Hinzenbach kündigte Vertrag für Jugendzentrum "fun4you" auf
HINZENBACH/EFERDING. Mitgrund ist ÖGB-naher Betreiber. Eferding will jetzt alternative Finanzierung prüfen.
Das ÖGJ-Jugendzentrum "fun4you" in Eferding ist seit einigen Jahren Treffpunkt für Jugendliche in der Region. Dort können sie gemeinsam Zeit verbringen, Wuzeltische nutzen oder aktuell die Fußball-EM verfolgen. Der Zentrumsleiter ist auch bei sozialen Problemen Ansprechperson für die Jugendlichen.
Bisher teilten sich drei Gemeinden die Finanzierung: Eferding kam für zwei Drittel auf, den Rest übernahmen Fraham und Hinzenbach zu gleichen Teilen. In der Sitzung am vergangenen Freitag beschloss der Hinzenbacher Gemeinderat mit Stimmen von VP und FP, den Vertrag aufzukündigen.
"Es hat mehrere Probleme gegeben – ständigen Personalwechsel, keine Daten zu den Besuchern und so weiter", sagt Hinzenbachs Bürgermeister Wolfgang Kreinecker (VP). Zudem seien mittlerweile Sozialarbeiter des Sozialhilfeverbands in der Gemeinde unterwegs. "Es ist die Frage, ob die rund 5000 Euro, die wir bezahlen, nicht für andere Jugendarbeit genutzt werden könnten, etwa in der Gemeinde", sagt Kreinecker.
Verbindungen zum ÖGB
Auch den Namen – "ÖGJ" steht für "Österreichische Gewerkschaftsjugend" – und den Träger kritisiert der Bürgermeister und fordert einen Wechsel. Der "Jugendcenter-Unterstützungsverein" (JCUV) ist eine Tochter des Gewerkschaftsbundes.
Eva Brandner, die die SPÖ im Gemeindevorstand von Hinzenbach vertritt, vermutet politische Motive hinter der Entscheidung: "Es geht darum, dass die Führung dort nicht passt." Die Vertragskündigung sei eine Fehlentscheidung: "Die Streetworker sagen uns, wie wichtig der Jugendtreff ist. Und er wäre eben genau für die Jugendlichen da, die die Vereine nicht erreichen", sagt sie. Es wäre vernünftiger gewesen, sich weiterhin zu beteiligen, sagt die SP-Mandatarin: "Zumal ohnehin die Trägerschaft neu ausgeschrieben und ein neues Konzept erstellt wird, an dem sich Hinzenbach bisher beteiligt hat. Auch an Eferding wäre es ein Signal gewesen, dass wir mitwirken wollen."
Dort ist ihr Parteikollege Sebastian Illibauer als Jugendstadtrat für das Zentrum zuständig. Der Ausstieg sei eine "Katastrophe, die mit uns auch nicht abgesprochen war". Der Jugendtreff werde gut angenommen, 20 bis 25 Jugendliche würden ihn täglich nutzen. Auch die neuen Räume im ehemaligen Postgebäude, in das der Verein im Mai gezogen sei, würden gut ankommen.
Wolfgang Kreinecker kündigt an, er wolle sich weiter an der Neukonzipierung beteiligen, auch eine erneute Beteiligung seiner Gemeinde sei möglich. "Natürlich wird man das Gespräch suchen, aber wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir weitermachen", sagt Illibauer dazu.
Ausschreibung läuft
Der Vertrag zur Finanzierung des Jugendzentrums läuft in sechs Monaten aus. Aktuell läuft eine Ausschreibung, in der der künftige Träger gesucht wird. "Wir schauen uns das Ergebnis an und entscheiden uns für das beste Konzept", sagt der Jugendstadtrat.
Stefan Reichl, Sekretär und Leiter des JCUV, kann die Kritik nicht nachvollziehen: "Ja, wir kämpfen mit Personalwechsel, aber das ist bei einer 20-Stunden-Stelle im Sozialbereich nicht ungewöhnlich." Der Verein wolle seine Arbeit fortsetzen und sei auch für Kritik offen. "Aus Hinzenbach hat sich bei uns direkt aber nie jemand gemeldet", sagt Reichl.
Wurscht, ob das Zentrum gut für die jungen Leute wär ist wurscht. Rot geht gar nicht bei uns am Land. Da sei der Ungust vor.
Ja mei, wieder einmal wollen halt schwarz und blau ein (zu?) sozialkritisches Jugendprojakt abwürgen. Alles was nicht Trachtenverein, Landjugend oder Blasmusik ist, passt halt nicht ins Weltbild der Dorfschwarzen.