Energiegemeinschaft aus Waizenkirchen hat bereits 200 Mitglieder
WAIZENKIRCHEN. Vor gut zwei Jahren aus der Idee, Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG) auszuprobieren, heraus ins Leben gerufen, hat sich die Waizenkirchner EEG VIERE mit ihren Zweigvereinen G-VIERE und VIERE-R inzwischen zu einem Erfolgsmodell gemausert.
Die von Harald Geissler und Sieglinde Forster gegründeten und betriebenen Vereine arbeiten gemeinwohlorientiert. Der Nutzen aus der gesetzlich geregelten Möglichkeit, erneuerbar erzeugten Strom direkt zwischen Bürgerinnen abzutauschen, bleibt zu 100 Prozent bei den Mitgliedern selbst. So bekommen jene, die Strom liefern, dafür derzeit 10 ct/kWh. Jene, die Strom beziehen, bezahlen dafür 11 ct/kWh und können sich noch über eine Netzkostenreduktion von etwa 1,7 ct/kWh freuen. "Weder Grundgebühren noch versteckte Servicekosten trüben den klaren Blick auf ein dezentrales Zukunftsmodell von Menschen für Menschen", sagt Geissler.
War der Einzugsbereich anfangs auf Waizenkirchen beschränkt, so erstreckt sich dieser mittlerweile auf das gesamte Versorgungsgebiet der drei Umspannwerke Eferding, Grieskirchen und Ranna. Teilnehmen können Bürger, jede nicht zu große Firma (KMU) und Gemeinden. Die Anmeldung ist für Stromlieferanten und -bezieher einfach, kann online durchgeführt werden und es ist keinerlei Ab- oder Ummeldung beim bisherigen Stromversorger notwendig. Die bestehenden Verträge bleiben für die erforderliche Reststromversorgung weiterhin aufrecht.
Neben den derzeit über 200 Mitgliedern der privaten Waizenkirchner EEG vertrauen beispielsweise auch die Gemeinde Waizenkirchen und ein dort ansässiger Rohrproduzent diesem Modell. Sie haben mit der Gründung eigener EEG die Verteilung ihres erneuerbar erzeugten Stroms selbst in die Hand genommen und profitieren nun ebenfalls von den damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteilen.
Die Verwaltung und Abrechnung erfolgen über eine nahezu kostenlose Software, die in einem weiteren gemeinwohlorientierten Projekt entwickelt wurde. Der Aufnahme von neuen Mitgliedern ist damit nach oben hin keine Grenze gesetzt.
Leider "leiden" derzeit viele EEG an dem Problem des Überschusses. Zu viele Produzenten bei zu wenig Abnehmer.
Viele PV Besitzer versuchen die Flucht nach vorne und versuchen eine Alternative zu den niedrigen Einspeisetarifen zu finden. Bei EPEX Tarifen gibt es dann noch negative Strompreise. Da bekommst du Geld wenn du möglichst viel Strom verbrauchst. Ist das der berühmte Energiewandel? Ich bezahle Geld wenn ich grünen Strom einspeise! Alternative EEG und Energiespeicher? EEG haben zu viele Produzenten und ein Energiespeicher ist ökologisch eigentlich eine Katastrophe.
Warum wird die überschüssige Energie nicht z.B. für die Produktion von Wasserstoff verwendet? Stattdessen gibt es negative Strompreise.. Komplett pervers!
Das ist nicht als Kritik an EEGs zu verstehen. Ich bin selbst Mitglied in einer und damit zufrieden.
Das wäre ein toller nächster Schritt für unsere Gesellschaft wenn die EEG dann einen Wasserstoffspeicher ankauft. Diese sind schon verfügbar (kann man kaufen) und sind für EEGs oder Landwirte oder Unternehmen jedenfalls ein zukunftsfähiges Konzept. Einspeisen wie Sie es beschreiben aktuell nicht, schon alleine aufgrund des Preisverfalls und das wird sich wenn es kein Umdenken bei Politik und den Energiekonzernen gibt (Speicher in Umspannwerken statt milliardenteurem Netzausbau) eher immer weniger rechnen. Auch für Private bzw. Haushalte konnte sich ein Wasserstoffspeucher bald rechnen wenn die Preise für Wasserstoffanlagen sich weiter entwickeln wie bisher. Schon jetzt wäre es ein Schritt in Richtung Autarkie und Versorgungssicherheit eines Haushaltes und wenn man es sich leisten kann eine tolle Sache!
Eine tolle Erfolgsstory!