Wieder Bombendrohungen: Linzer Bahnhof und Grazer Schule betroffen
LINZ/GRAZ. Zwei Bombendrohungen gingen am Donnerstag bei der Polizei in Linz und in Graz ein.
"Bombendrohung gegen Schule", "Bahnhof evakuiert": Schlagzeilen wie diese beherrschten die Medien Anfang Oktober. Nachdem die Polizei einen 20-jährigen Schweizer als Verdächtigen ausgeforscht hatte, war es zuletzt ruhig um die Serie von Droh-Nachrichten geworden. Am Donnerstag gingen allerdings wieder ähnlich lautende Mails bei den Landespolizeidirektionen in Linz und in Graz ein.
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In der oberösterreichischen Landeshauptstadt war – wie schon Anfang Oktober – der Hauptbahnhof betroffen. Die Droh-Mail war am frühen Nachmittag bei der Polizei eingegangen. Man nehme die Drohung ernst und durchsuche das Gebäude, hieß es seitens der Polizei. Der Zugverkehr war diesmal nicht betroffen, auch gab es keine großräumige Sperrzone und keine Evakuierungen. Gefunden wurde einmal mehr nichts. Der Einsatz wurde nach etwa zwei Stunden für beendet erklärt.
Polizeieinsatz in Graz
Auch in der steirischen Landeshauptstadt stand die Polizei nach einer Bombendrohung im Einsatz: Sie war ebenfalls per Mail bei der Landespolizeidirektion eingegangen und richtete sich gegen das Akademische Gymnasium am Tummelplatz. Eine Evakuierung war nicht notwendig, wegen der Herbstferien waren keine Schüler im Gebäude, berichtete die Kleine Zeitung.
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Nach der bundesweiten Serie an Bombendrohungen hatten die Behörden Mitte Oktober einen 20-jährigen Schweizer als Verdächtigen ausgeforscht. Die Inhalte seiner Nachrichten sollen sich immer sehr geähnelt haben. Die Staatsanwaltschaft Linz ermittelt in 16 Fällen gegen den 20-Jährigen. Fünf davon betreffen Bombendrohungen in Oberösterreich, konkret gegen die Bahnhöfe Linz, Wels und Kirchdorf sowie gegen die Otto-Glöckel-Schule und das Ramsauergymnasium.
Schweiz leitete Verfahren ein
Die österreichischen Justizbehörden hatten in dem Zusammenhang ein Rechtshilfeersuchen an die zuständige Staatsanwaltschaft im Kanton St. Gallen geschickt, mit den Ansuchen, bei dem 20-Jährigen auch eine Hausdurchsuchung durchzuführen. Dies geschah auch, Datenträger wurden sichergestellt. In diesem Zusammenhang wurde der Verdächtige auch vorübergehend festgenommen, U-Haft wurde aber nicht beantragt. Am Dienstag wurde bekannt, dass die Schweizer Justizbehörden ein eigenes Verfahren gegen den Mann eingeleitet haben.
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Sind wir jetzt also so weit dass man nicht mehr evakuiert sondern das Risiko in kauf nimmt. Super!
Österreich kann der Schweiz auch Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe androhen, wenn man sich dort gegen eine Rechtsverfolgung sträubt. Jetzt handeln die Eidgenossen ja wissentlich.
Ui, da hamma nicht nur einen Rechtsexperten, sondern auch noch einen, der hinterm Mond lebt. Die Schweiz hat bereits eigenständig zu ermitteln begonnen