Ein Jahr bedingte Haft für Erpressung der Freundin mit Nacktfotos
WIEN. Ein 20-jähriger Mann ist am Montag in Wien wegen Erpressung zu zwölf Monaten bedingter Haft verurteilt worden, weil er vor einem Jahr zwei Frauen mit der Veröffentlichung von Nacktfotos gedroht hatte.
In einem Fall war das Opfer seine damalige Freundin. Er begleitete sie noch zur Geldübergabe und spielte dort den Helden. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Der 20-Jährige, der geringfügig für 300 Euro monatlich als Kellner arbeitet, wollte sich ein weiteres Einkommen verschaffen. Dafür eröffnete er auf dem Social-Media-Kanal Snapchat einen Fake-Account und schrieb von dort seiner Freundin, dass er im Besitz von Nacktfotos von ihr sei und diese veröffentlichen werde, sollte sie ihm nicht 2.000 Euro zahlen oder mit ihm den Beischlaf vollziehen. Zur Untermauerung seiner Forderung schickte er der jungen Frau ein Foto ihrer Mutter, das sie ihm einmal in der Vergangenheit geschickt hatte.
Freunde setzten sich Halloweenmasken auf
Die junge Frau hatte keine Ahnung, dass sich hinter dem Profil ihr Freund verbarg und vereinbarte für den 25. Dezember 2023 ein Treffen zur Geldübergabe am Wilhelminenberg in Ottakring. Sie konnte jedoch nur die Hälfte des geforderten Betrages aufbringen. Der 20-Jährige, der seine Freundin auch noch begleitete, aktivierte im Vorfeld zwei Freunde, die für ihn den Geldbetrag entgegennehmen sollten. Damit die Frau die Burschen nicht erkennen konnte, setzten sich die beiden Halloweenmasken auf.
Bei dem Treffen versteckte sich der 20-Jährige im Gebüsch, um die Geldübergabe zu beobachten. Als die Maskierten den Eurobetrag in Händen hielten, rannte der Mann ihnen noch nach und tat so, als würde er versuchen, das Geld wiederzubekommen.
Freundin erfuhr erst nach zweiter Erpressung von Machenschaften
Am 4. Jänner 2024 versuchte er erneut, auf diese Weise an Geld zu kommen. Er erpresste eine Bekannte, die sich allerdings gar nicht auf die Machenschaften einließ, sondern sofort zur Polizei ging. Für die Ermittler war bald klar, dass es sich beim Täter um den 20-Jährigen handeln müsse. So erfuhr in weiterer Folge auch die Freundin - mittlerweile sind die beiden getrennt -, dass der junge Mann auch für ihre Erpressung verantwortlich war.
"Es war ein Fehler. Das habe ich ohne viel Überlegen begangen", sagte der junge Syrer. Er habe sich bereits bei den jungen Frauen entschuldigt und den Schaden wiedergutgemacht, behauptete er vor dem Schöffengericht. Seine Ex-Freundin hat das Geld bisher aber nicht gesehen. Das Gericht sprach der Frau den offenen Geldbetrag zu. Zudem muss der 20-Jährige Bewährungshilfe in Anspruch nehmen.
Freispruch von Schlägerei vor Lokal
Freigesprochen wurde der Mann vom Vorwurf der Körperverletzung. Er war am 24. März dabei, als Freunde in Hernals vor einem Lokal Streit mit zwei Männern hatten. Er soll einem der beiden mit der Faust eine blutige Nase verpasst haben. Er gab zu, dabei gewesen zu sein, aber nur einmal mit dem Fuß einen Tritt zur Abwehr gesetzt zu haben. Da das Opfer den 20-Jährigen nicht mehr eindeutig erkannte - er hatte an dem Abend "sechs bis sieben Bier getrunken", die Polizei sprach von einer "überdurchschnittlichen Alkoholisierung" -, wurde der Angeklagte in dem Fall freigesprochen.
Magnitude von 2,0: Leichtes Erdbeben im Raum Innsbruck
Sturmwarnung: Parkanlagen in Wien teilweise gesperrt
Alkolenker (70) in Vorarlberg mit 50 km/h auf der Autobahn gestoppt
Mordversuch mit Nagelfeile: Zechpreller attackierte Wiener Polizist
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.