Warum Andreas Babler plötzlich Schwemmholz in Händen hielt
EBENSEE. Eine Abordnung des Ebenseer Gemeinderats erläuterte im Nationalrat die Problematik der Schwemmholz-Entsorgung am Traunsee.
Hartnäckigkeit gehört zur Ebenseer DNA. Und wenn es Dinge gibt, die erledigt gehören, kommen Regierungsverhandlungen gerade recht. Vielleicht sieht Andreas Babler jenen Christbaum aus Schwemmholz, den er vor wenigen Tagen überreicht bekam, also nicht nur als Geschenk, sondern auch als Auftrag für die Zukunft. Aber nicht nur der SPÖ-Chef durfte ein derartiges Präsent in Händen halten – alle Fraktionen wurden damit ausgestattet.
Eine Delegation des Ebenseer Gemeinderats besuchte den Nationalrat, um auf die große finanzielle Belastung durch die Schwemmholz-Problematik aufmerksam zu machen. Die Frage der Entsorgung ist gesetzlich nach wie vor nicht geklärt. Früher wurden Mittel des Katastrophenfonds freigegeben, doch bei einer Gesetzesänderung vor etlichen Jahren vergaß die Politik schlicht auf schwimmenden Müll. Seither sind weder die Bundesforste (als Grundbesitzer) noch die Behörden zuständig.
Doch Ebensee muss das Problem irgendwie lösen. Anrainer beschweren sich über Gestank, Wassersportvereine über gefährliches Treibholz. Ebensee selbst sind als Abgangsgemeinde aber die Hände gebunden (die Entsorgung kostet jährlich bis zu 100.000 Euro). Zwei Anträge zur Schaffung einer bundesgesetzlichen Rechtsgrundlage für die Beseitigung von Schwemm- und Treibholz, eingebracht vom SP-Nationalratsabgeordneten Andreas Kollross, wurden im Umweltausschuss des Parlaments bislang vertagt. Ebensees Bürgermeisterin Sabine Promberger (SP) nutzte die Gelegenheit, um die Problematik noch einmal in aller Deutlichkeit anzusprechen. Und SP-Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz stimmte ihr zu: Die Gemeinden dürften damit nicht alleingelassen werden.
Treibholz ist Rohstoff und kein Müll.
Da regen sich wieder jene auf, denen die ' Pseudo-Natur ' gar nicht genug sterilisiert ist.
Was hindert die Anrainer eigentlich, den Rohstoff eigenhändig rauszufischen, trocknen, und dann thermisch zu verwerten?
Oder wird man dabei etwa nass und schmutzig?
Man könnte zur Ansicht kommen, die Bundesforste verkaufen lieber Wald an Industrielle als sich um die Hinterlassenschaften (Schwemmholz) ihrer Wäder im Einzugsgebiet der Traun zu kümmern.