Corona: Erster bestätigter Fall in Kärnten ist 28-jährige Frau
KLAGENFURT. In Kärnten ist am Donnerstag der erste offizielle Coronavirus-Fall gemeldet worden. Wie Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) bei einer Pressekonferenz mitteilte, handelt es sich bei der Patientin um eine 28-jährige Frau aus dem Bezirk Völkermarkt. Sie dürfte sich bei einer Freundin in Wien angesteckt haben.
Prettner zeigte sich bei der Pressekonferenz "erstaunt" darüber, dass der erste bestätigte Coronavirus-Fall erst jetzt gemeldet wurde - vor allem wegen der Grenznähe zu Italien. Wie Günther Wurzer, der Leiter der Gesundheitsabteilung, sagte, war die Patientin am 27. und 28. Februar bei einer Freundin in Wien. "Diese war zuvor in Mailand und wurde mittlerweile positiv auf den Coronavirus getestet", sagte Wurzer. Am 1. März zeigte die Kärntnerin erste Symptome, am 4. März wurde im Klinikum Klagenfurt von speziell geschützten Kräften bei ihr ein Abstrich genommen, das positive Testergebnis traf am Donnerstagnachmittag ein.
Der Verlauf der Krankheit bei der 28-Jährigen mild, betonten die Zuständigen. Daher sei die Betroffene zu Hause in ihrem Heimatort in Unterkärnten unter Quarantäne. Die Behörde stellte nach dem Eintreffen des positiven Testergebnisses einen "Absonderungsbescheid" aus.
Nun läuft das so genannte "Contact Tracing", mit dem geklärt werden soll, mit wem die Frau in den vergangenen Tagen Kontakt hatte. Prettner: "Es könnte sein, dass die Kontakte auch über den familiären Kreis hinausgegangen sind." Wie viele Personen das sind, war vorerst nicht bekannt. Neben Wien und ihrem Wohnort im Bezirk Völkermarkt hatte sich die 28-Jährige auch in Klagenfurt aufgehalten.
Personen, die Kontakt mit der Frau hatten, werden dazu aufgerufen, sich zu melden, sollten sie Symptome bemerken, die ein Hinweis auf eine Corona-Infektion sein könnten. Im Fall der Frau waren das erhöhte Temperatur und Anzeichen einer Lungenerkrankung. Abgesehen davon riet Prettner am Donnerstag erneut, sich regelmäßig die Hände zu waschen, in ein Taschentuch zu niesen und Großveranstaltungen nach Möglichkeit zu meiden.
Mehrere Isländer nach Tirol-Urlaub positiv getestet
Nachdem 14 Isländer vergangene Woche einen Skiurlaub im Tiroler Oberland verbracht haben, wurden mehrere Personen dieser Gruppe nach ihrer Rückkehr positiv auf das Coronavirus getestet. Die Ansteckung dürfte sich aber erst im Flugzeug auf der Rückreise von München nach Reykjavik ereignet haben, teilte das Land Tirol Donnerstagabend mit. Im Flugzeug befand sich ein am Virus erkrankter Fluggast.
Die infizierte Person war am Rückweg nach Island von einem Italienurlaub, hieß es. "Unter dieser Annahme erscheint es aus medizinischer Sicht wenig wahrscheinlich, dass es in Tirol zu Ansteckungen gekommen ist", sagte Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber. Die Gruppe reiste bereits am vergangenen Wochenende aus Tirol ab. Die Fluggäste wurden von der Fluglinie informiert. Weitere behördliche Abklärungen seien im Gange, hieß es.
Infizierter Mann in Salzburg ist britischer Urlauber
Bei jenem 61-jährigen Mann, der am Donnerstag im Salzburger Pinzgau positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, handelt es sich um einen Briten. Der Urlauber war Teil einer zehnköpfigen Reisegruppe, die in Saalbach-Hinterglemm Unterkunft bezogen hatte. Er befindet sich derzeit mit seinen neun Begleitern im Hotel in Quarantäne. Krankheitssymptome zeigt derzeit alleine der getestete Mann.
Wie das Land Salzburg am Nachmittag mitteilte, wurde der Test-Abstrich bei dem Briten am Mittwoch durch ein mobiles Team des Roten Kreuz genommen. In welchem Umfang weitere Gäste oder Hotelpersonal von Quarantäne-Maßnahmen betroffen sind, steht noch nicht fest. Die Arbeit der Gesundheitsbehörde ist noch nicht abgeschlossen. Derzeit werden weitere mögliche Kontaktpersonen und das Umfeld des Mannes erhoben.
Im Bundesland Salzburg sind mittlerweile vier Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. Zuletzt war am Mittwoch eine 62-jährige Urlauberin aus Köln im Wintersportort Obertauern positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Die erkrankte Frau wurde noch in der Nacht auf Donnerstag vom Roten Kreuz in ihre Heimat gebracht. Die anderen Gäste in ihrem Hotel sind mittlerweile abgereist und müssen zuhause in Quarantäne, auch die zwölf Mitarbeiter und die Betreiberfamilie des Hotels dürfen das Haus nicht verlassen.
Zusätzlich befindet sich in Fusch an der Glocknerstraße (Pinzgau) noch eine 36-jährige Frau aus Wien in häuslichem Gewahrsam. Bei ihr war am 29. Februar die Viruserkrankung festgestellt worden. Ihr Lebensgefährte, ein 48-jähriger Mann aus Fusch, wurde am Montag positiv getestet. Er befindet sich in stationärer Behandlung im Krankenhaus.
Infizierter Vorarlberger mit Railjet gefahren
Die Vorarlberger Landesregierung hat am Abend bekanntgegeben, dass der Infizierte aus Mellau am Montagnachmittag mit dem Zug von Wien nach Dornbirn gefahren ist. Es handelte sich um den Railjet 864, der um 14.30 Uhr in der Bundeshauptstadt abfuhr und um 21.07 Uhr in Dornbirn ankam.
Bis Donnerstag gab es in Vorarlberg weitere 99 Verdachtsfälle, von denen 94 negativ getestet wurden. In fünf Fällen stand das Ergebnis noch aus.
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