Matura: Mathematik "schwieriger als gedacht", Kritik an Deutsch-Aufgabe
WIEN. Am heutigen Freitag stand Mathematik auf dem Programm, an der Aufgabenstellung in Deutsch gab es Kritik.
Mit dem Fach Mathematik stand am Freitag die "Königsdisziplin" der heurigen Zentralmatura am Programm. In keinem anderen Fach setzt es traditionell so viele Fünfer auf die Klausuren - im Vorjahr wurde ca. jede fünfte Arbeit an einer AHS und jede siebente an einer BHS negativ bewertet. Erst die Einbeziehung der Jahresnote in die Maturanote "rettete" viele Schüler.
Nach dem schlechten Ergebnis des Vorjahrs wurde die AHS-Mathe-Matura ab heuer erleichtert: Bisher gab es einen Grundlagenteil sowie einen vertiefenden Teil mit komplexeren, textlastigeren Aufgaben, die mit jeweils 24 Punkten bewertet wurden. Für ein "Genügend" mussten im Grundlagenteil 16 Punkte erreicht (wobei auch vereinzelte "Bonuspunkte" in Teil 2 möglich waren) oder insgesamt 24 Punkte gesammelt werden, die genaue Ausdifferenzierung der positiven Note ergab sich dann im vertiefenden Teil.
Ab heuer bleibt zwar der Grundlagenteil unverändert (24 Aufgaben zu je einem Punkt), im textlastigeren vertiefenden Teil werden aber nur mehr zwölf Punkte vergeben - also insgesamt 36. Der Punkteanteil der komplexeren Aufgaben bei der Matura sinkt damit. In diesem vertiefenden Teil selbst gibt es dann eine Aufgabe mit vier unabhängig voneinander zu erreichenden Punkten sowie drei Aufgaben mit jeweils vier Punkten. Weiteres "Zuckerl": Innerhalb dieser letzten drei Beispiele gibt es auch eine "Best-Of-Wertung": Für die Benotung werden nur jene beiden herangezogen, in denen die meisten Punkte erzielt wurden. Ein "Genügend" erhält, wer 17 Punkte schafft. Ab 22 Punkten gibt es ein "Befriedigend", ab 27 ein "Gut" und ab 32 ein "Sehr Gut".
Die heurige Mathe-Klausur sei dabei "schwieriger als gedacht" gewesen, sagte Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek gegenüber der APA. Obwohl die Arbeitszeit um eine Stunde verlängert wurde, hätten die meisten Schüler an ihrer AHS die gesamte Arbeitszeit benötigt, um mit den Aufgaben fertig zu werden. Der Grundlagenteil sei dabei nicht so leicht gewesen wie angekündigt, der textlastigere vertiefende zweite Teil auch von sehr guten Schülern aus ihrer Klasse als "schon schwer"eingeschätzt worden.. Dennoch: "Die meisten sind sich sicher, dass sie es geschafft haben." Die Maturanten seien allerdings auch sehr gut von ihren Lehrern vorbereitet worden.
Ähnlich klingt das bei BMHS-Schülervertreterin Lena Huber, die in Salzburg eine Bildungsanstalt für Elementarpädagogik besucht. Für die Maturanten habe es ein eigenes Zeitfenster gegeben, um ins Schulhaus zu kommen, und dank der Maskenpausen sei auch die FFP2-Maskenpflicht kein Problem gewesen. Die Aufgabenstellungen seien ihrer Einschätzung nach schwerer gewesen als in früheren Jahrgängen und mit einigen "Fallen" versehen gewesen. Die Prüfung wäre aber auf jeden Fall schaffbar gewesen. Die längere Arbeitszeit habe Druck rausgenommen.
Bis Mitte nächster Woche müssen die Klausuren nun korrigiert werden. Hier sorgt eine neue Vorgabe des Bildungsministeriums für Unmut bei Direktoren wie Lehrern. Die ohnehin bereits knapp bemessene Korrekturzeit für die Lehrkräfte sei noch einmal verkürzt worden, bis Donnerstag Mittag müssen die Resultate digital ans Ministerium übermittelt werden, kritisierten die Direktorenvertreter Isabella Zins (AHS) und Franz Reithuber (BHS) in einer Aussendung. "Korrektur und schulinterne Qualitätsschleifen brauchen Ruhe und Zeit. Weniger als eine Woche für das Durcharbeiten hunderter Seiten und Beispiele sowie für die kollegiale Begutachtung sind eindeutig zu wenig."
Im Bildungsministerium appelliert man an die Lehrer, den straffen Zeitplan einzuhalten. Für die Maturanten sei es gerade im Angstfach Mathe wichtig, möglichst schnell das Ergebnis zu kennen. Es sei aber auch klar, dass Lehrer mit mehreren Maturaklassen durchaus auch länger brauchen könnten.
Unterdessen gibt es heuer wieder die traditionelle Kritik der IG Autorinnen Autoren an der gestrigen Deutsch-Zentralmatura. Diese werde "immer problematischer", hieß es in einer Aussendung am Freitag. "Nach ein paar Jahren leidlich gelungener Aufgabenstellungen" habe das heurige Themenpaket mit der literarischen Aufgabe "einen neuen Tiefpunkt erreicht". Offenbar hätten kaum Schüler dieses gewählt, da andere Aufgaben wesentlich einfacher gewesen wären.
BILDUNGSABSCHLÜSSE.
Der "Bologna-Prozess" hatte zu Massen-Demonstrationen
geführt -- doch die Studienverkürzung hat keineswegs zu
einer Überforderung geführt, sondern bloß zu einer
Herunternivellierung ...
