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Musicaltempel für Großproduktionen entsteht in Wien

Von nachrichten.at/apa, 18. Dezember 2024, 19:36 Uhr
Theater im Prater
So soll das "Theater im Prater" aussehen, wenn es fertig ist.  Bild: (dtflr-haworth-tompkins)

WIEN. Bis 2027 soll in Wien ein neuer Musicalpalast entstehen. 1.800 Sitzplätze wird das neue "Theater im Prater" fassen - und damit fast doppelt so viele wie das Ronacher und auch deutlich mehr als das frischrenovierte Raimund Theater mit seinen 1.400 Plätzen.

Dabei wird das neue Haus, für das Investitionen in Höhe von 100 Mio. Euro erbracht werden müssen, von der privaten ATG Entertainment finanziert und betrieben, die das Vorhaben am Mittwoch mit der Stadt präsentierte.

Neue Bühne für die großen Blockbuster

Mit der neuen Bühne will man die großen Eventmusicals nach Wien bringen, die derzeit in den bestehenden Häusern keinen Platz finden. "Dieses Theater ist für absolute Blockbuster-Shows gedacht", unterstrich ATG-Geschäftsführer Joachim Hilke. "Existierende Theater sind erfahrungsgemäß nicht so einfach zu erweitern", begründete der Musicalexperte, weshalb man die neue Anlage nun gleichsam auf der grünen Wiese baue.

Wobei es grüne Wiese nicht ganz trifft, soll das architektonisch noch nicht finalisierte Haus doch unweit der Ausstellungsstraße zwischen Nikolai-Kobelkoff-Weg und Zufahrtsstraße auf jener Fläche entstehen, auf der bis dato die Olympia-Achterbahn Nervenkitzel bietet. Das Wiener Büro DTFLR zeichnet dabei in Kooperation mit Haworth Tompkins aus London für die künftige Gestaltung verantwortlich.

Zahl der Musicaltickets soll verdoppelt werden

Laut einer Marktstudie sei es mit dem neuen Musicaltempel möglich, die Zahl der jährlichen Musicalbesuche in Wien von derzeit einer halben Million auf eine Million zu verdoppeln. Dies entspräche einer Wertschöpfung pro Jahr von 157 Mio. Euro und schaffe 1.400 zusätzliche Vollzeitarbeitsplätze.

"Es geht um große Emotionen", freute sich entsprechend Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ): "Wir wollen im Musicalbereich zeigen, dass wir ganz zur Spitze gehören." Und dafür hat man sich dank der Vorarbeit der Vienna Economic Development (VED) die Experten von ATG Entertainment an die Seite geholt. Das Unternehmen betreibt weltweit 64 Theater, darunter in Deutschland etwa das Starlight Express Theater Bochum oder den Admiralspalast Berlin, in Großbritannien das Piccadilly Theatre London oder das Liverpool Empire Theatre.

Keine Konkurrenz zur VBW

Die Details der Partnerschaft zwischen ATG und Stadt stünden derzeit noch nicht fest, wurde am Mittwoch betont. In den kommenden Jahren solle diese ausdifferenziert werden. "Wir wollen gegenseitig die Synergien heben", machte jedenfalls Kurt Gollowitzer von der Wien-Holding deutlich. Und auch VBW-Geschäftsführer Franz Patay bemühte sich, etwaige Konkurrenzgedanken zu zerstreuen: "Wenn das Angebot steigt, wird auch die Nachfrage steigen. Wir sind am Beginn einer Partnerschaft - und das ist ein Geben und Nehmen."

Auch ATG-Geschäftsführer Hilke hob hervor, dass man sich keinen Streit um die besten Musicalproduktionen mit den VBW liefern werde: "Wir werden uns abstimmen. Wir haben die VBW nie als Wettbewerber gesehen."

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