"Ungewissheit endet": Stadtbahn-Finanzierung ist am Mittwoch im Ministerrat
WIEN. Mit der morgigen Sitzung soll es grünes Licht für die 15a-Vereinbarung zwischen Bund und Land geben. Neue Kostenschätzungen für das Projekt liegen bei 939 Millionen Euro.
Mit Superlativen wird, wenn es um die Regionalstadtbahn geht, üblicherweise nicht gespart. Mit der morgigen Sitzung des Ministerrates nimmt das oft als "Jahrhundertprojekt" titulierte Vorhaben nun eine wichtige Hürde. Am Mittwoch soll der Beschluss für die 15a-Vereinbarung zwischen Bund und Land Oberösterreich fallen und damit die Finanzierung in trockene Tücher gebracht werden.
Mehr zum Thema: Nach langem Ringen: Land und Stadt einigen sich auf Stadtbahn-Finanzierung
So sehen die Garnituren der Linzer Stadtbahn aus
In Oberösterreich war - wie mehrfach berichtet - zwischen Stadt- und Landespolitik lange um eine Lösung gerungen worden. Die Finanzierungsvereinbarung zwischen Stadt und Land galt als Voraussetzung für die Einigung zwischen Land und Bund - lange Zeit ging somit weder da noch dort Nennenswertes weiter.
Ende 2023 konnten sich Land und Stadt, angeführt von Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) und dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) schließlich doch einigen, damit war auch der Weg frei für eine Finanzierungsvereinbarung des Landes mit Wien.
Deckel der Stadt wird schlagend
Der Bund, wird wie vorab bereits mit einer Absichtserklärung bekräftigt, 50 Prozent der Kosten übernehmen. Der Kostenrahmen hat sich allerdings geändert. Lagen die Kostenschätzungen für den Linzer Abschnitt zuletzt bei 667 Millionen Euro, ist die Berechnungsgrundlage mit 939 Millionen Euro nun eine neue.
Begründet liegt der neue Kostenrahmen in aktuelleren Kostenprognosen, zudem wurden Risikozulagen sowie ein Puffer mit eingerechnet. Fix ist somit, der Deckel der Stadt Linz wird schlagend: Sie wird sich mit 50 Millionen Euro an dem Projekt beteiligen, den Rest der Kosten trägt das Land.
Die Freude von Landeshauptmann Stelzer darüber, dass die Stadtbahnfinanzierung morgen im Ministerrat beschlossen werden soll, ist groß. Damit könnten auch alle anderen notwendigen Beschlüsse noch vor dem Sommer gefasst werden. Neben dem Nationalrat müssen nach dem Ministerrat auch Landtag und Gemeinderat zustimmen, die Zustimmung gilt als Formsache. „Die Regional Stadtbahn ist ein Meilenstein nicht nur für den Zentralraum, sondern für ganz Oberösterreich. Es ist völlig klar, dass ein Projekt dieser Größenordnung vieler Gespräche und Verhandlungen bedarf", sagt Stelzer.
Für Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FP) ist der kommende Ministerrat ein historischer und gleichzeitig das Ziel einer langen Reise: „Seit drei Jahrzehnten wurden verschiedene Konzepte diskutiert und analysiert. Der kommende Ministerrat markiert einen historischen Moment für unser Land und setzt den letzten theoretischen Meilenstein. Mit der wichtigen Finanzzusage geht die Stadtbahn in die tatsächliche Realisierungsphase. 30 Jahre der Ungewissheit enden, und die Stadtbahn erreicht endlich ihr Ziel."
Ein Spatenstich für das Projekt könne frühestens 2027 erfolgen, der tatsächliche Baubeginn für den ersten Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Universitätskliniken war zuletzt für 2028 angepeilt.
"Nägeln mit Köpfen"
Auch der Linzer Verkehrsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) spricht von einem "historischen Moment": "Die Linzer Bevölkerung ist stark durch den Pendlerverkehr belastet. Nur durch überregionale Schienenprojekte kann es Entlastung geben."
Auch die grüne Mobilitätssprecherin Landtagsabgeordnete Dagmar Engl hält das Wort "historisch" für angebracht: " Jahrzehnte war das Projekt im Gespräch und ist dennoch nie über die Schublade hinausgekommen. Dank der Grünen in der Bundesregierung wird das Projekt Realität. Stadt Linz und Land OÖ haben sich zusammengerauft und Lösungen gefunden. Eine nun reibungslose Zusammenarbeit ist jetzt auch unverzichtbar, um diese erste Etappe umzusetzen. Und sie ist vor allem unverzichtbar, um auch die nächste Etappe ins obere Mühlviertel rasch anzugehen. Die Menschen dort warten seit Jahrzehnten auf diese Alternative zu Auto und Stau". Die Freude an der Vereinbarung sei angebracht, ein Ruhekissen dürfe diese aber nicht sein.
Von einem wichtigen Schritt spricht Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) auf OÖN-Anfrage angesichts des bevorstehenden Beschlusses: "Nach Jahren des Redens machen wir nun Nägeln mit Köpfen. Die Regional-Stadtbahn wird den Öffentlichen Verkehr in und rund um Linz auf ein ganz neues Niveau heben. Wir wollen damit die Menschen in Oberösterreich klimafreundlich und schnell ans Ziel bringen. Ich bin überzeugt, dass nun auch die nächsten Beschlüsse rasch gefasst werden."
Demenzkranker (78) stürzte in Gmunden nachts von Balkon - schwer verletzt
Erstes Raserauto versteigert: 24 Bieter trieben den Preis auf 2000 Euro
Ibmer Moor: Lichtblick für bedrohte Vogelart
Gesetzesnovelle zu Schwarzbauten: Eine Lex Enzenkirchen, aber "kein Amnestiegesetz"
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Ergebnix?
Na supi! Wenn das jetzt im Ministerrat beschlossen wird, kann man schon für die Eröffnungfeier planen. So ca. im Jahr 2049 ... oder später ...
Endlich! Wie wir alle leidvoll erfahren haben ist der Straßen-Ausbau nicht die Lösung.
Es dauert einfach alles immer viel zu lange!!! Was ist mit der Umfahrung Traun+Straßenbahn nach Haid? Was ist mit der Umfahrung Sattledt? Das darf nicht alles Jahrzehnte dauern!!!
Im Herbst sind Wahlen. Und wenn ich an die letzten 20 Jahre zurück denke, ist kein Wahlkampf vergangen ohne dass medienwirksam irgendwelche "Beschlüsse" getätigt wurden, ohne dass danach ein Baubeginn erfolgt wäre. Wenn in der Bundesregierung nach den Nationalratswahlen andere Parteien an die Macht kommen, ist alles zuvor vereinbarte wieder vergessen. Wetten?
Wann ist die Fertigstellung? 2087? nachdem die 35. Autobahn durch Linz gebaut wurde? Eine Schande das ganze das die noch immer nicht fährt
eigentlich könnte das alles schon fertig sein aber die Politik schade