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19 Festnahmen wegen Drogenhandels in Tirol: Ermittlungen laufen

Von nachrichten.at/apa, 18. September 2024, 13:27 Uhr
Polizei Blaulicht Einsatz
(Symbolbild) Bild: VOLKER WEIHBOLD

KUFSTEIN/INNSBRUCK/GRAZ. Die Polizei hat seit Juni 19 Personen wegen jahrelangen Suchtgifthandels im Tiroler Bezirk Kufstein festgenommen.

17 Personen wurden in Tirol festgenommen, zwei weitere Festnahmen gab es in der Steiermark und in Kroatien. Dem Drogenring zugerechnete Personen sollen seit 2020 mit rund 35 Kilogramm Kokain und 120 Kilogramm Cannabis im Wert von 4,5 Millionen Euro gehandelt haben, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Die Ermittlungen dauerten noch an.

Bisher wurde über acht Verdächtige die Untersuchungshaft verhängt. Bei zwei Personen - die erst am Dienstag festgenommen worden waren und gerade mit Kokain aus der Karibik zurückgekommen waren - fand am Mittwochvormittag die Verhandlung vor dem Haftrichter statt. "Nach weiteren Personen wird gefahndet", sagte Staatsanwaltssprecher Hansjörg Mayr. Landeskriminalamtsleiterin Katja Tersch sprach von insgesamt 21 Personen, die beteiligt sein sollen.

Die Ermittler machten bisher vier Hauptbeschuldigte im Alter von 28 bis 39 Jahren aus. Dabei handelt es sich um zwei Kroaten, einen Bosnier sowie einen Österreicher. Insgesamt 17 Männer und zwei Frauen sollen beteiligt gewesen sein.

"Reger Handel" mit Kokain und Cannabis

Im September 2022 war ein Hinweis ans LKA eingegangen, dass ein 39-jähriger Bosnier im Raum Kufstein einen "regen Handel" mit Kokain und Cannabis betreibe und dafür über ein Kryptohandy kommuniziere, beschrieb Landespolizeidirektor Helmut Tomac die Ausgangslage. Ein Jahr zuvor war in internationaler Zusammenarbeit in Frankreich ein Server mit Daten eines Kryptomessengerdienstes sichergestellt worden. Mithilfe von Europol und des Bundeskriminalamts kam man bei der Auswertung von 70.000 Chats den mutmaßlichen Drogendealern schließlich auf die Spur. Die Ermittlungen seien "sehr aufwendig" gewesen, sagte der Polizeichef. Mayr sprach von einer "Unmenge an Daten", die man sichten musste.

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Für die Ermittler - in Kufstein war bereits eine eigene Suchtgiftermittlungsgruppe im Einsatz - zeigte sich schließlich, dass 21 Personen zwischen 2020 und 2021 mit 26 Kilogramm Kokain und 110 Kilogramm Cannabis gehandelt haben sollen. Sobald die "Ware" mit Pkw oder Lkw hauptsächlich über Slowenien, Kroatien und Norddeutschland nach Tirol gebracht worden war, wurde diese laut Tersch im sogenannten "Ameisenhandel" schnell weiterverkauft. Zudem legte ein 34-jähriger Kroate ein Geständnis ab und räumte ein, dass er von 2021 bis 2024 weitere sieben Kilogramm Kokain und rund zehn Kilogramm Marihuana verkauft habe. Die gestrigen Festnahmen zeigten für die LKA-Leiterin indes sehr "eindrücklich", dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. Ein 35-jähriger Österreicher und eine 26-jährige Österreicherin, die 800 Gramm Kokain über sogenannte "Bodypacks" aus der Karibikinsel Curaçao ins Land geschmuggelt hatten, wurden in Kufstein festgenommen. Zudem wurde in Zagreb ein 36-jähriger Kroate festgenommen, wobei neben 2,3 Kilogramm Kokain auch drei Faustfeuerwaffen und 15.000 Euro an Bargeld sichergestellt wurden.

Hohe Mengen an Kokain im Abwasser festgestellt

Die Bezirkshauptstadt Kufstein war in den vergangenen Jahren immer wieder aufgrund der hohen Mengen an Kokain, die im Zuge des Abwassermonitorings festgestellt worden waren, in die Schlagzeilen geraten. Tomac räumte zwar ein, dass in puncto Drogenhandel in Kufstein "einiges los" sei. Er wies jedoch darauf hin, dass bei dem Monitoring einige Städte - wie beispielsweise Linz - und andere Abwasserverbände nicht erfasst würden und Kufstein eventuell "zu Unrecht" als "Drogenhauptstadt Österreichs" bezeichnet werde. Es gebe schließlich mehrere Parameter, die den Drogenhandel abbilden würden - wie etwa Anzeigen.

Der Kufsteiner Bezirkspolizeikommandant Karl Kraus sprach indes zwischen 2022 bis 2023 von einem Plus von 21 Prozent der Anzeigen im Suchtmittelbereich. Tomac betonte zuvor, dass es sich bei diesen Delikten um "Kontrolldelikte" handle und die Dunkelziffer hoch sei: "Je mehr ermittelt wird, desto mehr kommt an die Oberfläche." In ganz Tirol habe es im Suchtmittelbereich eine Steigerung von 8,5 Prozent gegeben, bei den diesbezüglichen Verbrechenstatbeständen waren es 47 Prozent.

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