtlichsten Orte der Welt. "Ich glaube trotzdem, dass meine Chancen nicht so schlecht stehen. Es gab bereits Gipfeltage, an denen ein Flug wunderbar geklappt hätte", sagt der 50-Jährige, der zehn Jahre lang als Bergführer gearbeitet hatte, bevor er die Geschäftsführung von "Petzl Österreich", einem Hersteller von Bergsportausrüstung, übernahm.
Dass Berger überhaupt einmal zu einer Achttausender-Expedition aufbricht, war lange undenkbar. "Als ich vor einigen Jahren zum Klettern in Pakistan war, habe ich die Bergsteiger gesehen, die aus dem Basislager des K2 zurückgekommen sind. Bei den ganzen frustrierten Gesichtern ist mir die Lust schnell vergangen", erinnert sich Berger.
Vorbereitung im Zelt zu Hause
Doch dann kam dem Vater von zwei Kindern die "Geschichte mit dem Gleitschirm" in den Sinn. "Es ist nicht das Gefühl, auf einem Achttausender zu stehen, das mich antreibt. Es ist der Gedanke an den Augenblick, wenn der Wind passt und ich über diesen hohen Gipfel gleite", sagt Berger.
Und trotzdem will Berger heuer nicht nur einen Achttausender erreichen. Damit am K2 alles reibungslos und vor allem schnell abläuft, wird er sich zuvor auf dem benachbarten Broad Peak (8051 Meter) akklimatisieren. Die Höhenanpassung hat bei Berger aber bereits vor acht Wochen begonnen. Zu Hause im Almtal. Berger schlief in einem sogenannten "Hypoxiezelt", das mittels Generatoren eine Höhe von mehr als 7000 Metern simulieren kann. Es soll die Dauer der Expedition auf rund vier Wochen verkürzen.
Die Idee stammt vom Tiroler Reiseveranstalter "Furtenbach Adventures", für den Berger am K2 als Expeditionsleiter fungieren wird. Neben ihm werden auch noch vier weitere Bergsteiger, die von einheimischen Bergführern unterstützt werden, unterwegs sein.
Ende Juli will Berger wieder zurück in Grünau sein. Dann habe er erstmal genug vom Schnee. Er werde sich wieder seiner Lieblingsbeschäftigung widmen, dem Klettern auf der Nordseite des Priels. Aber nur bis zum nächsten Sommer. Dann ruft der Mount Everest.
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Wenns nicht klappt, "dürfen" wieder unzählige Bergretter ihr Leben riskieren.
Und in China fällt wieder ein Fahrrad um.
Trophäenjagd ...
Höher, tiefer, weiter, schneller. Die Sucht nach dem ultimativen - oft tödlichem - Kick kennt keine Grenzen.
Wers unbedingt braucht.....
Es ist an der Zeit, einen neuen höchsten Berg der Welt zu bauen. Über 10.000 Meter hoch. In der Sahara, weil da gibt es selten Wolken. Mit Platzreservierung am Gipfel im Minutentakt. Im Innern mit einem Aufzug zum Gipfel, aber nur für Superreiche und zur Bergung der Überforderten und Gestorbenen.
Einen großen Müllberg!
Die 10.000 Meter gehen sich locker aus.