Aus für Ötscherlifte: Betrieb wird eingestellt
LACKENHOF. Die Ötscherlifte im niederösterreichischen Lackenhof stellen ihren Betrieb ein und werden ihre Pforten daher in der nahenden Skisaison nicht mehr öffnen.
Die Schröcksnadel-Gruppe als Mehrheitseigentümer und das Land Niederösterreich, das 40 Prozent der Gesellschaft innehat, sahen am Freitag die Möglichkeit für eine "wirtschaftlich vertretbare und nachhaltige Weiterführung" nicht mehr gegeben.
Die Anlagen werden – sobald dies von der Witterung her möglich ist und wie seilbahnrechtlich vorgeschrieben – im Frühjahr zurückgebaut, wurde in einer Aussendung betont. Gespräche soll es mit den zwölf fest angestellten Mitarbeitern geben. Ziel sei, eine Tätigkeit in einem anderen Skigebiet oder in der ecoplus Alpin GmbH für die Beschäftigten sicherzustellen. Die Inhaber der Hochkar-Ötscher-Kombikarte für 2021/22, einer Saisonkarte für diese beiden Regionen, können bis zum Saisonstart vom Kauf zurücktreten oder diese in ein entsprechendes Ticket für das Hochkar umwandeln.
"Keine zukunftsorientierte Perspektive"
Die Ötscherlifte waren im Jahr 2000 von der Schröcksnadel-Gruppe erworben worden. Investiert wurden seitdem laut eigenen Angaben in das Skigebiet mehr als 15 Millionen Euro. 2014 ist die im Eigentum des Landes stehende ecoplus Alpin GmbH - vormals Niederösterreichische Bergbahnen-Beteiligungsgesellschaft m.b.H. - mit 40 Prozent als Mitgesellschafter eingestiegen. Nachdem die Fortführung bereits im Vorjahr auf der Kippe gestanden war, sahen die Gesellschafter am Freitag "keine zukunftsorientierte Perspektive mehr, den Betrieb gemeinsam oder allenfalls alleine aufrecht zu erhalten".
"Trotz all unserer Bemühungen müssen wir feststellen, dass die Ötscherlifte leider nicht mehr wirtschaftlich vertretbar zu führen sind. Auch die hohen Investitionen in die Bahnen konnten nicht verhindern, dass sich das Angebot im Bereich der lokalen Beherbergungsbetriebe über die Jahre verschlechtert und sich die Anzahl der Urlauber als wichtige Nutzergruppe reduziert hat", blickte Markus Schröcksnadel für die Unternehmensgruppe zurück. Die Eintritte seien von mehr als 150.000 auf 100.000 pro Jahr zurückgegangen. "Gleichzeitig sind die Kosten am Standort aufgrund ungünstiger Voraussetzungen viel höher als in anderen Skigebieten", konstatierte Schröcksnadel. Negativ auf den Betrieb wirke sich nicht zuletzt auch die Corona-Krise aus.
"Sehr schwierige" Situation in Lackenhof
Gemeinsam geprüft worden seien "verschiedenste Investitionsvarianten", sagte Markus Redl, der Geschäftsführer der ecoplus Alpin GmbH. "Selbst wenn die Schlagkraft der Beschneiungsanlage massiv erhöht und die Lift-Infrastruktur verbessert wird, kann es sich nicht rechnen." Das liege auch daran, dass das Betten-Angebot im Ort nicht ausreiche, um die nötige Steigerung bei den Eintritten erzielen zu können. Die Situation in Lackenhof wurde von Redl als "sehr schwierig" bezeichnet: "Wir werden in den kommenden Tagen dazu intensive Gespräche in der Region führen."
Ob in einigen Jahren dem Stodertal ein ähnliches Schicksal droht?
Hoffentlich wird bis dahin nicht mehr zu viel Natur zerstört!
Als nächstes Grünau und wenn nicht ausgebaut wird Wurzeralm.
ein erstaunlicher zeitpunkt, sowas zu beschließen, unmittelbar vor saisonbeginn.
Das sind die ersten Opfer dieser Politik in den Schigebieten das werden noch mehr. Daran hängt ein ziemlich großer Wirtschaftszweig. Kein Lift keine Touristen, keine Übernachtungen, keine Wirtshausbesuche, kein Schiverleih ......
ein echter Teufelskreis der sich da auftut. Verarmung der Region.
Eine sehr gute Entscheidung! Nur von Schulden kann niemand Leben.
Und wieder ein kleines funktionierendes Schigebiet umgebracht, um den Gewinn in den größeren zu maximieren.
Ich glaubs gern, dass die Auslastung gering war.
Bis zu Saisonanfang?
Wenn Ichs nicht erfahre? Soll ich jeden Tag nachschauen, ob die Lifte eh fahren werden?
Seriös wäre: bis zum Saisonende. Oder die dreißig Jahre, die ein Gutschein gilt.
Von der Schröcksnadelgruppe über Jshre zu Tode gespart.
Es ist immer und überall schlecht, von einem Monopolisten (oder allzu Mächtigen) abhängig zu sein.