"Fuzzy" geht in die verdiente Pension: "Steiner’s Gasthof" in Haag sperrt zu
HAAG/HAUSRUCK. Mit Ende September verabschieden Friedrich und Monika Steiner sich nach 36 Jahren.
"Steiner’s Gasthof" ist auch weit über die Bezirksgrenzen von Grieskirchen bekannt – in Haag am Hausruck selbst und den umliegenden Gemeinden gehen die Leute aber "zum Fuzzy". Der Spitzname von Inhaber und Betreiber Friedrich Steiner steht seit 36 Jahren für ausgezeichnete Küche und ehrliche Gastfreundlichkeit. Mehrere Beiträge in TV-Sendungen machten das Haus im ganzen Bundesland bekannt.
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Im September geht eine gastronomische Ära zu Ende: Steiner und seine Gattin Monika gehen in Pension und schließen das Traditionshaus. Ihm blute das Herz, sagt der Vollblut-Gastronom: "Aber ob wir jetzt zusperren oder nächstes Jahr – für die Leute ist es immer blöd." Er wolle aufhören, solange es gut laufe, sagt Steiner: "Ein Skifahrer soll ja auch auf dem Höhepunkt seine Karriere beenden und nicht erst, wenn er auf den hinteren Plätzen landet."
Treffpunkt für Jung und Alt
Denn das Geschäft gehe weiterhin gut, sagt Steiner: "Wir sind gut ausgelastet und haben ausreichend Personal, das ist ja nicht mehr selbstverständlich." Auch er habe aber gemerkt, dass die Mitarbeitersuche immer schwieriger werde: "Wir finden immer noch motivierte Leute, aber in der Quantität lässt der Nachwuchs leider aus." Mit gutem Service stehe und falle die Stimmung in einem Gasthof: "Wenn die Gäste zu lange warten müssen, sind sie auch nicht mehr zufrieden. Das wollten wir uns nicht mehr antun, wir haben ja einen guten Ruf. Die Leute sollen sich an gutes Essen und gute Bedienung erinnern. "
1988 übernahmen Friedrich und Monika Steiner das Gasthaus, das seine Eltern 1959 eröffnet hatten. Zuvor hatten beide auf Saison in verschiedenen Haubenrestaurants gekocht. 1993 baute das Paar die Gaststätte um, renovierte die Gästezimmer und ergänzte den Restaurantbereich um die Bar.
Letztere wurde zum beliebten Treffpunkt für Jung und Alt. "Wir haben oft Party bis in die frühen Morgenstunden, den Schlussdienst mache ich immer selbst – es war mir bis zum Schluss lustig, aber ab einem gewissen Alter wird es auch ein bisschen anstrengend", erzählt Steiner.
Dankbar für treue Gäste
Sein Gasthof ist einer der letzten in Haag. "Der Marktplatz und die ganze Gemeinde haben sich gewandelt. Zu Spitzenzeiten hat es mehr als 20 Gasthäuser gegeben, jetzt ist es eine Handvoll", erzählt Steiner.
Umso mehr habe er sich über die Treue der Gäste gefreut: "Wir haben immer relativ lang Betriebsurlaub gemacht, aber gleich am ersten Tag sind die Leute wiedergekommen."
Eine Nachfolge für den Gasthof schließt der Wirt aus. Die gemeinsame Tochter ist in der Privatwirtschaft erfolgreich. "Pächter wollen wir keinen – das geht in den meisten Fällen nicht gut, und wir wohnen selber im Haus", sagt Steiner.
Bis Ende September hat der Gasthof noch geöffnet – dann treten die Steiners die verdiente Pension an.
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Liebe Steiners, lieber Fuzzy, ihr seit 's die Besten - zumindest von Haag 😁
Mit Gastro Pächter gibt's meist Zoff
"Pächter wollen wir keinen – das geht in den meisten Fällen nicht gut, und wir wohnen selber im Haus", sagt Steiner.
Es muss nicht zwangsläufig so sein. Siehe das Beispiel Gasthaus Tramway in Linz/Stockhofstraße, die OÖN haben mehrfach darüber berichtet. Dort wohnt der Eigentümer auch direkt drüber im selben Haus.
Das Lokal kenne ich nicht. Jedoch kann man nur DANKE sagen, wenn es in Ortszentren derartige heimische Gaststätten gibt (bzw hier leider bald nur mehr gegeben hat), die über Jahrzehnte eigentümergeführt sind/waren.