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"Das wäre ein Beitrag zu einem gerechteren Pensionssystem"

Von Elisabeth Prechtl, 08. Jänner 2025, 17:47 Uhr
Neue Wohnformen für Senioren Selbstbestimmt alt werden
Rund vier Millionen unselbstständig Erwerbstätige gibt es in Österreich, ein Viertel von ihnen hat Anspruch auf eine betriebliche Zusatzpension. Bild: Colourbox

WIEN. Wifo-Studie: Ausweitung von Betriebspension wäre sozialpolitisch sinnvoll, vor allem Geringverdiener würden profitieren

Rund vier Millionen unselbstständig Erwerbstätige gibt es in Österreich, ein Viertel von ihnen hat Anspruch auf eine betriebliche Zusatzpension. Dabei handelt es sich um eine ergänzende Leistung zur gesetzlichen Pension, die Arbeitgeber freiwillig gewähren können. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbands der Pensions- und Vorsorgekassen, forderte am Mittwoch einen Vollausbau des Pensionskassensystems.

Untermauert wurde dies mit einer Studie, die der Fachverband beim Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo in Auftrag gegeben hat. "Wir haben uns angeschaut, welche Auswirkungen es hätte, wenn alle, die wollen, an diesem Modell teilnehmen können", sagt Wifo-Experte Thomas Url. Die unselbstständig Beschäftigten hätten die Möglichkeit, eine Lohnerhöhung in eine Einzahlung in eine Pensionskasse umzuwandeln. Dieses Modell wäre für den Arbeitgeber kostenneutral.

Dafür hat das Wifo zwei Szenarien berechnet: Einmal wurde ein Modell mit einer jährlichen Beitragshöhe von 2,5 Prozent der Bruttolöhne und -gehälter errechnet. Ein zweites Modell zeigt die Wirkung eines indexierten Geldbetrags von 150 Euro jährlich. Beide Optionen wurden für mehrere Ausbildungsstufen, Berufsgruppen, Voll- und Teilzeit sowie Männer und Frauen berechnet.

Ein Beispiel: Ersteres Szenario würde die Bruttoerstpension laut Url um 15 bis 19 Prozent höher ausfallen lassen als ohne eine betriebliche Vorsorge. Ein Ausbau der betrieblichen Altersversorgung könne die Einkommensungleichheit unter Pensionisten im Vergleich mit der reinen gesetzlichen Pension je nach Modell signifikant reduzieren. Der Umverteilungseffekt werde noch verstärkt, wenn es eine Förderung von 80 Euro jährlich gebe. Vor allem Geringverdiener und Teilzeitbeschäftigte würden profitieren.

Abhängig von der Zahl der Arbeitnehmer, die sich dafür entscheiden würden, würde die Förderung das Budget mit maximal 320 Millionen Euro jährlich belasten. Laut Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr wäre diese Summe trotz des Konsolidierungsbedarfs "gut investiertes Geld".

WKO FV Pensions- und Vorsorgekassen
Andreas Zakostelsky (l.), Gabriel Felbermayr Bild: Anna Rauchenberger

"Eine Pensionskassen-Zusatzpension ist nicht nur ein finanzielles Plus im Alter, sondern auch ein Beitrag zu einem gerechteren und zukunftsfitten Pensionssystem", sagte Zakostelsky. Den Zugang solle es für alle geben. Altersarmut könne reduziert werden und mehr Menschen könnten an den Entwicklungen des Kapitalmarkts teilhaben. Seit 1990 hätten die Pensionskassen eine durchschnittliche Rendite von 4,7 Prozent erzielt. 

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Autorin
Elisabeth Prechtl
Redakteurin Wirtschaft
Elisabeth Prechtl
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22  Kommentare
22  Kommentare
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danadella (954 Kommentare)
vor 24 Minuten

Wenn ich die Kommentare lese, sehe ich meist das übliche: etwas Neues - geht sowieso nicht. Eigenverantwortung - wo kämen wir da hin!? Papa Staat (wer oder was ist das eigentlich - der Staat?) muss uns alles richten. Wenn nicht, dann muss der starke Mann her.
Komisch, dass diese Pensionsmodelle in anderen Staate (Beispiel Norwegen) funktionieren.

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Projekt90 (5 Kommentare)
vor 34 Minuten

Das Wichtigste wäre, dass jeder mindestens 45 Beitragsjahre leistet.

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spoe (16.319 Kommentare)
vor 40 Minuten

Ausweitung Betriebspension = weitere Eigenverantwortung, weil der Staat es einfach nicht schafft, halbwegs gerechte Pensionen zu zahlen.

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fanatiker (6.166 Kommentare)
vor 53 Minuten

Gerecht wäre eine Pension nach HÖHE der geleisteten BEITRÄGE plus den BEITRAGSJAHREN !

Weil mittlerweile viele bis 30 studieren, dürften diese ehrlicherweise erst mit 75 in Pension gehen (nach 45 Beitragsjahren).

