"Gletscherehe" Pitztal-Ötztal: Gipfelsprengung angeblich Falschinfo
INNSBRUCK. Die Projektbewerber des Zusammenschlusses der Gletscherskigebiete Ötztal und Pitztal sehen Fehlinformationen in der Diskussion rund um die geplante "Gletscherehe". Eine Sprengung des Gipfels des Linken Fernerkogel sei kein Thema. Die Alpenvereine starteten eine Petition gegen die Pläne.
Dies sei eine bewusste Falschmeldung. "Das ist unrichtig und widerspricht schlichtweg den Tatsachen", teilten die Projektbewerber am Montag in einer Aussendung mit. "Die Kampagne der Gegner von Pitztal-Ötztal setzt einen neuen Tiefpunkt. Suggeriert wird die Sprengung des Linken Fernerkogel, eine bewusste Fehlinformation, die von den Projektbewerbern kategorisch zurückgewiesen wird", hieß es in der Aussendung der Pitztaler Gletscherbahnen und der Bergbahnen Sölden. Bei der geplanten Begradigung einer Felskuppe handle es sich um eine Gratspitze. Die Begradigung dieser Spitze werde zu einer Gipfelsprengung hochstilisiert, so die Projektbewerber.
Der Gipfel des Linken Fernerkogel werde zu keinem Zeitpunkt von den Projektarbeiten für einen Zusammenschluss der Gletscherskigebiete berührt. Auch die kolportierten 750.00 Kubikmeter Gesteinsabtrag seien völlig aus dem Kontext gerissen. Wahr sei vielmehr, dass für die Begradigung der Gratspitze, auf der eine Zwischenstation einer Verbindungsbahn errichtet werden soll, 120.000 Kubikmeter an Erdbewegung nötig sind, hieß es seitens der beiden Skigebiete.
Selbst die "Bildzeitung" in Deutschland hat davon berichtet, dass Tirol den Berggipfel für das Skigebiet sprengen will.
Frontalangriff auf die "Seele der Alpen"
Alpenverein und Naturfreunde Österreich haben bereits vor Monaten eine Petition gegen die Gletscherverbauung im Pitz- und Ötztal gestartet. Das projekt sei ein Frontalangriff auf die Seele der Alpen, heißt in der Petition der Alpenvereine. Mehr als 116 Fußballfelder würden verbaut, 35.000 Quadratmeter verbauter Beton und 750.000 Quadratmeter Gestein, Erde und Eis würden gesprengt für das Großprojekt.
Außerdem wurde eine Petition an den Tiroler Landeshauptmann mit Unterschriftensammlung gestartet. Fast 50.000 Unterschriften gibt es bereits bis 4. November.