Sprachreise fiel nicht ins Wasser, weil Buslenker kurzfristig eingesprungen ist
STEYR. Wegen der Hochwasserlage kam der Bahnverkehr zum Erliegen – Schülergruppe aus Steyr wurde von einem Profi im Linienbus sicher zum Flughafen Wien-Schwechat transportiert.
Mon dieu! Auf der Kippe stand die Sprachreise nach Nizza der 5AKM an der HLW Steyr. Aufgrund der vor allem in Niederösterreich angespannten Hochwassersituation verkehrten keine Züge mehr in Richtung Wiener Flughafen. "Eine Stornierung der Reise oder ein Umbuchen der Zugtickets war nicht möglich", berichtet HLW-Direktor Ewald Staltner den OÖN. Montagabend sollte das Flugzeug von Wien-Schwechat in Richtung Südfrankreich abheben. Aber wie durch die Wassermassen bis zum Flughafen kommen?
- Mehr lesen: Weststrecke ab heute wieder eingleisig befahrbar
Jetzt war guter Rat teuer, die Anspannung bei den angehenden Maturanten und auch bei Reiseleiterin und HLW-Lehrerin Sylvia Soklaridis war groß, schon lange haben sich alle auf die Sprachreise gefreut.
Buschauffeur brachte Schüler zum Flughafen
"Ich habe einen mir gut bekannten Buschauffeur kontaktiert und der erklärte sich sofort bereit, einzuspringen und die Tour zu übernehmen", erzählt Staltner. Thomas Schönberger ist ein Busprofi im In- und Ausland sowie Trainer für Berufskraftfahrer. Der Gemeinderat aus Grünburg, wo er auch für den öffentlichen Verkehr zuständig ist, hat die Route sehr akribisch geplant und nichts dem Zufall überlassen. "Ich habe mich bei Kollegen, die im Notverkehr eingesetzt waren, informiert, exakte Wetterprognosen eingeholt und die sicherste Strecke mit dem Leiter der Wilhelm Welser Verkehrsbetriebe (WWT), Martin Neubacher, gesucht", berichtet Schönberger. Montagfrüh stand fest: Der Bustransport kann stattfinden. Eine südliche Ausweichroute ist befahrbar. "Zum Einsatz kam ein neuwertiger Setra Linienbus im Design des OÖ Verkehrsverbunds. Mit an Bord waren 100 Liter Mineralwasser, Müsliriegel und Decken, falls es zu längeren Wartezeiten kommen sollte. Doch die Schülergruppe kam wohlbehalten und rechtzeitig zum Flughafen. "Die Gruppe ist gut in Nizza gelandet und genießt ihren Aufenthalt", sagt Staltner. Untergebracht ist man bei Gastfamilien. Vormittags steht Unterricht auf dem Programm. Nachmittags werden Land und Leute ausgiebig studiert. Etwa bei einem Besuch des Picasso-Museums in Antibes.
Auf der Rückfahrt nahm Buslenker Thomas Schönberger noch HLW-Lehrerin Marina Grubner mit aus Wien zurück nach Steyr. Diese hatte ihren Chef informiert, dass sie in Wien feststecke. Dank der Mitfahrgelegenheit im Bus konnte sie Dienstagfrüh Deutsch in der Abschlussklasse der Fachschule unterrichten.
thumbs up!
wie dramatisch man was erzählen kann
Ja, die Umstände erzwingen tatsächlich manche besonderen Dinge.
Ist doch gut, dass jemand Lösungen sucht und findet... und nicht immer nur jammert, was alles nicht geht/stimmt in Österreich.
Zusammenhalt hat schon was.
Und man muss sein Licht nicht immer "unter den Scheffel stellen "