Après-Ski-Party in Kitzbühel: Stadtchef "richtig sauer"
KITZBÜHEL. Inhaber des Lokals, in dem am Samstag gefeiert wurde, könnte Corona-Hilfsgelder zurückzahlen müssen
Direkt an der Streif gelegen, ist der wilde Ritt im "Hahnenkamm-Pavillon" mehr die Regel als die Ausnahme. Der Lockdown habe ihn deswegen besonders schmerzlich getroffen, sagte der Inhaber des kleinen Après-Ski-Lokals in Kitzbühel im vergangenen Jahr.
Keine Gäste aus der Schweiz, keine Deutschen, die bis zur Sperrstunde feiern. Und auch Einheimische durften sich nach einem langen Skitag nicht an der Bar niederlassen, um später darauf zu tanzen.
Um sich dennoch wirtschaftlich über Wasser halten zu können, suchte der Wirt bei der Republik um Corona-Beihilfen an. Diese gestand ihm rund 137.000 Euro zu – das geht aus der EU-Beihilfentransparenzdatenbank hervor, in der Hilfen über 100.000 Euro veröffentlicht werden müssen. Geld, das dem Inhaber nun abhanden kommen könnte. Zumindest hatte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (VP) am Wochenende gewarnt, dass schwarze Schafe, die sich nicht an die Après-Ski-Regeln halten, die Hilfsgelder zurückzahlen müssen.
"Mit Anwalt in Kontakt"
Seit Sonntag gilt der "Hahnenkamm-Pavillon" als solches. Wie berichtet, tauchte in den sozialen Medien ein Video auf, das an eine Zeit vor der Corona-Pandemie erinnert: Keine Masken, kein Abstand, Gäste, die zur Musik von Gigi d’Agostino auf den Tischen tanzen. Und mittendrin: Florian Gschwandtner.
Der Runtastic-Gründer, der mittlerweile zweimal von einer Corona-Infektion genesen ist, hatte die Aufnahmen selbst auf der Plattform "Instagram" veröffentlicht. Im Video tanzt auch er laut singend auf einem Tisch. Gschwandtner hat sich mittlerweile entschuldigt. Es sei ein Fehler gewesen und es tue ihm leid. Mehr wolle er dazu nicht mehr sagen, teilte er den OÖN auf Anfrage mit. Auch der Inhaber des Lokals wollte sich nicht mehr zum Vorfall äußern. "Ich bin über meinen Anwalt mit den Behörden in Kontakt", sagte er zu den OÖN.
Mehr Worte findet Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler (VP): "Wir sind richtig sauer. Diese Verstöße sind völlig inakzeptabel", sagt er. Geldstrafen seien offenbar zu wenig, die Rechtslage werde evaluiert. Aus Winklers Sicht brauche es "rigorosere Bestimmungen". Auch eine "Einschränkung der Betriebe", die sich nicht an die Regeln halten, könne er sich vorstellen.
Ein kleiner Seitenhieb kam gestern von "Runtastic"-Chef Scott Dunlap. "Der aktuelle Runtastic CEO genoss einen ruhigen Ski-Tag in Hinterstoder. Keine Sektflaschen oder Tischtänze – aber einen Radler habe ich mir genehmigt", schrieb er auf Twitter.
Tirols Gesundheitsbehörde prüft indessen die Einleitung eines Strafverfahrens gegen den Betreiber. Laut Polizei gab es bereits mehrere Anzeigen gegen das Lokal. Diese seien aber wegen "kleinerer Vorkommnisse" erfolgt. Etwa wegen Nichteinhaltung der Sperrstunde oder wegen Verstoßes der Maskenpflicht.
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https://dietagespresse.com/workout-florian-gschwandtner-absolviert-einen-runtastischen-lauf-ueber-23-promille/
Der richtig saure StadtChef aus dem Schein hl. Land ist sicher von der ÖVP - tät passen:
https://zackzack.at/2022/01/17/die-bmi-chats-tausende-chats-verraten-das-schwarze-netzwerk-im-innenministerium/
Sofort alle Beihilfen von diesem "Unternehmer" zurückfordern und dort einsetzen wo es echte Not gibt.
Lauter Härtefälle
https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/news/Haertefallfonds.html
Kitzbühel ist im Prinzip ein Dorf. Da weiß (fast) jeder, was der andere treibt. Und sicher haben viele gewußt, was in dieser Bar abläuft. Dass man sich dann überrascht zeigt, deutet eher darauf hin, dass man es ärgerlich findet, wenn so etwas an die Öffentlichkeit kommt.
Das überraschte Getue ist schon heuchlerisch. Auch der Herr Bürgermeister und seine Kollegen werden ja öfters im Ort unterwegs sein uns schon mitbekommen, was hier los ist.
Von nichts kommt nichts (Inzidenzen > 3000).