Letztes Relikt des KZ Steyr für Autohalle geschleift
STEYR. Vorbesitzer riss letzte Baracke des Gefangenenlagers illegal ab. Keller wurde jetzt vom Magistrat genehmigt verfüllt.
Baulich erinnert jetzt nichts mehr daran, dass es in Steyr einmal ein Konzentrationslager der Nazis gegeben hat. Das letzte Gebäuderelikt, der Keller der einstigen Küchenbaracke des Außenlagers des KZ Mauthausen, wurde vergangene Woche von Schubraupen verfüllt und mit der Straßenwalze eingeebnet. Damit sind die letzten Betonfundamente von der Bildfläche verschwunden, die daran erinnert haben, dass hier Regimegegner, Juden und Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie und beim Bunkerbau zu Tode geschunden wurden. Bis zu 3000 KZ-Häftlinge, die in Eisenbahnwaggons aus Mauthausen angekarrt wurden, sind von März 1942 bis Mai 1945 nach Steyr verlegt worden.
Nacht- und Nebelaktion
Auch im Ausland erregte es im Jahr 1993 Aufsehen, als der Steyrer Malermeister Erich S. in einer Nacht- und Nebelaktion die Baracke bis auf die Fundamente und den Keller abreißen ließ. Die Stadt hatte gegenüber dem Unternehmer ausdrücklich ein Abrissverbot ausgesprochen, weil im Rathaus über eine Gedenkstätte in dem letzten Gebäuderelikt der Nazi-Tyrannei diskutiert wurde, die das "Mauthausen Komitee" Steyr gefordert hatte. Einem Beschluss kam der Bagger zuvor, der Malermeister zahlte eine Verwaltungsstrafe.
Vergangene Woche wurde auch der Keller, den das Mauthausen-Komitee Besuchern bei zeitgeschichtlichen Führungen gezeigt hatte, dem Erdboden gleich gemacht. Eine Betreibergesellschaft will auf der Liegenschaft eine "Pflegehalle" für Autos mit Waschstraßen und Boxen errichten, in denen die Kundschaft ihre Autos waschen, staubsaugen und auf Hochglanz polieren kann. Die neue Nutzung des Platzes – bislang stand nur ein Container darauf – und die Verfüllung des Kellers hat der Steyrer Magistrat in den bereits erfolgten Genehmigungsverfahren gebilligt. "Wir hatten keine andere Möglichkeit, so zu entscheiden", sagt der leitende Jurist am Magistrat, Gerald Schmoll, "das Gebäude wurde vom Bundesdenkmalamt nicht unter Schutz gestellt, damit gab es keinen Einwand gegen einen Abriss."
Die Möglichkeit, dass die ehemalige Küchenkantine des KZ im Münichholz unter Denkmalschutz gestellt werden könnte, hatte wohl im Jahr 1993 deren Schleifung heraufbeschworen. Ein Beamter des Denkmalamtes hatte das Gebäude besichtigt, worauf der Malermeister, nachdem er Wind bekommen hatte, sofort die Bagger bestellte.
Dass jetzt von dem ehemaligen KZ mit der vom Magistrat genehmigten Zuschüttung und Plattwalzung des Kellers kein Stein mehr übrig geblieben ist, hält der Obmann des Steyrer Mauthausen-Komitees, Karl Ramsmaier, für beschämend. "Wir sind bestürzt", sagt er, "gerade in einer Zeit, in der rechtsextreme Parteien und Gruppierungen in ganz Europa einen enormen Zulauf haben, wäre die Erhaltung dieses letzten Restes von großer geschichtlicher und politischer Bedeutung gewesen." Im Mauthausen-Komitee hätte es Überlegungen gegeben, wie die letzten Gebäudereste erhalten und zugänglich gemacht werden könnten. Weil das Grundstück in Privatbesitz gewesen sei, habe sich aber keine Lösung abgezeichnet.
Die Mahnungen an Nazi's und Holocaust sind anderer Gestalt als Gebäudereste auf privatem Grund.
Vielleicht dürfens eine Gedenktafel anbringen -
... soviel zu Privatbesitz...
Die ewiggestrigen. (Sagt man doch so?)
gut so.
was ist gut so?
Warum diese Aufregung?
Wie man in Braunau gesehen hat, sind in Österreich mögliche Pilgerstätten auf privatem Grund und Boden nicht erwünscht.
Denke du verwechselst was Opfer und Täter