Die AHS-Matura ist mittlerweile auf dem Niveau eines Lehr-
abschlusses angesiedelt (= NQR 4) -- und der Bachelor auf
dem Niveau eines Handwerksmeisters (= NQR 6).
>> Pythagoras würde sich ohnedies im Grab umdrehen !!
>> Zu seiner Zeit konnte zumindest jeder Handwerker
die "Wurzel aus 5" grafisch darstellen ...
Diese Zentralmatura ist der größte Schwachsinn seit Einführung der Schulpflicht, gerade in Mathematik. Sicher, es gelten im Burgenland die gleichen Rechenregeln wie in Vorarlberg. Aber wenn ein Lehrer die Schülerinnen und Schüler 8 Jahre lang auf den Schulabschluss vorbereitet, dann sollte dieser Lehrer auch die Maturafragen selbst verfassen dürfen. Schließlich weiß nur dieser Lehrer, welche Inhalte im Unterricht vertieft behandelt wurden, welche Stärken und Schwächen die Schüler haben (das kann von Klasse zu Klasse unterschiedlich sein) und welches Schwierigkeitsniveau angemessen ist. Ich wüsste wirklich gerne, wo die Vorteile dieser "Zentralmatura" liegen sollen, ich sehe jedenfalls keine.
Vorteile wären die vergleichbarkeit und die fairness.
und wenn sich der lehrer nicht an den lehrplan hält ist das den schülern gegenüber gemein.
die aufgaben sind derartig einfach, dass es egal ist welcher inhalt vertiefend erlernt wurde. es werden nur einfache grundlagen gefragt die ein unterstufenschüler zum größten teil auch schon beantworten können müsste.
Und dann trifft man sich auf der Universität oder FH.
Die Zentralmatura muss nicht von allen Lehrern gemocht werden, aber sie ist ein Garant, dass man ungefähr weiß, wo man steht.
So wie zu unserer Zeit, wo manche mit Gut oder Sehr Gut maturiert hatten, die anderswo knapp durchgekommen oder -gefallen wären, ist es dank Zentralmatura nicht mehr.
Was spricht gegen die bundesweit gleichen Aufgaben bei gleichem Lehrplan sowie der Aussicht, dass sich die Wege der Absolventen vieler verschiedener Schulen beim Studium treffen?
Nur irgendwo dagegen zu sein, ist noch kein Diskussionsbeitrag
der grundlagenteil war derartig einfach wie immer.
wer das nicht schafft sollte keine berechtigung bekommen zu studieren. grundlagenteil löst man ohne taschenrechner in einer stunde. selbst mit ein paar schlampigkeitsfehlern ist man damit durch.
mit zwei stunden sollte man ausreichend zeit haben für diese prüfung.
Auch für den zweiten teil kommt man großteils ohne technische hilfsmittel aus und alle beispiele waren in einer ähnlichen form bereits einmal angabe bei der matura.
Es ist jedes Jahr das Gleiche!
Mathematik ist ein Fach, das stetes Mitlernen erfordert. Reines Aufzählen von kurz vorher Gelernten reicht nicht. Man sollte sich längerfristig damit beschäftigen, um die Zusammenhänge zu erklären. Die Schüler lernen gerne kurzfristig, kurz vor einer Schularbeit oder Test. Das mag in Geschichte funktionieren ist aber in Mathematik tödlich.
Das Gejammere jedes Jahr - das geht mir wichtig auf den Nerv. Im Leben muss man auch oft darauf achten, dass man bestimmte Vorgänge auch versteht. E sei denn man ist ein Schauspieler, dann reicht es, wenn man den Text der Rolle auswendig lernt und diesen dann sehr gut wiedergibt oder aufsagt.
In fast allen Berufen sollte man wohl verstehen, was man tut - durch Erfahrung oder erstmalig durch Ziehen der richtigen Schlussfolgerung. Wie in Mathematik!
Es fehlen einfach die Rechenregeln, von denen man in der 2. 3. Klasse Gym gehört hat und mit 50% durchgekommen ist, d.h. ca . die Hälfte des Lernstoffs ist durchgesickert. In der 8. Klasse ist man evtl. schon reifer und lernt brav integrieren, differenzieren usw. aber man wird von der Vergangenheit eingeholt.
Werden heuer die Aufgabenstellungen nicht nachträglich in den OÖN veröffentlicht?
Scio me nihil scire.
Mathematik ist völlig überbewertet.
90% der Leute braucht kaum mehr auch nur die Grundrechenarten im weiteren Leben/Berufsleben.
Mathematik soll lernen wer will, aber ALLE auf diesem Niveau damit zu traktieren ist schlichtweg idiotisch.
Deutschmatura... ja klar wird die immer schwieriger... wenn Migrantenkinder in 3. Generation schlechter Deutsch erlernen als ihre Großelter/Eltern!
Ausländer-Eltern beschweren sich, dass ihre Kinder an der Schule nicht Deutsch lernen!
Ich habe Arbeitskollegen die einwandfrei deutsch Sprechen und schreiben und das auch daheim tun, aber ihre Kinder lernen nur Kauderwelsch in der Schule und können keine aufwendigeren Text lesen.
Mathematik ist Grundlage. 90 % der Menschen haben auch Jobs, die ihnen keinen Spaß machen oder sind arbeitslos.
"auf diesem niveau" - das ist der punkt.
es ist ein sehr niedriges niveau. wer das nicht kann sollte kein studium aufnehmen dürfen.
Doch, soll er weiterhin dürfen.
Er/Sie kann ja dann 11 Jahre bis auf einen 'Betscheler' hinstudieren.
Schließlich brauchen die Grünen ja Nachwuchs.