Hödlmayr stellt auf Wasserstoffantrieb um
Spätestens 2026 sollen bei den Schwertbergern acht Lkw mit Brennstoffzellentechnik im Einsatz sein.
Diesel-Lkw gelten als steuerbegünstigte Stinker der Nation und müssen Kritik nicht nur von Umweltschützern aushalten. Das Schwertberger Unternehmen Hödlmayr schwenkt deshalb jetzt um. "Wir werden die Wasserstofftechnologie testen", sagt CEO Robert Horvath. Der 46-Jährige schätzt, dass frühestens 2024, spätestens 2026 die ersten Brennstoffzellen-Lkw für das Logistikunternehmen unterwegs sein werden.
Suche nach Lkw-Hersteller
Welcher Lkw-Hersteller den Lieferauftrag erhält, ist noch nicht fix. "Da gibt’s ein Kopf-an-Kopf-Rennen", sagt der Schwertberger. Klar sei jedenfalls: Hyundai beispielsweise konzentriere sich bei der Entwicklung der neuen Technologie auf die Kurzstrecke, während Daimler Trucks die "Long Range", also die Langstrecke im Visier hat. Wobei laut Horvat die Reichweite mit einem Tank bei mindestens 700 Kilometer, besser aber 1000 Kilometer oder mehr liegen müsse.
In diesen Abständen müssten dann auch auf den Durchzugsrouten in Österreich, Deutschland und Osteuropa Wasserstoff-Tankstellen angesiedelt werden. "Da haben wir mit der OMV einen Partner, der gerade in diesen Gebieten stark vertreten ist", sagt der Oberösterreicher. Darum werde dieses Projekt auch in enger Kooperation mit der OMV entwickelt.
Daneben hofft Horvath noch auf die Unterstützung durch den Staat – Stichwort: Anschubfinanzierung. Aktuell ist ein Wasserstoff-Lkw um das Sechs- bis Achtfache teurer als ein Diesel-Lkw. Wobei ein Dieselmodell durchschnittlich 120.000 Euro kostet.
Derzeit kreuzen 600 Hödlmayr-Lkw kreuz und quer durch Europa, zum Start der neuen Technologie sollen sechs bis acht Brennstoffzellen-Lkw angeschafft werden. "Für die Langstrecke", sagt der CEO. Dort wolle man Erfahrungen mit der jungen Technologie sammeln.
Daneben sollen auch rein batterieelektrische Modelle zum Einsatz kommen, allerdings nur auf der Kurzstrecke. "Auf der Langstrecke machen schwere Akkus keinen Sinn, weil dadurch die erlaubte Zuladung drastisch reduziert werden würde."