HTL-Absolvent Gsöllpointner erhält zum Geburtstag eine Ehrenmedaille
STEYR. Der bekannte Künstler ist 85 Jahre alt und mit der ehemaligen Schule weiter verbunden.
Der Kunstuniversität Linz stand Helmuth Gsöllpointner als Rektor vor. Die dort angesiedelte Meisterklasse Metall leitete er gar 28 Jahre lang. Seine Bedeutung als Künstler lässt sich nicht zuletzt an den zahlreichen Ausstellungen ablesen, die es in ganz Österreich zu sehen gab – und weit darüber hinaus. Die Künstlervereinigung MAERZ wählte ihn Anfang der 1970er-Jahre zu ihrem Präsidenten.
Einzigartig und warmherzig
Dass der Metallplastiker heute, Freitag, 5. Oktober, von der HTL Steyr geehrt und gefeiert wird, hat mehrere Gründe. Von 1948 bis 1951 war Gsöllpointner selbst Schüler in Steyr. Hier erlernte er die Stahlschnittkunst. Als Absolvent und Mitglied des Alumni-Beirates ist er der Schule heute noch verbunden.
"Wenn wir ihn brauchen, ist er da", bestätigt HTL-Direktor Franz Reithuber und streut dem Künstler Rosen. Gsöllpointner habe Einzigartiges geschaffen. Darüber hinaus sei er ein sehr warmherziger Mensch.
Bei der Feier zu Gsöllpointners 85. Geburtstag, die in der Ausstellungshalle der Blümelhuber-Villa stattfindet, bekommt der Jubilar ein ganz besonderes Präsent überreicht. Es handelt sich dabei um eine Medaille mit dem Portrait Gsöllpointners. Angefertigt wurde dieses Kunstwerk von Martin Strolz, der aktuell an der HTL Steyr die Kunst des Gravierens lehrt und seinerseits als Meister seines Faches gilt.
Eine Medaille als Geburtstagsgeschenk für den ehemaligen Schüler: Das ist in diesem Fall ganz besonders naheliegend. Gsöllpointner hat im Laufe seines Schaffens als Medailleur auch mehrere 100-Schilling-Silbermünzen geschaffen. Diese sind mit der Signatur "Gsöll" versehen.
Unter den Preisen, die Gsöllpointner zuerkannt bekam, sticht das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich hervor. Die Annahme dieser Auszeichnung lehnte Gsöllpointer im Jahr 2000 aus Protest gegen die damalige Bundesregierung jedoch ab. Vom Land Oberösterreich erhielt er die Kulturmedaille, ebenso wie das Goldene Ehrenzeichen. Von der Kunstuniversität Linz bekam er vor fünf Jahren das Ehrendoktorat verliehen.
Geboren wurde Gsöllpointner in Brunnwald bei Leonfelden. Schon in der Volksschule wurde man auf das Zeichentalent des Förstersohnes aufmerksam. Sotrat Gsöllpointner nicht wie seine Brüder in die Fußstapfen des Vaters. Stattdessen setzte er seine Schulkarriere in Steyr fort. Später, als Kunstpädagoge, sah Gsöllpointner als seine wichtigste Aufgabe, in seinen Schülern "ein Feuer anzuzünden und darauf zu schauen, dass dieses Feuer brennt."
Die "Gsöll"-Medaille Bild: Strolz