Endgültiges Aus für Tupperware in Österreich
WIEN. Der Sanierungsversuch von Tupperware in Österreich ist gescheitert. Die Lizenz der Tupperware Products AG, von der die Waren bezogen werden, ist mit 8. Jänner ausgelaufen.
Eine Ära endet: Nach der Insolvenzanmeldung Anfang Oktober 2024 geht es für Tupperware Österreich endgültig nicht mehr weiter. Das berichtet der Gläubigerschutzverband Creditreform.
Nach Rettung des Frischdosenherstellers in den USA durch Investoren wurde im Dezember kolportiert, dass das Europageschäft eingestellt werden soll. Bestellungen wurden in Österreich nur noch bis vor Weihnachten entgegengenommen. Nun lief die Lizenz aus.
Aufgrund der konzernintern ungeklärten Sanierungspläne für Europa liegt bislang keine Zusage über eine Verlängerung vor. Es dürfen daher ab heute keine Tupperware Produkte mehr vertrieben werden. Damit ist auch ein weiterer Geschäftsbetrieb nicht mehr möglich, berichtet Stephan Mazal von Creditreform. "Betriebswirtschaftlich ist es nicht verständlich, da Tupperware Österreich in den vergangenen Monaten erfolgreich fortgeführt werden konnte.
Wie viel Quote gibt es?
Angemeldet wurden bisher 9,3 Millionen Euro Passiva, von denen rund drei Millionen Euro bestritten wurden. Im Liquidationsfall stehen den Gläubigern im Wesentlichen das vorhandene Masseguthaben und die noch offenen Forderungen aus dem Geschäftsbetrieb abzüglich der weiteren Abwicklungs- und Schließungskosten sowie der Verfahrenskosten als Befriedigungsfonds zur Verfügung.
Die Gläubiger würden damit eine jedenfalls unter den angebotenen 20 Prozent liegende Verteilungsquote erhalten. Die Schuldnerin hält aber am Sanierungsplan fest und möchte den Gläubigern im Rahmen eines Liquidationssanierungsplans eine 20-Prozent-Quote bezahlen.
Schade, aber ein Fall von Misswirtschaft - die Produkte sind 1a, mit einem gut organisierten Online-Handel wäre vielleicht eine Rettung möglich gewesen. Das Geschäftsmodell mit der Direktvermarktung (Tupper-Parties glaub ich hießen die) für die Hausfrau um sich etwas dazu zu verdienen ist überholt. Die paar Tuppers, die ich noch habe, halten hoffentlich noch lange.
1 Spezialbehältnis habe ich vor über 10 Jahren gekauft, sieht noch fast aus wie neu und wird noch lange halten.
Tupper hat aber übersehen, dass die einen gar keine Vorratshaltung mehr betreiben und die anderen lieber No-Name-Produkte aus dem Handel kaufen und da vielleicht auch eher jene aus Glas, nachdem Plastik nicht mehr so populär und fortschrittlich gilt wie nach dem Krieg.
Finde ich auch schade, denn die Produkte sind klasse.
Aber eben etwas zu teuer, weil das Vertriebssystem aufwendig ist und aus meiner Sicht auch nicht mehr zeitgemäß. Weil man die Waren besser online verkaufen sollte.
Im Online-Handel geht man unter - ein Produkt unter vielen. Da kann es noch so gut sein - da musst du dich über den Preis definieren.
Direktvertrieb mit persönlicher Beratung und der lebenslangen Garantie kostet halt - aber lieber 1 x teurer kaufen und dafür hat man ein sehr gutes Produkt - denn wer billig kauft kauft öfter! Ich bekomme es präsentiert und teilweise die Erfahrung damit von anderen Teilnehmern auf einer Party mitgeteilt! Besser geht es nicht.
Corona war der große Einbruch. Und danach über WhatsApp Parties abhalten bzw. den Direktvertrieb umgehen und Produkte direkt im Handel verkaufen hat halt nicht funktioniert. Tupperware hat von den Tupperparties bei den "Hausfrauen" gelebt - aber die Gier nach mehr und mehr hat Tupperware eine aus meiner Sicht falsche Richtung einschlagen lassen.
"Im Online-Handel geht man unter - ein Produkt unter vielen. Da kann es noch so gut sein - da musst du dich über den Preis definieren."
Nicht, wenn man eine starke Marke aufbaut.
Schade.