Netzkosten für Strom und Gas steigen - Verordnungen kundgemacht
WIEN. Die Netzkosten für Strom und Gas steigen mit 1. Jänner 2025. Die Regulierungsbehörde E-Control hat am Montag die Verordnungen kundgemacht.
Bei Strom erhöhen sich die Netzentgelte für Haushalte im Schnitt um 23,1 Prozent, bei Gas um 16,6 Prozent. In den einzelnen Netzgebieten gab es gegenüber den Verordnungsentwürfen minimale Änderungen. Weil auch Abgaben wieder in voller Höhe anfallen, steigen die Energierechnungen 2025 um einige hundert Euro.
Am größten sind Veränderungen zum Verordnungsentwurf in Tirol, wo die Stromnetzkosten nun nicht auf 7,85 Cent, sondern nur auf 7,81 Cent pro Kilowattstunde (kWh) steigen und die Gasnetzkosten nur auf 2,43 Cent pro kWh und nicht auf 2,48. In den meisten Bundesländern steigen die Netzkosten pro kWh um 0,01 oder 0,02 Cent stärker als ursprünglich in den Verordnungsentwürfen vorgesehen. Aufs Jahr betrachtet beträgt die Differenz für Durchschnittshaushalte ein bis drei Euro.
Gegenüber 2024 steigen die Netzentgelte sowohl bei Strom als auch Gas jedoch empfindlich. Die Gründe sind bei beiden Energieträgern ähnlich: Während die Kosten für das Netz steigen, sinken die aus dem Netz bezogenen Energiemengen. Es verteilen sich also höhere Kosten auf weniger verbrauchte Energieeinheiten. Beim Strom liegt dies unter anderem am Photovoltaik-Boom, beim Gas unter anderem am Umstieg auf andere Heizformen und daran, dass die Fernleitungsentgelte sich erhöhten und die Gaskraftwerke weniger oft im Einsatz waren als in der Vergangenheit.
Energierechnungen für Haushalte steigen kräftig
Und weil mit Jahreswechsel auch die Abgaben, die in der Energiekrise 2022 auf ein Minimum gesenkt wurden, wieder in voller Höhe schlagend werden und die Strompreisbremse ausläuft, werden die Energierechnungen der österreichischen Haushalte - abhängig vom Bundesland und Energieverbrauch - um jährlich einige hundert Euro steigen.
Dass beim Strom die Netzkosten nicht gerechter aufgeteilt werden können, liegt auch am Scheitern des von ÖVP und Grünen geplanten neuen Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG). Bei Haushaltskunden erfolgt nämlich in der Regel keine Leistungsmessung, das heißt, es wird nicht ermittelt, wie stark ein Kunde das Netz beansprucht. Für die Kosten des Netzes macht es jedoch einen großen Unterschied, ob das Stromnetz durch Wärmepumpe und Elektroauto mit 11 Kilowatt (kW) oder mehr belastet wird oder durch Herd und Geschirrspüler nur mit zwei bis vier Kilowatt. Vereinfacht gesagt: Je mehr Leistung zur selben Zeit abgerufen wird, desto dicker müssen die Stromkabel sein. E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch drängt auf Umsetzung des Gesetzes in der nächsten Regierung. "Das ElWG ist dringend notwendig, um die Netzentgelte verursachungsgerechter gestalten zu können", erklärte er in der Aussendung.
Nun, unsere Landesenergieversorger und natürlich auch der Verbund halten sich für herausragende Leitbetriebe in Ö. Natürlich sind die Vorstandsvorsitzenden aus dereh Sicht auch ganz hervorragende Wirtschaftsführer. Denn "ihre" Unternehmen gehen nicht gerade den Bach hinunter. Diese Unternehmen steigern ihre Gewinne ohne Ende. Der Verbund investiert riesige Agro-PV-Anlagen in Spanien und verkauft den Strom dann an Amheuser-Bush in Belgien. Die Energie AG investiert gerade 3 Milliarden in einen slowenischen Windpark. Also nach Ö kommt diese Energie nicht, dabei posaunen die Herrschaften über ihre Lobbyisten das wir zu wenig Strom in Ö haben. Kann wohl nicht so sein. Wir exportieren sogar im Winter trotz Niedrigwasser Strom.
Stromverbrauch aus dem Netz: Energie AG 2022: -2,39%, 2023: -8,37%, Linz AG 2022: -0,61%, 2023: -6,99%. Österreich Gesamt 2022: -2,20%, 2023: -6,99%
Dadurch sinken natürlich die Einnahmen aus den Netzkosten dramatisch. Also rauf nit den Netzkosten!
Ohne personelle Konsequenzen bei den staatlichen Stromnetzbetreibern wird die nächste Regierung nicht glaubwürdig sein können! Auch bei den teilstaatlichen Energieerzeugern müssen Kräfte getauscht werden, da sie nicht dahingehend wirken, dass das Stromnetz so gestaltet wird, dass es vom Aufwand und den Kosten international konkurrenzfähig ist.
meinen ganz besonderen Dank an die österreichische Regierung
Endlich wird auch eingeräumt, dass auch beim Strom der Inlandsstromverbrauch aus dem öffentlichen Stromnetz sinkt und wir heute weniger Strom verbrauchen als 2006 (laut Daten der E- Control). Die Politik muss endlich den milliardenteueren Netzausbau stoppen! EIWG in der derzeitigen Form würde weitere Milliardenausgaben verursachen. Was wir endlich brauchen ist ein öffentlicher Nerzauslastungsatlas damit wir wissen welche Leitungen stillgelegt werden können, damit die Netzausgaben irgendwann wieder auf ein konkurrenzfähiges Niveau kommen können! Wer schafft endlich Ordnung im Strombereich?
Es gibt kein Anzeichen, dass in der jetzt laufenden Legislaturperiode ein ElWG verabschiedet wird, nachdem es ja in der abgelaufenen Legislaturperiode an der ÖVP gescheitert ist.