Van der Bellen gedachte verstorbener Ärztin in Seewalchen
SEEWALCHEN/WIEN. Der Bundespräsident und seine Ehefrau Doris Schmiedauer legten vor der Praxis in Seewalchen Blumen nieder.
"An vielen Orten im ganzen Land kommen Menschen zusammen, um an Dr. Lisa-Maria Kellermayr zu erinnern. Um gemeinsam ein Zeichen für Zusammenhalt und gegen Hass zu setzen. Ein stiller Moment des Gedenkens heute in Seewalchen. #YesWeCare", twitterte Van der Bellen am Montagabend.
Tausende beim Stephansdom
Nach dem Tod der Seewalchner Ärztin Lisa-Maria Kellermayr haben in Linz und Wels - aber auch in Wien und in Graz Gedenkveranstaltungen stattgefunden. Am Wiener Stephansplatz nahmen tausende Menschen an der Mahnwache teil. Sie folgten der Einladung des Initiators von #YesWeCare, Daniel Landau. Ab 20 Uhr sammelten sich die Menschen am Stephansdom, um 20.45 Uhr läuteten die Glocken und tausende Kerzen wurden entzündet, dazu erstrahlten unzählige Handy-Lichter. Der gesamten Platz vor dem Dom war voll mit Menschen. Die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung stimmten mehrere Lieder an, darunter das Protestlied "We Shall Overcome".
"Ich glaube, dass gemeinsam Trauern einer Gesellschaft gut tut", sagte Initiator Landau der APA. Er kannte Kellermayr persönlich, hatte sie erst Mitte Juli in ihrer Ordination getroffen. Dabei hätten sie auch über den Glauben gesprochen, das sei der Medizinerin wichtig gewesen, schilderte Landau.
Dompfarrer Toni Faber unterstützt die Initiative, ebenso die Österreichische Ärztekammer. Am Wochenende ging laut Präsident Johannes Steinhart eine Verständigung an alle Wiener Ärztinnen und Ärzte mit der Bitte, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen und so als Ärzteschaft "ein eindrucksvolles Zeichen für Solidarität und gegen Gewalt und Hass" zu setzen. Auch Wissenschafter nahmen an der Mahnwache teil, darunter beispielsweise der Molekularbiologe Ulrich Elling. Am Stephansplatz fanden sich unter anderem auch der frühere SPÖ-Gesundheitsminister Alois Stöger sowie Seniorenbund-Obfrau Ingrid Korosec (ÖVP) ein. Auch der ehemalige Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gedachte der toten Ärztin. Der ebenfalls anwesende Sänger, Bierpartei-Chef und deklarierte Bundespräsidentschaftskandidat Dominik Wlazny (alias "Marco Pogo") twitterte am Abend: "Es is schön, dass so viele hier stehen, aber eine Schande, dass so viele hier stehen müssen".
Auch in Linz, Wels und Graz fanden drei Tage nach dem Tod der 36-Jährigen Mahnwachen statt.
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Infos für Jugendliche gibt es unter www.bittelebe.at
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