Wie Oberösterreichs Freiwilligen geholfen werden kann
LINZ. Gemeinsam mit den OÖNachrichten haben Vertreter von sieben ehrenamtlichen Organisationen die im Zuge des Freiwilligen-Manifests gesammelten Unterschriften an die Mitglieder der Landesregierung übergeben. Das Team von OÖN-TV hat nachgefragt, warum sich so viele Landsleute freiwillig engagieren.
Dienstag, 9 Uhr: Nach einem ereignisreichen Pfingstwochenende trafen sich die Spitzen der oberösterreichischen Rettungs- und Sicherheitsorganisationen im Landhaus. Im Gepäck hatten sie das Freiwilligen-Manifest. In dieser Initiative der OÖNachrichten und der Freiwilligen-Organisationen (Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr, Arbeiter-Samariterbund, Wasserrettung, Berg- und Höhlenrettung, Zivilschutzverband) war eine Liste eine von Vorschlägen erstellt worden, die die Arbeit der Freiwilligen-Organisationen in Oberösterreich erleichtern würden. 14.250 Landsleute setzten ihre Unterschriften unter den Forderungskatalog.
Freiwilligen-Manifest: 14.250 Stimmen für Oberösterreichs Ehrenamtliche
Gemeinsam mit den OÖN haben Vertreter von sieben ehrenamtlichen Organisationen die im Zuge des Freiwilligen-Manifests gesammelten Unterschriften an die Mitglieder der Landesregierung übergeben. OÖN-TV hat nachgefragt, warum sich so viele Landsleute freiwillig engagieren.
Globale Ereignisse, lokal spürbar
Heute fand die Übergabe an die Mitglieder der Landesregierung statt. Gerade das vergangene Wochenende habe wieder gezeigt, wie unverzichtbar die Arbeit der Freiwilligen sei, führte Markus Staudinger (OÖN) aus. Generell seien die vergangenen Jahre für die Blaulichtorganisationen besonders fordernd gewesen, setzte Walter Aichinger, der Präsident des Oberösterreichischen Roten Kreuzes fort.
Angefangen bei der Flüchtlingskrise 2015 über die Corona-Pandemie hin zum Krieg in der Ukraine forderten weltpolitische Ereignisse auch Oberösterreichs Freiwilligenorganisationen enorm.
Um die Einsätze dieser vielen ehrenamtlichen Helfern weiterhin garantieren zu können, brauche es die nötigen Rahmenbedingungen, schnitt Aichinger die Eckpunkte des Freiwilligen-Manifests an:
- ein Freiwilligenrat für Rettungs- und Sicherheitsorganisationen auf Landesebene
- Wertschätzung in Form von Benefits für Freiwillige in den Gemeinden/im Land
- Ausbau der Anerkennung freiwilligen Engagements bei Bewerbungen
- Unterstützung für Unternehmen, die sich für Freiwillige einsetzen
- Datenbasis für freiwillige Rettungs- und Sicherheitsorganisationen
- Förderung für Freiwilligen-Management/-Koordination in den Organisationen
Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) nahm den Ball für die Landesregierung auf. "Ich bin sehr froh, dass wir miteinander über die Vorschläge reden", sagte er. Er sehe darin eine Weiterentwicklung des schon bisher "sehr guten Miteinanders“.
Die Arbeit der freiwilligen Helfer sei alles andere als eine Selbstverständlichkeit, sagte Stelzer. Andere Länder würden Österreich um die Kultur der Freiwilligkeit und Ehrenamtlichkeit beneiden. Die "öffentliche Wertschätzung" für die freiwilligen Helfer sei wichtig. Sie bräuchten für ihre Einsätze aber auch "eine Top-Ausrüstung" und die entsprechenden Rahmenbedingungen, sagte der Landeshauptmann.
Die nächsten Schritte sind bereits vereinbart: Bei einem Runden Tisch am 23. Juni im OÖNachrichten-Forum werden auf Einladung der OÖN Vertreter der Freiwilligen-Organisationen und der Landesregierungs-Parteien über die Vorschläge beraten und Lösungen suchen. Die Zuversicht, welche zu finden, war am Dienstag spürbar.