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teja (6.215 Kommentare)
vor einer Stunde

Pensionistenehepaar: eine hohe Asvg Pension +eine Pension aus den Nachbarstaat+Firmenpension der Ehepartner eine hohe Beamtenpension. Uns geht es gut. Jeder kann sich 20 Jahre vor der Pension ungefähr ausrechnen was er bekommt und kann sich danach richten.

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detti (2.028 Kommentare)
vor 5 Minuten

@ teja: die Beamtenpension bezieht nur jemand aus dem ÖD und dort sindes häufig die Günstlinge, die den Job bekommen haben, also nix mit richten. Es gehört endlich bei den aktiven Pensionisten ein Deckel ab 2500 netto, denn wer in dem Alter trotz hoher Einkommen nix geschafft hat, ist ein Versager. Als Mittfünfziger, der keine Arbeitsplatzgarantie hat, bis vielleicht 67 arbeiten muss (52 Versicherungsjahre) und dessen Kinder weder von den Großeltern, noch im staatlichen Betreuungsangebot (nicht vorhanden am Land) versorgt wurden, fühle ich mich einfach nur verarscht von den Älteren .

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JohannHaunschmid (16 Kommentare)
vor einer Stunde

Für unseren Betrieb wurde jahrelang in eine Pensionsversicherung eingezahlt. Die prognostizierte Verzinsung wurde nie erreicht. Die Auszahlung ist nicht indexangepasst. So steckt man zukünftige Pensionisten automatisch in die Altersarmut.

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Dodo2340 (254 Kommentare)
vor einer Stunde

Da wird von einer Entlastung der Unternehmen durch eine Senkung der Lohnnebenkosten geredet, und dann überlegt man, eine zusätzliche Belastung durch die Einführung einer betrieblichen Pensionssäule.

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simi47777 (2.034 Kommentare)
vor einer Stunde

Und was sagen die Lohnnebenkosten-Quaker aus Unternehmerkreisen dazu?

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felixh (5.062 Kommentare)
vor einer Stunde

Genauso Kürzung der Politikerpensionen,
Obergrenze bei staatlichen Pensionen (ASVG)
AWSVG für Jeden

Da gäbe es noch vieles zu tun

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Dodo2340 (254 Kommentare)
vor einer Stunde

Es gibt eine Obergrenze bei den ASVG-Pensionen. Die ist durch die Höchstbeitragsgrundlage gegeben.
Die Beamten haben keine solche Deckelung ihrer Pensionsversicherungsbeiträge und daher auch keine gedeckelte Pension.

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Lindi50 (2 Kommentare)
vor 5 Minuten

Jedenfalls die Bundesbeamten sind für alle Beitragsmomate ab 2005 im ASVG System, also auch ganz normal nach oben begrenzt. Das finde ich grundsätzlich auch in Ordnung, aber es wird auch dann im Gegenzug Zeit, nicht mehr von Privilegien zu sprechen, weil die sind für die aktiven Bundesbeamten vorbei

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fanatiker (6.166 Kommentare)
vor 48 Minuten

Felixh, richtig zusammengefasst, geht aber nicht. Die bestens vertretenen und vernetzten Staatspensionisten wollen das gar nicht

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MartinBrunner (1 Kommentare)
vor einer Stunde

Das gab es schon mal, die viel gepriesene 3 Säulenpension, bestehend aus staatlicher, betrieblicher und privater Pensionseintahlung. Nach kurzer Zeit war die garantierte Mindestverzinsung aufgehoben und die ach so hoch gepriesenen Zusatzpensionen ein Minusgeschäft. Soll sich das wiederholen? Will man so unser Geld vernichten?

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amha (13.150 Kommentare)
vor 11 Stunden

Schön und gut, doch kann ich „die Gerechtigkeit“ dabei nicht finden.

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Vulpes12345 (1 Kommentare)
vor 12 Stunden

Das teuflische ist daran, dass Betriebspension auch versteuert werden müssen, so profitiert der Staat mehr als der Pensionist davon, Steuerfreiheit für Betriebspensionen

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spoe (16.319 Kommentare)
vor 13 Stunden

Betriebspension: die Veranlagung in staatlichen Fonds ist jedenfalls ein großes Verlustgeschäft für die Arbeitnehmer. Da schneiden andere kräftig mit, anstatt Verzinsung gibt es Kapitalverluste.

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kunterbunter (257 Kommentare)
vor 13 Stunden

wie wärs mit einer Angleichung der ASVG,... und Beamtenpensionen inkl Deckelung? Auch über die Höchstbeitragsgrundlage sollte diskutiert werden!

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svoelnir (226 Kommentare)
vor 2 Stunden

Sie bellen den falschen Baum an! Die Angleichung ist schon unter BK Schüssel passiert. Außerdem gibt es nur mehr in der Exekutive und bei den RichterInnen Pragmatisierungen. Vertragsbedienstete waren und sind sowieso im ASVG-System.

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kmal (2.068 Kommentare)
vor einer Stunde

Weg mit der Pragmatisierung.

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Dodo2340 (254 Kommentare)
vor einer Stunde

Die sind schon weg, außer bei der Exekutive und in der Justiz.

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soistes (3.837 Kommentare)
vor 14 Stunden

In der Theorie schaut's ja gut aus.

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