Das verschmitzte Gesicht eines tschechischen Bestsellers
MLADA BOLESLAV. Skoda ließ den Enyaq erwachsener werden und passte das Design an die aktuelle Sportlichkeit an – Ab-Preis: 43.390 Euro
Erinnern Sie sich noch? An die Corona-Zeit? Als Skoda seinen Elektro-Hammer namens Enyaq präsentierte und sich dank der Mixtur "extremer Zuspruch" und "Pandemie" die Lieferzeit auf 18 Monate summierte? Inzwischen schrumpfte der Zeitraum zwischen Bestellung und Auslieferung auf verträgliche drei bis vier Monate. Doch mit dem Facelift-Modell, das die Tschechen am Mittwoch vorstellten, könnte wegen überschäumender Begehrlichkeiten der Zeitraum bis zur Schlüsselübergabe wieder kräftig anwachsen. Weil die Entwickler in Mlada Boleslav Großartiges geleistet haben.
Durchgängiges Lichtband
Das Kühlergitter, das keines ist (E-Motor!), zieht sich nun deutlich schmäler über fast die gesamte Fahrzeugbreite und mündet links und rechts in jeweils vier LED-Strichen. Dazwischen ergeben viele schräge Striche im Zusammenspiel mit ebendiesem Tagfahrlicht ein durchgängiges Lichtband. In der Skoda-Sprache nennt sich dies "Tech-Deck-Face". Wir sagen: ein verschmitztes Gesicht. Die Matrix-LED-Scheinwerfer wurden in den Stoßfänger integriert. Im unteren Teil des Gesichts öffnet sich ein großes, schwarzes Gitter, das die Aerodynamik optimiert. Mit zwei dicken Falzen verpassten die Designer der Seitenansicht eine markante Note. Und am Heck beließen die Tschechen die Lichter in ihrer Form. Die 19- bis 21-Leichtmetall-Zöller drehen sich jetzt auch mit neuen Design-Kreationen.
Skoda nennt die neue Designsprache "Modern Solid" – und will damit verdeutlichen, dass die Enyaq-Familie spürbar erwachsener geworden ist.
Das Fünf-Zoll-Cockpit-Display ist wie der 13-Zoll-Zentralbildschirm Serie, optional kann ein Head-up-Display inklusive Augmented Reality geordert werden. Ebenfalls ab der Basis inkludiert sind das Keyless-System, beheizbare Vordersitze, ein beheizbares Lenkrad, ein Start-Stopp-System und eine 3-Zonen-Klimaanlage.
Noch mehr Simply Clever
Das geniale Simply Clever wurde um einige Funktionen erweitert. So kann sich der Lenker via QR-Code im Kofferraum diverse Fahrzeugfunktionen zeigen lassen. Der Eiskratzer beinhaltet nun einen Profiltiefenmesser, im Kofferraum sind zwei Taschenhalter angebracht.
Mittels erweiterter App kann der Enyaq nun fernbedient eingeparkt werden. Erweitert wurde die Funktionalität des Abstandstempomaten, der nun weiter vorausblickt.
Mit der veränderten Optik geht auch ein optimierter Luftwiderstand einher. Letzterer senkt den Verbrauch und erhöht die Reichweite. Konkret konnte der cW-Wert auf 0,245 (SUV) bzw. auf 0,225 (Coupé) reduziert werden.
800 statt 400 Volt
Aufgebaut wird der Tscheche auf der neuen SSP-Plattform. Ein Vorteil dieser Neuerung: Statt der bisher eingesetzten 400-Volt-Elektrik kommt nun eine 800-Volt-Architektur zum Einsatz – womit sich die Ladezeiten spürbar verkürzen und die Reichweiten erhöhen.
Akku mit 63 oder 82 kWh
Im Angebot sind ab sofort der Enyaq 60 mit 150 kW und 310 Nm und der Enyaq 85 mit 210 kW und 545 Nm. Beide kommen mit Heckantrieb. Der Allradler Enyaq 85+ wird von zwei E-Motoren angetrieben, die zusammen 210 kW leisten. Zwei Akkus stehen zur Auswahl: 63 und 82 kWh. Mit dem kleineren Speicher schafft der 60er bis zu 437 Kilometer (Coupé 446 km), der 85er 586 Kilometer (Coupé 596 km) und der 85x bis zu 559 Kilometer (Coupé 567 km). Ladeleistung: 165 bis 175 kW. Ab-Preis: 43.390 Euro.